Firzstock (1923 m) - Skitour ohne Schnee

Zugegeben, es war etwas optimistisch auf unter 700m in der Nordschweiz eine Skitour zu planen. Etwas mehr vom weissen Gold hätte ich aber dennoch erwartet - so war es eine Kombi-Tour: halb Wandern, halb Skitour. Der  Firzstock (1923 m) ist ein beliebter, aber nicht überlaufener Skiberg der mE vor allem zwei tolle Pluspunkte hat: er steigt direkt überm Walensee auf. Die Kombination von Skitour und Seeblick ist immer wieder umwerfend schön. Zum Andern bewegt man sich vis-a-vis zum beeindruckenden Felsmassiv des Mürtschenstock.

Aufstieg:
Die Leute in Obstalden haben mich seltsam beäugt - was will der mit Skiern auf den grünen Wiesen? Mir war durchaus bewusst dass es auf <700 m noch nicht genug Schnee haben wird, aber dass ich die Ski erst ab ca. 1200 m anschnallen kann war dann doch eine Überraschung (trotz Nordausrichtung).

Der erste Schnee war bei  Hüttenberge (1018 m) zu finden - allerdings noch nicht ausreichend. Hier folgt man der Fahrstrasse, die nun nicht mehr geteert ist. Die Strasse verliert leider nochmal ein paar Höhenmeter und überquert dann den Mühlebach (Achtung: Querung eines Lawinenstrichs). Danach kann man dann entweder direkt nach der Brücke etwas rauh durch den Wald aufsteigen (Sommerweg) oder man folgt der Fahrstrasse gemächlich aufwärts.

Etwas unterhalb von  Alt Stafel (1222 m) konnte ich dann doch noch die Ski anschnallen und über wunderschöne, freie Alphänge aufsteigen. Bald erreicht man die baumfreie Hochfläche des Firzenstocks, die sehr viel Platz und steile Hänge fürs Tourenfahrer bereithält. Der Aufstieg zum Firtzenstock erfolgt in einer grossen Linksschleife, die zum Grat hinaufführt und diesem dann folgt bis zum Gipfel. Das letzte Gratstück zum Gipfel ist ausgesetzt und wird wohl oft zu Fuss gemacht - ich habs mir heute gespart (war eh schon sehr spät drann).

Abfahrt:
Grundsätzlich bietet die Tour herrliche Hänge bis hinunter nach Obstalden oder gar bis nach Mühlehorn direkt zum See. Allerdings ist bei den derzeitigen Schneeverhältnissen viel Skitragen angesagt. Leider gabs auch keinen Pulver, sondern nur pappigen Harschschnee, der fast nicht zu fahren war. Ich bin leider mehr gelegen als gefahren und hab selten soviel geflucht bei einer Abfahrt ;)

Fazit:
Landschaftlich ist die Tour eine Perle, dank der Nähe zum tiefblauen Walensee. Die Hänge laden zum Skifahren ein und erlauben im oberen Bereich auch ein paar steile Abfahrten. Etwas störend ist der kurze Gegenanstieg nach Hüttenberge. Lawinengefahr hats wohl auf dem kurzen Strassenabschnitt nach Hüttenberge; im steilen Gratbereich sind sicher auch Schneebretter möglich. Ansonsten wirkt die Tour recht lawinensicher. Dank der Nähe zu Zürich und der sehr guten ÖV-Anbindung will ich da bald mal wieder rauf - aber erst wenns wirklich Winter ist.