Keine Erst- aber eine (vermutete) "Jahreserstbegehung" - "Weg der Jugend" am Schreyfels


Publiziert von simba , 20. Januar 2014 um 22:39.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:19 Januar 2014
Klettern Schwierigkeit: VI- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:

Das Abfahrtsgerät rekonvaleszent, der Arbeit viel....da schmiedet man (leider) keine großen Pläne für das Wochenende. Ein kurzer Blick auf die Webcam am Sonntagmorgen offenbart blaue Flecken und erste Sonnenstrahlen im Donautal also nichts wie hin, nachdem sich - nach Auskunft anderer - am Samstag herrlich in der Sonne sportklettern ließ.

Im Donautal selbst dann leider den ganzen Tag Hochnebel und Eiseskälte, so dass man nach jeder Seillänge die Finger von Neuem auftauen musste. Dem Spaß tat es keinen Abbruch und wenn man dann die tollen Routen am Schreyfels dank winterlicher Beruhigung noch ganztägig allein genießen kann, steckt man die Kälte gerne weg.

Der "Weg der Jugend" ist mE eine der besten Routen dieser Schwierigkeit im Donautal: Beeindruckende Linienführung durch eine ab der großen Höhle fast durchgehend überhängende Wand mit löchrigem Kalkfels in einem breiten Farbspektrum. Eine schöne 5er-Länge zum Warmwerden, ein beeindruckend ausgesetzter Quergang in der 2. SL und ein ebensolcher Quergang und eine nicht geschenkte Ausstiegsverschneidung in der letzten Länge.

Die Stände sind jeweils gemütlich in einer Höhle, der zweite mit Wandbuch und sogar makabrer Dekoration. Ausweislich des Wandbuchs war seit Anfang November niemand mehr in der Route unterwegs, was ich beinahe nicht glauben kann - zumindest vermuten kann man eine "Jahreserstbegehung" trotz allem. Die Absicherung ist "donautaltypisch": Stände an zementierten großen Ringen, dazwischen in regelmäßigen, aber nicht plaisirmäßigen Abständen Bühlerhaken oder vorgefädelte Sanduhren unterschiedlicher Qualität, mit einem zusätzlichen Keil/Friend hier und einer selbst zu fädelnden Sanduhr da lässt sich diese Grundabsicherung bestens ergänzen. Mit 50 Meter Halbseilen kann man von der Abseilstelle zehn Meter links des Ausstiegs exakt wieder bis an den Wandfuß abseilen (ausweislich Aufschrift am Ausstieg könnte man auch 10m, 20m und nochmal 20m abseilen ;))

Anschließend nahmen wir uns noch der "Dülferverschneidung" an: Wunderbare Verschneidungs- und im oberen Teil Wandkletterei an bestem Fels, die dem Namensgeber zu allen Ehren gereicht hätte. Dazu eine herrliche Stimmung kurz vor dem Eindunkeln auf dem Felskopf bevor wir mit einem finalen Abseilvorgang unseren "Donautal-Winterklettertag" beschlossen.

Topo: Panico - Donautal
Material: 50m Halbseile empfehlenswert (wg. schnellem Abseilen), einige Schlingen, einige Keile/Friends

Tourengänger: simba


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