Über kurzzeitig sehr steiles Gras zur Rotschrofenspitze (2588m)


Publiziert von sven86 , 12. Juni 2014 um 13:45. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 6 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. am Edelweißhaus am obersten Ende von Kaisers (3€)
Unterkunftmöglichkeiten:Edelweißhaus DAV
Kartennummer:AV-Karte 3/3 - Lechtaler Alpen / Parseierspitze

Effektiv erst um 10 Uhr geht's mit der andl von Kaisers hinauf in Richtung Rotschrofenspitze, nachdem wir zunächst eine Stunde lang keinen der beiden eingezeichneten Wanderwege finden können. Beschilderung und Markierungen sind an den entscheidenden Stellen dürftig oder nicht vorhanden, letzten Endes können wir dann aber doch den Beginn des direkten Steiges oberhalb einer Aussichtsbank ausfindig machen. In recht angenehmer Steigung geht es durch den Wald hinauf zu den freien Wiesenflächen. An einer kleinen Hütte folgen wir dem Pfad zum unbedeutenden Hahnleskopf und gewinnen so etwas ausholend den zunächst sehr breiten und flachen Westgrat der Rotschrofenspitze.

Die Schlüsselstelle des Grates ist der kurze Aufschwung zum Rotschrofenkopf, der eher ein Gratkopf als ein Gipfel ist. Eine kleine Schrofenstelle und der sich zusammenschnürende Grat dorthin sehen von unten schon recht bedrohlich aus, was sich dann aber noch als relativ harmlos heraustellt: Die Steilheit hält sich hier noch in Grenzen und die Schrofenstelle kann links auf gutem Grasband umgangen werden. Oberhalb dieser Stelle zieht die Hangneigung aber auf wenigen Metern deutlich an, sodass hier auch die Hände zum Einsatz kommen müssen, um die doch recht hohen Stufen gut überwinden zu können. Dazu kommt noch eine gewisse Ausgesetztheit, da das Gelände linkerhand bald steil abbricht. Diese kurze Passage ist zwar noch brauchbar gestuft, zumindest bei frühsommerlichen Grasverhältnissen tendieren wir hier in der Bewertung aber schon eher zu einem T5-.

Der weitere Gratverlauf erfordert weiterhin Konzentration, ist technisch aber deutlich leichter. Die Wächte knapp unterhalb des Gipfels können wir problemlos in der nur mäßig steilen Flanke umgehen.

Der Südgrat sieht von unten sehr überwächtet aus, vom Gipfel aus ergibt sich aber ein besserer Eindruck, sodass wir hier den Abstieg wagen. Dieser schwach markierte Normalweg ist etwas leichter als der Westgrat, im unteren Abschnitt ist noch eine etwas bröselige, aber eher gutmütige Schrofenpassage (T4) zu überwinden. Schliesslich erweist sich das Schneefeld unterhalb des Falmedonjoch noch als etwas lästig. Zum Abfahren ist uns das etwas zu steil, aufgrund des schon ziemlich weichen Schnees ist aber ein mehr oder weniger eleganter Abstieg möglich.

Danach geht es auf dem Wanderweg weiter durch schöne Blumenwiesen, wo sich mangels lärmender Menschenmassen auch einige Murmeltiere zeigen, zurück zur kleinen Hütte und durch den Wald wieder hinunter nach Kaisers. Insgesamt sind wir sieben Stunden unterwegs, wovon fünf Stunden auf die Gehzeit entfallen. Das ist also schon eine eher kurze und kurzweilige Tour mit immer wieder schönen Aussichten. Wegen des hohen Startortes gut geeignet für heiße Tage auch ohne sehr frühen Start, der Anspruch sollte aber vor allem am Westgrat nicht unterschätzt werden und bei Nässe hat man hier natürlich sowieso nichts zu suchen.

Tourengänger: sven86, andl


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