wieder einmal auf den "Pfäd(e)lis" unterwegs: "anregend" die Runde über Orvin auf 4 + 5


Publiziert von Felix , 31. März 2014 um 17:46. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Jura
Tour Datum:30 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 460 m
Abstieg: 460 m
Strecke:Orvin - P. 720 - Pfädli 4 - Ende Saumweg (P. 1033 Pfädeli-Topo) - Pfädli 5 - Hütte (ca. 990 m.ü.M.) - P. 990 - P. 937 - Orvin
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Linde, Thörigen, Etziken, Derendingen, Autobahn Solothurn Ost - Biel (Bözingenfeld) und Frinvillier nach Orvin
Kartennummer:1125

Für die „Zwischensaison“ sind südlich ausgerichtete Jura-Hänge ideal - und wenn’s dann auch noch speziell sein darf: wir erinnern uns des informativen Büchleins „Pfädeli P’tits sentiers“ von Christophe Girardin und Carine Devaux Girardin mit gewissen attraktiven „Restanzen“ …

 

Bei schönstem Wetter und - endlich einmal frühsommerlichen warmen Temperaturen - starten wir beim öffentlichen (Gratis)-Parkplatz in Orvin. Nach dem Gang durchs EFH-Quartier bis zu P. 720 folgen wir der Strasse am Waldrand bis zum markanten, wohl forstwirtschaftlichen, Gebäude (Parkplatz, 725 m.ü.M.), wo - mit etwas Mühe - der Einstieg ins Pfädli 4 gesucht werden muss.

 

Nachdem danach innert ca. zehn Minuten drei Male doch beträchtliche Geschosse die langgezogenen Schuttrisis hinuntergedonnert waren, zeigt sich, wie richtig doch kopfsalat mit seiner angezeigten Helm-Empfehlung und -Pflicht lag. Ebenfalls stimmen wir mit ihm in der Einschätzung der Lesbarkeit der Topos überein: für einen Kartenleser (im swisstopo-Sinne) sind diese gewöhnungsbedürftig - Höhen und Distanzen sind eher schwierig einzuschätzen … wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen.

Hingegen sind, wohl nach der Erstauflage des Büchleins (2009) neu hinzugekommen, durchgehend wrw (und gelbe) Markierungen im gesamten Verlauf des Pfädlis 4 vorhanden - die Wegspuren sind gleichermassen sehr deutlich.

In Abweichung des Topos, welches die Passagen am oberen Ende der immensen Geröllhalde gleich zu Beginn der Tour als T3 angibt, ist u.E. dieser Abschnitt ein zwar kurzes, doch klares T4, I. Nach dieser fordernden Einstiegspartie folgen lange, unterhaltsame und attraktive Abschnitte im steilen Wald, unter schönen Fels- (und Kletter)-Wänden hindurch - vielfach sind Wegabschnitte mit enorm viel Laub gefüllt, der Untergrund rutschig, feinbrösmelig.

 

Der abwechslungsreiche Anstieg birgt mit der mit Eisensprossen erleichterten Überwindung einer Felsbarriere eine - nebst den zahlreichen Ausblicken über Orvin und ins dunstige Alpenland und den attraktiven Felswänden - weitere genussvolle Kraxelstelle. Ab hier ist nun das Pfädli 4 wbw markiert; weiterhin leiten gelbe Markierungen unterhalb der Stelle zum Pfädli 6.

Hoch und höher - und weiter - geht’s, insgesamt meist steil, und wegen des tiefen Laubes auf gelegentlich kaum erkennbarer Spur, bis zum Ausstieg unterhalb des Endes des Saumweges (Pfädeli 1033 m.ü.M.); wenige Meter davor bietet sich eine hervorragende felsige Aussichtskanzel für unsere Znünipause an - herrlich der Blick, die Freude über erlebte Bergwelten.

 

Unmittelbar westlich des erwähnten Saumweg-Stumpfes leitet Pfädeli 5 in westlicher Richtung, auch hier bestens wbw markiert, weiter. „Man muss einige steile oft glitschige Couloirs queren“, heisst es im Büchlein - wie wahr doch …. Das auch hier in grosser Menge liegende Laub erschwert ein sicheres Auftreten, die Steilheit und teilweise nahe darunter dräuende Felswände versichern mich nicht zusätzlich; letztlich ist doch auch dieser Gang ein Genuss. Bis zu der ersten grossen Kletter-Felswand sind die erwähnten Markierungen überaus gut und häufig angebracht - danach fehlen sie; doch die Wegspur ist meist unübersehbar.

 

Im gelegentlichen Auf und Ab traversieren wir einige der erwähnten Runsen und steigen schliesslich in einer letzten ab; dabei erblicken wir die einfache Hütte (ca. 990 m.ü.M.) hinter dem letzten markanten Felszahn. Auf einer guten Spur steigen wir dorthin herauf, inspizieren die einfache Klause (mit Schlafraum und Ofen), und verweilen hier länger: die Aussicht auf Orvin - und unser einfaches, wohlschmeckendes Mittagsmahl geniessen wir ausgiebig. (Von ebensolchem Ausmass ist unsere Entsorgungsaktion - und das riesige Altblech-Depot wenig unterhalb der Hütte …)

 

Nach unserem feinem Halt auf dem empfehlenswerten Ausblicks- und Rastplatz steigen wir wieder steil ab - und am Gegenhang in der Runse auf zum Ende des Saumweges auf P. 990; es schliesst sich hier im lichten Wald ein gemütliches Wandern, den typischen Juraweiden bei P. 937 entgegen, an.

Zwischen diesem und dem Abzweig vor P. 894, wo wir auf die ehemalige Strasse treffen (welche heute als Wanderweg dient), wartet eine kräftig leuchtende, unerwartete Überraschung auf uns: weite Flächen sind voll von blühenden Osterglocken! Eine Augenweide sondergleichen - wir können uns kaum sattsehen!

Auf der erwähnten Route steigen wir gemächlich ab und zurück nach Orvin, wo wir auf der Terrasse eines einfachen Restaurants unsere begeisternde Tour „begiessen“. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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