Höhensturm am Zirbitzkogel 2396m
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Schon gestern war der Wind, im Laufe des Tages, immer stärker geworden. Auch in der Nacht hatte er ganz schön kräftig um das Haus "georgelt" und das ging auch in der Früh so weiter. Auch hatte es in der Nacht leicht geregnet, jedoch war in der Früh das Wetter wesentlich schöner, als wie angesagt bzw. auch befürchtet. Ein Blick auf die umliegenden Webcams bestätigte die Vermutung, dass es im Süden der Steiermark ganz schön werden würde und daher war die Entscheidung relativ leicht.
Mit dem ausgewählten Tourenziel, dem Zirbitzkogel, hatte ich sowie noch ein "Hühnchen" zu rupfen. Ein Bild auf den Lawinenlagebericht bestätigte mir auch, dass das ausgewählte Ziel, für die derzeitig herrschende Lawinensituation, recht gut gewählt war.
So startete ich heute relativ spät meine Tour, nämlich erst kurz nach 9.00 Uhr. Bei Ausgangspunkt, der Sabathyhütte, angelangt, war ich überrascht, dass der Parkplatz noch ziemlich leer und verlassen da lag. Schon auf 1620m Seehöhe machte sich ein starker Wind bemerkbar, der mich gleich in meine Goretex-Jacke schlüpfen ließ. Das Wetter war aber schön und vor allem, im Gegensatz zum letzten Mal, gutsichtig. Auf wohlbekannten Wegen ging es den Berg hinauf. Zuerst entlang einer Forststraße, die bei der Almrauschhütte beginnt geht es fast eben zur Linderhütte.
Danach geht es durch ein kurzes Waldstück bis man bald darauf, nach dem Überwinden einer kurzen steileren Stufe, die weiten, gestuften Flächen unter dem Zirbitzkogel erreicht.
Nach zwei kurzen steileren Stufen wird der Lindersee 2057m erreicht. Von dort geht es nun die letzten 300 Höhenmeter, ziemlich steil, direkt zum Helmut-Erd-Schutzhaus auf 2376m.
Der Sturm nahm nun immer mehr an Stärke zu und zwischendurch musste ich immer wieder stehen bleiben, um nicht umgeworfen zu werden. Ganz besonders arg wurde es kurz unter dem Gipfel, wo man, aus der Rinne ausquerend, auf das Schutzhaus zusteuert.
Ich war froh, als das Ziel erreicht war und wir im Schutzhaus Zuflucht, vor dem orkanartigen Sturm, suchen konnten. Leider wollte der Wirt mit uns kein Geschäft machen, denn der Zutritt ist Hunden nur in den Vorraum, nicht aber in den Gastraum erlaubt; wenn Luca nicht rein darf, wird er auch auf meine Zeche verzichten müssen!
Nach einer kurzen Tee- und Schnittenpause ging es wieder raus in den tobenden Orkan. Die Querfahrt zur Rinne war ziemlich brutal, denn der Wind blies genau aus dieser Richtung. Die aufgewirbelten Schnee- und Eiskristalle "bissen" ziemlich im Gesicht. Etwas tiefer wurde es dann besser, denn dort hatte der Wind nur mehr "Sturmstärke" ☺
Die Abfahrt war, schneetechnisch, vom allerfeinsten; im oberen Bereich eine dünne Pulverschneeschicht und ab dem Lindersee Firn bester Qualität. Auf der letzten Wiese, zurück zum Ausgangspunkt der Tour, der Sabathyhütte, wurde der Schnee dann ziemlich weich - das trübte aber nicht mehr den positiven Gesamteindruck der heutigen Tour! ☺
Fazit der Tour: Die Fahrt in den "Süden" hat sich heute sowohl wetter- als auch schneetechnisch voll ausgezahlt. Dass es so schön werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet und war daher umso mehr erfreut.
Die Einstufung WS+ bezieht sich auf die "Sturmbedingungen" am Berg!
Twonav Aventura 3.0*/CGPSL 7.6.6
Dauer: 2:42
Strecke: 9,546 km
Maximale Höhe: 2372 m
Maximale Höhendifferenz: 760 m
Kum.Steigen: ↑ 824 m
Ges.Abstieg: ↓ 818 m
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