Durch die Felsentore in das "Zauberreich" des Großen Griesstein (2023m) -


Publiziert von mountainrescue , 28. Juni 2014 um 11:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:27 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1606 m
Abstieg: 1599 m
Strecke:15,66 km / Winterhöh' - Kreuzpfäder - Kleiner Griesstein - Großer Griesstein
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Leoben über den Präbichl und Eisenerz über Hieflau nach Wildalpen. In Wildalpen rechts nach Hinterwildalpen abbiegen und die Straße nach etwa 700m nach links über eine Brücke verlassen Richtung Winterhöh verlassen. Am Ende von Winterhöh befindet sich ein Parkplatz bei einem Schilift - dort wird das Auto geparkt.
Unterkunftmöglichkeiten:In Wildalpen diverse Gasthäuser und Hotels - am Berg keine
Kartennummer:Kompass Steiermark Digital, Amap

Ein einigermaßen stabiler Tag, von den Witterungsbedingungen, war für heute prophezeit worden. Da ich harlem von meiner Griesstein-Tour *Großer und Kleiner Griesstein - Eine geniale Tour an einem noch genialeren Tag ;-) so begeistert vorgeschwärmt hatte, wollte sie unbedingt den Gipfel in ihre Tourenliste aufnehmen und selbst besteigen; was macht man(n) - er besteigt den Gipfel ein zweites Mal.

Die Zufahrt dauert, selbst von uns zu Hause, relativ lange und damit erklärt sich auch die relative "Ruhe" und "Einsamkeit" die man in diesem Gebiet vorfindet. Ich glaube, der Name "Hinterwildalpen" spricht für sich selbst ☺ 

Als wir den Parkplatz heute, relativ spät, erreichen, es ist kurz vor 8.00 Uhr, liegt dieser einsam und verlassen da. Es gibt nur eine Tour, die markiert ist und die führt über den Kreuzpfäder-Schafhalssattel auf die Sonnschien.

Nur der Weg auf die Sonnschien ist "offiziell" markiert
Alle anderen Wege sind, teilweise, in den Karten als Jagdsteige ausgewiesen, jedoch nicht offiziell markiert und es bedarf schon einer gewissen Wegfindungsgabe, um den Einstieg in Touren wie den Teufelssee oder den Großen Griesstein zu finden, aber das ist auch gut so, denn deshalb sind sie auch nicht "überlaufen" und ich genieße es einfach diese Wege zu Hause am PC "abzustecken" und ihre Einstiege aufzuspüren. Hat man diesen erst einmal gefunden, ist er mit ein bisschen "Alpinen Spürsinn" nicht mehr zu verlieren, denn begangen werden sie, das zeigen die eindeutigen Spuren.

 

Die Wegsuche war diesmal kein Problem, denn den Anstieg hatten Luca und ich ja schon erkundet und den Gipfel bestiegen. Es war heute also total entspanntes Wandern auf einen imposanten Berg angesagt. In Siebensee hat man das erste Mal einen freien Blick auf den Gipfel und dieser zeigt sich abweisend und soooooo weit entfernt, daß man denkt ihn heute nie erreichen zu können.
So fern und doch so nah...
Über Siebensee und das Antonikreuz (890m) geht es auf sanft ansteigenden Waldwegen zum Kreuzpfäder (1194m), wo wir das Ende der markierten Wege, außer über Schafhalssattel weiter zur Sonnschien erreichen. Wir folgen der Forststraße und nach einer sehr nett gelegenen Jagdhütte zweigt rechts der Weg auf den Großen Griesstein ab. Dank Lucas guter Spürnase finden wir problemlos den Einstieg ☺
Dank Lucas Spürnase finden wir problemlos den Einstieg in den Steig...
Weiter geht es nun in zahlreichen Kehren den Berg hinauf bis wir durch ein imposantes Felsentor die Latschenzone erreichen. Durch das etwas bedeckte Wetter ist es jedoch, trotz fortgeschrittener Zeit, noch nicht allzu warm im Latschengürtel, der ziemlich eben unterhalb des Kleinen Griessteins um den Berg schlängelt.
Latschenruachler
Das schmale Steiglein überwindet, sanft ansteigend, die Latschenzone
Hat man den durchschritten geht es in einer scharfen Linkskurve auf einem schmalen Steiglein dem Kleinen Griesstein entgegen. Immer wieder weisen uns jedoch rote Punkte den richtigen Weg.
Es geht dem Kleinen Griesstein entgegen
Kleiner Griesstein
Hat man den Kleinen Griesstein, den allerdings kein sichtbares Gipfelzeichen ausweist erreicht, muss man ca. 50 Höhenmeter in die Senke absteigen, wo links, im Sinne des Abstieges, sich das kleine Griesgassl befindet.
Griesgassl - noch gut gefüllt mit Schnee und Schispuren weisen auf Befahrungen hin...
Trotz fortgeschrittener Jahreszeit ist dort noch eine relativ dicke Schneeauflage vorhanden, die von Luca gleich einmal ausgiebigst "bewälzt" wird. Nun geht es zum "schwierigsten" Teil des Anstiegs auf den Großen Griesstein; über kleinsplittriges und bröseliges Gestein führt ein schmales Steiglein, entschärft durch ein dünnes Stahlseil, durch ein etwas ausgesetzteres Gelände in einen Sattel über den der weitere Anstieg auf den Großen Griesstein erfolgt.
Etwas diffiziler Anstieg in den Sattel zum Großen Griesstein
Dieser letzte Anstieg ist etwas zermürbend, denn der Gipfel liegt ganz "hinten" am steilen Felsabbruch des Gipfels. Endlich, nach etwas über 3,5 Stunden stehen wir endlich am Ziel des heutigen Tages, dem Großen Griesstein (2023m).
Endlich am Ziel des heutigen Tages, dem Großen Griesstein
Nun ist einmal eine ausgiebige Rast-, Schau- und Jausenpause angesagt. Es weht allerdings ein kühles Lüfterl, daß uns in wärme Bekleidung schlüpfen läßt! Die Fernsicht ist gut und so können wir die Berge unserer Heimat aus einem doch ungewohnten Blickwinkel betrachten. Es ist keine andere Menschenseele heute in diesem Bereich unterwegs.

Bald jedoch geht es über den Aufstiegsweg zurück zum Startpunkt der Tour, natürlich noch mit einem Besuch des Hartlsees (Luca) und dem Kneippweg bei der Waldsauna, wo wir unsere heißen Füße etwas abkühlen können.
Hartlsee

Besuch der Kneippanlage nahe der Waldsauna



Fazit der Tour: Auch heute wieder war es eine ungewöhnlich schöne und anregende, aber nie anstrengende Wanderung, durch die wirklich geniale Weganlage. Am heutigen Tag waren wir die Einzigen, die überhaupt in diesem Gebiet unterwegs waren, denn am Parkplatz stand nur unser Auto. Hat man die Einstieg gefunden,  ist die Wegfindung durch die gute "Markierung" kein Problem. Allerdings beträgt der Höhenunterschied 1343m bzw. sind im Auf- und Abstieg über 1600 Höhenmeter zu überwinden. Auch die Länge der Tour, wenngleich wir sehr gemütlich unterwegs waren, von doch annähernd acht Stunden sollte man(n)/frau berücksichtigen. Nochmals mein Hinweis, dass bei Nässe und/oder Vereisung  die Querung vom Kleinen zum Großen Griesstein schnell heikel werden kann - Ausrutschen ist hier absolut verboten!


TwoNav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 7:33
Zeit in Bewegung: 6:20
Zeit im Stillstand: 1:13
Strecke: 15,66 km
Maximale Höhe: 2023m
Maximale Höhendifferenz: 1342m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1606m
Gesamt Abstieg: ↓ 1599m


Tourengänger: mountainrescue, harlem


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Kommentare (2)


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Herbert hat gesagt:
Gesendet am 30. Juni 2014 um 09:08
Gratulier Euch zu dem Tagerl !
Freut mich immer, wenn andere an einer Tour großen Gefallen finden, die auch uns sehr getaugt hat!
Kann man wegen der Länge und der Querung im oberen Teil nicht mehr mit jedem/r gehen.
LG, Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Juni 2014 um 11:37
Danke Herbert!
Es ist einfach eine genial schöne Tour, in einer absolut einsamen Gegend auf die ich durch deinen Bericht aufmerksam geworden bin! ☺
Die Querung empfanden wir eher "anregend", allerdings hast du sicher recht, dass etwas unsichere BegleiterInnen gleich einmal Angst bekommen könnten. Bei Nässe und Vereisung würde ich die Querung allerdings auch doppelt vorsichtig absolvieren.
LG
Erich


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