Vom Chasseral nach Oensingen: 1. Tag
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Weitwandern durch den Jura (1/2)
Lange Überschreitungen auf aussichtsreichen Kämmen, bei denen man Gipfel an Gipfel aneinanderreiht sind für mich das grösste beim Wandern und Bergsteigen. Und wo gibt es länger ausgestreckte Bergrücken als im Schweizer Jura? So überzeugte ich mich für eine Weitwanderung wieder einmal den Jura zu besuchen um dort viele für mich noch unbekannte Gegenden zu entdecken.
Mein Plan war in zwei (Halb-)Tagen von St. Imier über den Chasseral, die Hasenmatt und den Weissenstein nach Oesingen zu wandern, alles über die vorderste Jura-Kette, welche auf einer Distanz von stolzen 55km Luftlinie nur gerade ein einziges Mal unterbrochen wird (durch die Klus bei Frinvillier). Einiges an Strecke also und auch Höhenmeter: Insgesamt 73 km und 3400 Meter Aufstieg. Das ganze jedoch fast immer im T1 bis T2 Bereich, bis auf wenige steilere Perlen, welche der Tour die nötige Abwechslung verliehen.
Der Ausflug stand auch im Zeichen weitere Erfahrungen mit meiner Biwak-Ausrüstung zu machen. Die Entwicklung ist schon gewaltig: Noch gut erinnere ich mich an meine erste Bergwanderung mit Zelt als 14-jähriger. Damals schleppten wir im überfüllten 60 Liter Rucksack um die 20kg Gepäck mit. Heute passt alles inkl Schlafsack, Mätteli, Zelt, Kochzeugs, warmer Kleidung etc, locker in einen 28l Rucksack und das ganze Pack wiegt am Rücken weniger als 5 kg. Das ist kaum spürbar und eröffnet neue Perspektiven.
Um 10.45 springe ich in St. Imier aus dem Zug. Auf geht’s gegen die Combe Grède, wahrscheinlich der lohnendste und effizienteste Fuss-Aufstieg zum Chasseral (T2-T3). Der Weg ist liebvoll hergerichtet und frisch „herausgeputzt“. Man ist stolz auf seinen Leitern-Weg, oben gibt’s sogar ein Kässeli wo man für Unterhalt spenden kann. Ein wegloser Abschnitt durch den Wald bringt mich zum Fischrücken des Petit Chasseral. Über dessen Westgrat, der aus Felsen besteht, die sich nur rund 5m aus dem Gras herausheben, erreiche ich den Gipfel. Nach zwei Stunden stehe ich beim Bauwerk, das wie aus einem Science Fiction Film anmutet, auf dem Chasseral und geniesse das erste Mal den perfekten Blick auf den Alpenkamm. Dieser wird mich für die nächsten mehr als 60km der Wanderung begleiten. Die Distanz reicht doch aus, dass sich die Perspektive mit der Zeit etwas ändert.
Nun beginnt der Weg über den wohl längsten und gewissermassen auch langweiligsten Grat der Schweiz: Bis Frinvillier sind es nicht weniger als 17km Strecke. Zwischen dem Chasseral und der Klus liegt kein benannter Gipfel und der Kamm ist nur ganz sanft gewellt und zeigt erst ganz gegen Ende einen kleinen Wechsel der Struktur. Dennoch ist dieser Weg eindrücklich, gerade wegen seiner Länge, dem immerwährenden Blick auf die 4000er der Alpen und dem Meer von Osterglocken. Nach 3 Stunden straffen Marsches erreiche ich Frinvillier, den tiefsten Punkt der Tour.
Für den Gegenaufstieg habe ich auf Hikr Beschreibungen eines Pfädelis, den Sentier des Echelles, gefunden - ein lohender Tipp. Ich verzichte hier auf eine genaue Routenbeschreibung. Der Weg ist gut zu finden und an kritischen Stellen mit Drahtseilen gesichert. Die Route verläuft eindrücklich auf bewaldeten, teils recht abschüssigen Bändern in der Klus und hat einen mit soliden Leitern ausgerüsteten, steilen Abschluss zu bieten - absolut empfehlenswert, insgesamt T4.
In Plagne finde ich zu meiner Freude einen Brunnen um die Vorräte für die Nacht aufzustocken - Wasser ist auf den Jurahöhen Mangelware. Weiter geht es im Abendlicht über die Montagnes de Romont - ebenfalls eine beträchliche Distanz. Schliesslich schlage ich auf einer idyllischen Wiese beim Wasmeli in der Nähe von Stierenberg mein Lager auf.
Weiter am nächsten Morgen...
Durchgangszeiten:
St. Imier: 10.45
Chasseral: 12.45
Frinvillier: 15.50
Plagne (via Pfädli Nr. 34): 17.25
Wasmeli (Biwak): 18.45
Lange Überschreitungen auf aussichtsreichen Kämmen, bei denen man Gipfel an Gipfel aneinanderreiht sind für mich das grösste beim Wandern und Bergsteigen. Und wo gibt es länger ausgestreckte Bergrücken als im Schweizer Jura? So überzeugte ich mich für eine Weitwanderung wieder einmal den Jura zu besuchen um dort viele für mich noch unbekannte Gegenden zu entdecken.
Mein Plan war in zwei (Halb-)Tagen von St. Imier über den Chasseral, die Hasenmatt und den Weissenstein nach Oesingen zu wandern, alles über die vorderste Jura-Kette, welche auf einer Distanz von stolzen 55km Luftlinie nur gerade ein einziges Mal unterbrochen wird (durch die Klus bei Frinvillier). Einiges an Strecke also und auch Höhenmeter: Insgesamt 73 km und 3400 Meter Aufstieg. Das ganze jedoch fast immer im T1 bis T2 Bereich, bis auf wenige steilere Perlen, welche der Tour die nötige Abwechslung verliehen.
Der Ausflug stand auch im Zeichen weitere Erfahrungen mit meiner Biwak-Ausrüstung zu machen. Die Entwicklung ist schon gewaltig: Noch gut erinnere ich mich an meine erste Bergwanderung mit Zelt als 14-jähriger. Damals schleppten wir im überfüllten 60 Liter Rucksack um die 20kg Gepäck mit. Heute passt alles inkl Schlafsack, Mätteli, Zelt, Kochzeugs, warmer Kleidung etc, locker in einen 28l Rucksack und das ganze Pack wiegt am Rücken weniger als 5 kg. Das ist kaum spürbar und eröffnet neue Perspektiven.
Um 10.45 springe ich in St. Imier aus dem Zug. Auf geht’s gegen die Combe Grède, wahrscheinlich der lohnendste und effizienteste Fuss-Aufstieg zum Chasseral (T2-T3). Der Weg ist liebvoll hergerichtet und frisch „herausgeputzt“. Man ist stolz auf seinen Leitern-Weg, oben gibt’s sogar ein Kässeli wo man für Unterhalt spenden kann. Ein wegloser Abschnitt durch den Wald bringt mich zum Fischrücken des Petit Chasseral. Über dessen Westgrat, der aus Felsen besteht, die sich nur rund 5m aus dem Gras herausheben, erreiche ich den Gipfel. Nach zwei Stunden stehe ich beim Bauwerk, das wie aus einem Science Fiction Film anmutet, auf dem Chasseral und geniesse das erste Mal den perfekten Blick auf den Alpenkamm. Dieser wird mich für die nächsten mehr als 60km der Wanderung begleiten. Die Distanz reicht doch aus, dass sich die Perspektive mit der Zeit etwas ändert.
Nun beginnt der Weg über den wohl längsten und gewissermassen auch langweiligsten Grat der Schweiz: Bis Frinvillier sind es nicht weniger als 17km Strecke. Zwischen dem Chasseral und der Klus liegt kein benannter Gipfel und der Kamm ist nur ganz sanft gewellt und zeigt erst ganz gegen Ende einen kleinen Wechsel der Struktur. Dennoch ist dieser Weg eindrücklich, gerade wegen seiner Länge, dem immerwährenden Blick auf die 4000er der Alpen und dem Meer von Osterglocken. Nach 3 Stunden straffen Marsches erreiche ich Frinvillier, den tiefsten Punkt der Tour.
Für den Gegenaufstieg habe ich auf Hikr Beschreibungen eines Pfädelis, den Sentier des Echelles, gefunden - ein lohender Tipp. Ich verzichte hier auf eine genaue Routenbeschreibung. Der Weg ist gut zu finden und an kritischen Stellen mit Drahtseilen gesichert. Die Route verläuft eindrücklich auf bewaldeten, teils recht abschüssigen Bändern in der Klus und hat einen mit soliden Leitern ausgerüsteten, steilen Abschluss zu bieten - absolut empfehlenswert, insgesamt T4.
In Plagne finde ich zu meiner Freude einen Brunnen um die Vorräte für die Nacht aufzustocken - Wasser ist auf den Jurahöhen Mangelware. Weiter geht es im Abendlicht über die Montagnes de Romont - ebenfalls eine beträchliche Distanz. Schliesslich schlage ich auf einer idyllischen Wiese beim Wasmeli in der Nähe von Stierenberg mein Lager auf.
Weiter am nächsten Morgen...
Durchgangszeiten:
St. Imier: 10.45
Chasseral: 12.45
Frinvillier: 15.50
Plagne (via Pfädli Nr. 34): 17.25
Wasmeli (Biwak): 18.45
Hike partners:
Delta
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