Durch die Felsentore in das "Zauberreich" des Großen Griesstein (2023m) -
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Ein einigermaßen stabiler Tag, von den Witterungsbedingungen, war für heute prophezeit worden. Da ich harlem von meiner Griesstein-Tour Großer und Kleiner Griesstein - Eine geniale Tour an einem noch genialeren Tag ;-) so begeistert vorgeschwärmt hatte, wollte sie unbedingt den Gipfel in ihre Tourenliste aufnehmen und selbst besteigen; was macht man(n) - er besteigt den Gipfel ein zweites Mal.
Die Zufahrt dauert, selbst von uns zu Hause, relativ lange und damit erklärt sich auch die relative "Ruhe" und "Einsamkeit" die man in diesem Gebiet vorfindet. Ich glaube, der Name "Hinterwildalpen" spricht für sich selbst ☺
Als wir den Parkplatz heute, relativ spät, erreichen, es ist kurz vor 8.00 Uhr, liegt dieser einsam und verlassen da. Es gibt nur eine Tour, die markiert ist und die führt über den Kreuzpfäder-Schafhalssattel auf die Sonnschien.
Alle anderen Wege sind, teilweise, in den Karten als Jagdsteige ausgewiesen, jedoch nicht offiziell markiert und es bedarf schon einer gewissen Wegfindungsgabe, um den Einstieg in Touren wie den Teufelssee oder den Großen Griesstein zu finden, aber das ist auch gut so, denn deshalb sind sie auch nicht "überlaufen" und ich genieße es einfach diese Wege zu Hause am PC "abzustecken" und ihre Einstiege aufzuspüren. Hat man diesen erst einmal gefunden, ist er mit ein bisschen "Alpinen Spürsinn" nicht mehr zu verlieren, denn begangen werden sie, das zeigen die eindeutigen Spuren.
Die Wegsuche war diesmal kein Problem, denn den Anstieg hatten Luca und ich ja schon erkundet und den Gipfel bestiegen. Es war heute also total entspanntes Wandern auf einen imposanten Berg angesagt. In Siebensee hat man das erste Mal einen freien Blick auf den Gipfel und dieser zeigt sich abweisend und soooooo weit entfernt, daß man denkt ihn heute nie erreichen zu können.
Über Siebensee und das Antonikreuz (890m) geht es auf sanft ansteigenden Waldwegen zum Kreuzpfäder (1194m), wo wir das Ende der markierten Wege, außer über Schafhalssattel weiter zur Sonnschien erreichen. Wir folgen der Forststraße und nach einer sehr nett gelegenen Jagdhütte zweigt rechts der Weg auf den Großen Griesstein ab. Dank Lucas guter Spürnase finden wir problemlos den Einstieg ☺
Weiter geht es nun in zahlreichen Kehren den Berg hinauf bis wir durch ein imposantes Felsentor die Latschenzone erreichen. Durch das etwas bedeckte Wetter ist es jedoch, trotz fortgeschrittener Zeit, noch nicht allzu warm im Latschengürtel, der ziemlich eben unterhalb des Kleinen Griessteins um den Berg schlängelt.
Hat man den durchschritten geht es in einer scharfen Linkskurve auf einem schmalen Steiglein dem Kleinen Griesstein entgegen. Immer wieder weisen uns jedoch rote Punkte den richtigen Weg.
Hat man den Kleinen Griesstein, den allerdings kein sichtbares Gipfelzeichen ausweist erreicht, muss man ca. 50 Höhenmeter in die Senke absteigen, wo links, im Sinne des Abstieges, sich das kleine Griesgassl befindet.
Trotz fortgeschrittener Jahreszeit ist dort noch eine relativ dicke Schneeauflage vorhanden, die von Luca gleich einmal ausgiebigst "bewälzt" wird. Nun geht es zum "schwierigsten" Teil des Anstiegs auf den Großen Griesstein; über kleinsplittriges und bröseliges Gestein führt ein schmales Steiglein, entschärft durch ein dünnes Stahlseil, durch ein etwas ausgesetzteres Gelände in einen Sattel über den der weitere Anstieg auf den Großen Griesstein erfolgt.
Dieser letzte Anstieg ist etwas zermürbend, denn der Gipfel liegt ganz "hinten" am steilen Felsabbruch des Gipfels. Endlich, nach etwas über 3,5 Stunden stehen wir endlich am Ziel des heutigen Tages, dem Großen Griesstein (2023m).
Nun ist einmal eine ausgiebige Rast-, Schau- und Jausenpause angesagt. Es weht allerdings ein kühles Lüfterl, daß uns in wärme Bekleidung schlüpfen läßt! Die Fernsicht ist gut und so können wir die Berge unserer Heimat aus einem doch ungewohnten Blickwinkel betrachten. Es ist keine andere Menschenseele heute in diesem Bereich unterwegs.
Bald jedoch geht es über den Aufstiegsweg zurück zum Startpunkt der Tour, natürlich noch mit einem Besuch des Hartlsees (Luca) und dem Kneippweg bei der Waldsauna, wo wir unsere heißen Füße etwas abkühlen können.
Fazit der Tour: Auch heute wieder war es eine ungewöhnlich schöne und anregende, aber nie anstrengende Wanderung, durch die wirklich geniale Weganlage. Am heutigen Tag waren wir die Einzigen, die überhaupt in diesem Gebiet unterwegs waren, denn am Parkplatz stand nur unser Auto. Hat man die Einstieg gefunden, ist die Wegfindung durch die gute "Markierung" kein Problem. Allerdings beträgt der Höhenunterschied 1343m bzw. sind im Auf- und Abstieg über 1600 Höhenmeter zu überwinden. Auch die Länge der Tour, wenngleich wir sehr gemütlich unterwegs waren, von doch annähernd acht Stunden sollte man(n)/frau berücksichtigen. Nochmals mein Hinweis, dass bei Nässe und/oder Vereisung die Querung vom Kleinen zum Großen Griesstein schnell heikel werden kann - Ausrutschen ist hier absolut verboten!
TwoNav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 7:33
Zeit in Bewegung: 6:20
Zeit im Stillstand: 1:13
Strecke: 15,66 km
Maximale Höhe: 2023m
Maximale Höhendifferenz: 1342m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1606m
Gesamt Abstieg: ↓ 1599m
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