Hochvogel (2592m) - Versuch über Ostgrat


Publiziert von pete85 , 2. März 2014 um 13:43.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 1 März 2014
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Eisklettern Schwierigkeit: WI1
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m

Am heutigen Tag hatte ich mich mehrmals vertan - es gab also viele Gründe für den Abbruch 170 Hm unter dem Gipfel des Hochvogel. Geplant war ursprünglich die Tour über den Bäumenheimer Weg, da ich zuvor noch nie am Hochvogel war ich mir bei einem der Normalwege gute Gipfelchancen ausrechnete, auch bei schlechtem Wetter.

Ein Punkt für den Abbruch war sicher der Verzicht auf Schneeschuhe - Bis zu den Schwabegghütten kein Problem, wenn man auf dem Weg bleibt (2. Problem). Ab diesen sank man aber häufig bis über das Knie in den Schnee ein, weswegen ich auf das hinüberqueren (Bäumenheimer Weg) unterhalb des Hochvogels verzichtete und eine direktere Variante versuchte.
Zu Punkt 2 - ich habe es aus Faulheit auf die Karte zu schauen geschaftt, nach knapp 150 Hm den Weg zu verlassen (mal schnell abkürzen) und erst oberhalb der Schwabegghütten wiederzufinden. Viel Spurarbeit in tiefem Schnee und über 45 Min Krüppelkieferkampf hätte ich mir sparen können. So benötigte ich für 900 Hm knapp 3 h und war fix und fertig (ich hatte für diese Strecke 1,5-2 h eingeplant).
Punkt 3 war sicher mein langes Fernbleiben von den Alpen (5 Wochen keine Tour unternommen, nur Klettern in der Halle). So hatte ich nach der anstrengenden Spurarbeit bis 900 Hm schon 1-2 Krämpfe in der Beinmuskulatur gehabt. Punkt 4 war der Zeitfaktor, da ich mich mit meiner Freundin nach 6-7 h wieder am Auto treffen wollte (sie unternahm eine andere Tour), so dass ein Eintreffen 4-5 h nach Aufbruch am Gipfel nötig gewesen wäre.

Diese Punkte führten dazu, dass ich 170 Hm unterhalb des Gipfels wieder umdrehen und abklettern musste. Vorausgegangen waren bereits 20-25 Krämpfe der Oberschenkelmuskulatur, zum Schluss hin sogar  gleichzeitg in beiden Oberschenkeln an Vorder- und Rückseite, sowie der seitlichen Oberschenkelmuskulatur - hatte ich vorher auch noch nicht. Mit Steigeisen und beiden Pickeln in steilem Gelände stehend, hab ich einmal auch einen Krampf nicht wegbekommen (nur verlagern können zw. Vorne/Hinten), so dass ich 10 Meter unter Krämpfen weiterkletterte, um in seichteres Gelände zu kommen. Am Umkehrpunkt hatte ich leider nicht mehr die Zeit (4:30 h waren vergangen) um mich 30-60 auszuruhen, zu essen und zu trinken um weiterzuklettern, damit sich meine Muskulatur erholt. Auch erschien mir bei ermüdeter Muskulatur das Risiko eines Muskelfaserrisses (und sei es im Abstieg) zu hoch.

Also wieder mal eine Tour abgebrochen, wobei ich die Klettermeter oben am Hochvogel gut in Erinnerung behalten werde, den falschen Zustieg hingegen nicht.

Tourengänger: pete85


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Kommentare (1)


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Bergfex78 hat gesagt:
Gesendet am 2. März 2014 um 20:51
Besser einmal abgebrochen als in ein Unglück geraten. Bei viel Schnee ist der Hochvogel nicht trivial, egal über welche Seite. Trotzdem eine sehr interessante Tour!

VG, Andreas


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