Spitzmeilen - Wissmilen - Erdisgulmen - Gulmen - Rainissalts


Publiziert von Bergamotte , 30. März 2014 um 13:47.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 März 2014
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe   CH-GL 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1880 m
Kartennummer:237S (R. 704b, 705b)

Die Spitzmeilen-Rundtour verstopft seit Jahren meine Pendenzenliste. Meist war es die wenig verlockende Anfahrt durchs Skigebiet, welche mich jeweils im letzten Moment auf einsamere Ziele umschwenken liess. Und auch für dieses Jahr hatte ich sie bereits abgeschrieben, denn der Grat zwischen Erdisgulmen und Rainissalts präsentierte sich nach der langen Schönwetterperiode beinahe aper. Kurzem Wintereinbruch sei Dank erhalte ich nun wider Erwarten eine zweite Chance.

Der Ticketschalter auf der Tannenbodenalp öffnet Punkt 8:00. Das ist mir angesichts der sommerlichen Temperaturen heute etwas spät, weshalb ich ab Start bei der Bergstation Maschgenkamm aufs Tempo drücke. Einsam durchquere ich das weitläufige Spitzmeilengebiet. Dank dem Neuschnee präsentiert sich das kürzlich noch stark ausgeaperte Gebiet erneut in edlem Weiss. Bloss der Föhn mag die Winteridylle mit stahlblauem Himmel ein klein wenig zu trüben.

Eine Spur führt direkt am Nordfuss vom Spitzmeilen entlang zum Couloir auf der Ostseite rüber. Die Querung oberhalb der steilen, pulvrigen Nordhänge kommt Folter gleich, die ausgehungerten Latten schreien geradezu nach dem Abfahrtsvergnügen. Doch meine Rundtour verläuft anderswo. Im Aufstieg durchs Couloir auf den Spitzmeilen (2501m) begnüge ich mich mit dem Pickel. Im Abstieg weiss ich's besser und montiere rechtzeitig die Steigeisen. Die Querung zum nahen Wissmilen (2483m), dieses Mal über die Normalroute auf der Südseite, dauert nur ein paar Minuten.

Die Nordosthänge am Wissmilen sind gut fahrbar, aber nicht gleich lohnend wie am Spitzmeilen. Am Fuss der Magerrains quere ich Richtung Calans. Sichere Verhältnisse vorausgesetzt könnte man durchaus noch höher halten als ich. Auf ca. 2010m felle ich wieder an, um vor dem Gross Sächser westwärts auf den Grat hochzuziehen. Das ist an mehren Stellen möglich, nicht nur beim Hoch Camatsch. Zuletzt einfach dem Grat folgen auf den wenig markanten (und besuchten) Erdisgulmen (2293m).

Im Windschutz unterhalb eines Felsens pausiert bereits ein älterer Türler und ich geselle mich dazu. Eigentlich hatte ich mich bereits darauf eingestellt, nach der Abfahrt vom Rainissalts von Panüöl  wieder zur Maschgalugge aufsteigen zu müssen (dem Sessellift verweigere ich mich). Doch er gibt mir einen überraschenden Tipp, wie man ganz ohne Wiederanfellen und Sessellift zur Tannenbodenalp runterkommt. Dazu gleich mehr. Zunächst ziehe ich über den breiten Rücken Richtung Gulmen (2317m). Der schöne Südhang erreicht ca. 30°. Eine kurze Fellabfahrt und wenige Minuten Wiederaufstieg später stehe ich auf dem letzten Gipfel des Tages, dem Rainissalts (2258m). Die letzten drei Gipfel lassen sich übrigens bei geschickter Routenwahl durchaus bei heikleren Lawinenbedingungen angehen.

Nun zum Tipp, den ich so in keinem Führer gefunden habe. Vom Rainissalts zunächst lohnende Pulverabfahrt durch die Mulde Richtung Chrümmelbach. Wichtig: Nicht bis ganz zur Hütte abfahren, sonst muss wieder mühsam hochgetreppelt werden. Hält man sich näher am Sächsmoor, kommt man mit etwas Stöckeln zum Pässchen Chrüzen (1907m) durch. Anschliessend in beliebiger Abfahrtslinie, zum Beispiel über die Piste, zur Seebenalp (1622m) runter. Von hier würde ein Lift zum Maschgenkamm hochführen. Doch es geht auch anders! Ein gratis Schlepplift für die Restaurantgäste zieht mich 50 Meter hoch, dann gut fünf Minuten zu Fuss über den Winterwanderweg (s. Karte). Teils mit etwas Stöckelei einfach dem planierten Weg folgen, er führt schliesslich in die Piste. Mein Dank an den ortskundigen Türler vom Erdisgulmen.

Zeiten (zügig)
2:00  Spitzmeilen
0:30  Wissmilen
1:00  Erdisgulmen
0:50  Gulmen - Rainissalts
1:00  Seeben - Tannenbodenalp

Tourengänger: Bergamotte


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