Kaiserdurchquerung im März - Nur die Harten kommen in den Garten
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Für das Wochenende 15./16. März hatten wir eigentlich eine Neuauflage des Experiments "Winterbiwak" geplant, das wir im vergangenen Winter in den Chiemgauer Alpen unternommen hatten. Diesmal war die Fitness besser, die Ausrüstung (weitgehend) dem Anlass entsprechend und der Wetterbericht - nun ja, zumindest nicht apokalyptisch. Blöderweise ist der Winter in dieser Saison bekanntermaßen auf den zwölften Oktober gefallen - und so wurde aus unserem Winterbiwak eher ein frühlingshaftes Mistwetterbiwak, trotzdem haben wir alle unseren Spaß gehabt.
Vor der Beschreibung der Tour möchte ich gerne eine kleine Entschuldigung in Richtung aller Skitourengeher loswerden: Wir haben leider beim Abstieg vom Stripsenjoch zum Hans-Berger-Haus eure Aufstiegsspur ziemlich zertrampelt. Ich hoffe, dass die Schneefälle am Sonntag das Ganze wieder halbwegs gerichtet haben.
Los ging es gegen 8:30 Uhr auf dem Wanderparkplatz an der Mautstelle in Griesenau. Wir hatten kurz überlegt die Mautstraße bis zur Griesner Alm zu fahren, haben uns aber letztlich dagegen entschieden, weil wir erst am nächsten Tag zurückkehren würden und dann auch noch mit einem anderen Auto - so dass wir die Maut letztlich zweimal hätten bezahlen müssen. Außerdem war uns auch nicht klar, ob man das Auto über Nacht an der Griesner Alm stehenlassen darf.
Dementsprechend wartete also erstmal die Talhatsch durchs Kaiserbachtal auf uns - und die wurde unerwartet gleich zur ersten Herausforderung, weil der Wanderweg zur Griesner Alm auf den ersten drei Kilometern eine einzige Blankeisplatte war. Dass ausgerechnet dieser Teil der Tour zur Herausforderung würde, hatte nun wirklich niemand geahnt. Wie auf rohen Eiern schlichen wir also den breiten Weg entlang, bis endlich nach und nach eine dünne Schneedecke auf dem Eis das Vorwärtskommen leichter machte.
Von der Griesneralm folgten wird dann dem bekannten Steig am Fuß der Steinernen Rinne vorbei hinauf aufs Stripsenjoch. Dabei wählten wir allerdings für den letzten Anstieg die Diretissima rechts des Felsköpfels, an dessen linker Seite man im Sommer das kurze seilversicherte Stück findet - links lagen nämlich als Warnung schon die Reste einer offenbar nicht allzu lang vorher abgegangenen Lawine herum, weshalb wir um diesen Anstieg mit der bedrohlichen Riesenwächte am oberen Ende lieber einen Bogen gemacht haben. Der Direktanstieg im Tiefschnee war zwar sehr steil (geschätzt mindestens 60°), ging aber gut, da der Schnee sehr griffig war.
Oben am Stripsenjoch fanden wir dann eine Mischung aus Sturm (auf der Ostseite vom Haus) und Sonne, die wir erstmal für eine ausgiebige Rast nutzten. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, unsere Zelte hier direkt auf der Sonnenterrasse des Stripsenjochhauses aufzuschlagen, aber da es gerade mal Mittag war und der Sturm hier oben auf dem Kamm ganz schön heftig war, entschlossen wir uns doch noch ein Stück weiter abzusteigen.
Nach einem kraftraubenden Abstieg, der geprägt war durch ständiges Einsinken bis zum Knie und noch tiefer, erreichten wir schließlich im einsetzenden Nieselregen das Hans-Berger-Haus. Hier schlugen wir dann die Zelte für die Nacht auf. Nach einem Festmahl (= Nudeln mit Tomatensauce vom Spirituskocher) verkrochen wir uns dann auch ziemlich bald in die Zelte, um dort die von Dauerregen geprägte Nacht zu verschlafen.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem kleinen Frühstück über den Fahrweg durchs Kaisertal zurück nach Kufstein. Die Schlenker über Antoniuskapelle und Tischheimer Höhle, die im angehängten Track enthalten sind, haben wir uns dann auch gespart, weil wir nur noch die schweren Rucksäcke loswerden wollten.
Fazit: Es war nass, kalt, sehr anstrengend und gesehen hat man auch nicht viel. Wird also nächstes Jahr wiederholt. Dann hoffentlich mit richtig Winter.
Zur Schwierigkeit der Tour: Der letzte Anstieg zum Joch ist trotz WT3-Bewertung nicht zu unterschätzen. Man hat hier die Wahl zwischen einem steilen Anstieg unter einer (erfahrungsgemäß stabilen und auch im forgeschrittenen Frühjahr noch vorhandenen) Riesenwächte und einem noch steileren, wo von oben aber keine Gefahr droht. Von dieser Schlüsselstelle abgesehen ist die restliche Tour aber sehr einfach und birgt ein geringes Risiko.
Fotos folgen in Kürze.
Vor der Beschreibung der Tour möchte ich gerne eine kleine Entschuldigung in Richtung aller Skitourengeher loswerden: Wir haben leider beim Abstieg vom Stripsenjoch zum Hans-Berger-Haus eure Aufstiegsspur ziemlich zertrampelt. Ich hoffe, dass die Schneefälle am Sonntag das Ganze wieder halbwegs gerichtet haben.
Los ging es gegen 8:30 Uhr auf dem Wanderparkplatz an der Mautstelle in Griesenau. Wir hatten kurz überlegt die Mautstraße bis zur Griesner Alm zu fahren, haben uns aber letztlich dagegen entschieden, weil wir erst am nächsten Tag zurückkehren würden und dann auch noch mit einem anderen Auto - so dass wir die Maut letztlich zweimal hätten bezahlen müssen. Außerdem war uns auch nicht klar, ob man das Auto über Nacht an der Griesner Alm stehenlassen darf.
Dementsprechend wartete also erstmal die Talhatsch durchs Kaiserbachtal auf uns - und die wurde unerwartet gleich zur ersten Herausforderung, weil der Wanderweg zur Griesner Alm auf den ersten drei Kilometern eine einzige Blankeisplatte war. Dass ausgerechnet dieser Teil der Tour zur Herausforderung würde, hatte nun wirklich niemand geahnt. Wie auf rohen Eiern schlichen wir also den breiten Weg entlang, bis endlich nach und nach eine dünne Schneedecke auf dem Eis das Vorwärtskommen leichter machte.
Von der Griesneralm folgten wird dann dem bekannten Steig am Fuß der Steinernen Rinne vorbei hinauf aufs Stripsenjoch. Dabei wählten wir allerdings für den letzten Anstieg die Diretissima rechts des Felsköpfels, an dessen linker Seite man im Sommer das kurze seilversicherte Stück findet - links lagen nämlich als Warnung schon die Reste einer offenbar nicht allzu lang vorher abgegangenen Lawine herum, weshalb wir um diesen Anstieg mit der bedrohlichen Riesenwächte am oberen Ende lieber einen Bogen gemacht haben. Der Direktanstieg im Tiefschnee war zwar sehr steil (geschätzt mindestens 60°), ging aber gut, da der Schnee sehr griffig war.
Oben am Stripsenjoch fanden wir dann eine Mischung aus Sturm (auf der Ostseite vom Haus) und Sonne, die wir erstmal für eine ausgiebige Rast nutzten. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, unsere Zelte hier direkt auf der Sonnenterrasse des Stripsenjochhauses aufzuschlagen, aber da es gerade mal Mittag war und der Sturm hier oben auf dem Kamm ganz schön heftig war, entschlossen wir uns doch noch ein Stück weiter abzusteigen.
Nach einem kraftraubenden Abstieg, der geprägt war durch ständiges Einsinken bis zum Knie und noch tiefer, erreichten wir schließlich im einsetzenden Nieselregen das Hans-Berger-Haus. Hier schlugen wir dann die Zelte für die Nacht auf. Nach einem Festmahl (= Nudeln mit Tomatensauce vom Spirituskocher) verkrochen wir uns dann auch ziemlich bald in die Zelte, um dort die von Dauerregen geprägte Nacht zu verschlafen.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem kleinen Frühstück über den Fahrweg durchs Kaisertal zurück nach Kufstein. Die Schlenker über Antoniuskapelle und Tischheimer Höhle, die im angehängten Track enthalten sind, haben wir uns dann auch gespart, weil wir nur noch die schweren Rucksäcke loswerden wollten.
Fazit: Es war nass, kalt, sehr anstrengend und gesehen hat man auch nicht viel. Wird also nächstes Jahr wiederholt. Dann hoffentlich mit richtig Winter.
Zur Schwierigkeit der Tour: Der letzte Anstieg zum Joch ist trotz WT3-Bewertung nicht zu unterschätzen. Man hat hier die Wahl zwischen einem steilen Anstieg unter einer (erfahrungsgemäß stabilen und auch im forgeschrittenen Frühjahr noch vorhandenen) Riesenwächte und einem noch steileren, wo von oben aber keine Gefahr droht. Von dieser Schlüsselstelle abgesehen ist die restliche Tour aber sehr einfach und birgt ein geringes Risiko.
Fotos folgen in Kürze.
Tourengänger:
Kraxlsteff,
jpf
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