Zwei-Täler-Skitour über Wechnerscharte, Gratbegehungen zu zwei Gipfeln im Felsreich des Acherkogels


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 24. März 2014 um 12:35.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:21 März 2014
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 8:15
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zug von Garmisch nach Innsbruck, Bus zur Dortmunder Hütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Per Anhalter nach Oetz
Unterkunftmöglichkeiten:Dortmunder Hütte

Am Freitag, 21.03.14 fuhr ich um 06.32 Uhr mit dem Zug von Garmisch nach Innsbruck und wenige Minuten später weiter mit dem Bus nach Kühtai zur Dortmunder Hütte.

Ich marschierte zunächst nach kurzem Abstieg am Speichersee Längental entlang zum Beginn des Mittertales. Dieses Jahr war es das zweite mal, dass ich durch dieses Tal schritt. Ich freute mich wieder über den Anblick  über dem Tal gelegener schöner Felsberge und des Acherkogels.

Unter diesen Bergen stieg ich entlang zahlreicher Skispuren auf. Ich musste einen steilen Hang mit verharschten Schnee überwinden. Dort kam mir eine Gruppe von Skitourengehern von oben entgegen abgefahren. Bald kam ich in die Mulde unter dem Acherkogel. Hier bog ich links ab, um die Wechnerscharte zu erreichen. Vom oberen Ende der linken Rinne, in der ich Skispuren sah, hätte ich es ein wenig kürzer zum Gipfel der Wechnerwand gehabt. Ich stieg jedoch rechts zur Scharte auf, da der Aufstieg dort einfacher ist.

An der Scharte angekommen, schaute ich sofort ihre Rückseite hinunter und war erleichtert, dort unschwierig absteigen zu können. Ich wollte nach der Besteigung der Wechnerwand noch den Großen Wechnerkogel angehen. Sein Ostgrat beginnt an der Wechnerscharte sehr steil, schwierig (ich denke II+) und ausgesetzt. Der AV-Führer gibt für seinen Südgrat I an. Dass ich das Gelände unter der Rinne dorthin queren könnte, konnte ich auf der AV-Karte erkennen und diese Route ist auch im (für den Sommer gedachten) Führer beschrieben.

Ich begann nach Einrichtung des Skidepots in der Scharte den Aufstieg am SW-Grat. Es waren Fußspuren im Schnee vorhanden. Ich folgte den oberen und gelangte an einen Felsturm, den ich nicht überwinden konnte. Ich hätte zurückgehen und südlich queren können, entschied mich aber, auf der Nordseite über eine spannende Stelle kurz abzusteigen und im Schnee unter dem Felsturm zu queren. So erreichte ich das obere Ende der von unten gesehen linken Rinne. Von dort ging ich am SW-Grat weiter und überwand die nicht ausgesetzte Schlüsselstelle, an der eine Bandschlinge an einem Bohrhaken angebracht ist (die brauchte ich nicht benutzen).

Oberhalb ging es am Grat oder darunter auf ansteigenden Bändern unschwierig weiter. An einer Schneepassage führten Spuren nach rechts oben. Ich zog es vor, weiter links, also näher am Grat und steiler aufzusteigen und erreichte so bald den Vorgipfel der Wechnerwand. Am Grat entlang, der teils Gehgelände, teils leichte Kletterei (I) anbietet, ging ich hinüber zum höchsten Punkt. Ich genoss bei herrlichem Sonnenschein traumhafte Blicke in die schöne Bergwelt des Skitourenparadieses der Stubaier Alpen.

Ich stieg dieselbe Route ab zum Skidepot und nach wenigen Minuten die nach SO abfallende Rinne, die in einen steilen Hang mündet. Noch etwas weiter unten in ca. 2620m Höhe konnte ich mit den Skiern nach rechts unter der Felsflanke des Ostgrates des Großen Wechnerkogels auf ein Plateau queren, von dem aus ich meine Spur in mal mehr mal weniger steilen Hängen zum Südgrat des Großen Wechnerkogels legte.

Vom Skidepot an geeigneter Stelle am Grat in etwas über 2800m Höhe begann ich den Anstieg über den Grat Richtung Gipfel. An einem mehr als 2,5m hohen senkrechten Fels hätte ich umdrehen können, um mir unterhalb eine leichtere Route zu suchen. Mich reizte es jedoch, dort abzuklettern. Es war etwas schwierig (II+), aber ich schaffte es hinunter.

Danach ging es meist im Schnee mit Sicherheitsabstand zum Abgrund auf der linken Seite nach oben.
Die steile Gipfelflanke östlich des Grates machte auch keine Probleme. Oben angekommen, freute ich mich natürlich über einen weiteren Gipfelerfolg, stellte aber fest, dass der Berg einen zweiten Gipfel hat. Ob ich höher als dieser war, konnte ich per Augenschein nicht feststellen. Das habe ich schon ein paar mal erlebt, wobei ich dieses "Problem" meist beheben konnte, indem ich auch die andere Erhebung betrat. In diesem Fall war es wegen schwieriger Kletterei, die erforderlich geworden wäre, nicht möglich. Ich wollte aber auch möglichst früh an der Bushaltestelle Dortmunder Hütte ankommen.

Ich stieg den Grat wieder zum Skidepot ab und umging den genannten Felsen diesmal links in der Flanke im Schnee.

Die Abfahrt fand ich spannend, da ich mir eine Route zwischen den Felsen suchen durfte. Weiter unten im Längental angekommen, traf ich auf Skispuren. Ich fuhr das Tal das zweite mal in diesem Jahr ab zu einem E-Werk, hinter dem ich auf geräumtem Fahrweg zur Straße nach Kühtai marschierte. An der Dortmunder Hütte angekommen, war es 17.55 Uhr, d.h. 40min. waren nach Abfahrt des letzten Busses verstrichen. Ich fand bald eine Mitfahrgelegenheit nach Oetz, wo ich mir in einem Supermarkt Getränke und Essen für den Abend und vor allem für den nächsten Tag besorgte und danach rasch eine günstige Übernachtungsmöglichkeit fand.



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