Schneeschuhkrampferei am Federispitz (1865 m)


Publiziert von PStraub , 5. Dezember 2013 um 11:08.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 Dezember 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Aufstieg: 1100 m

Eine kurze Nachmittagstour an einem Sonnenhang sollte es sein. Dafür drängt sich der Federispitz geradezu auf.
 
Mit dem Auto zum Mini-Parkplatz beim Gehöft im Rittersberg (784 m). Ab dort zu Fuss auf dem Wanderweg via Underalpli (934 m) Richtung Undernäten. Etwa auf 1000 m war die Schneedecke geschlossen und ausreichend hoch, um die Schneeschuhe zu montieren.
Bis dort, wo der Wanderweg den Weg nach Oberalpli kreuzt, hatte es eine alte Fussspur. Ab da war Spuren angesagt.
 
Bis Unternäten (1321 m) ging das noch ganz passabel, ab dort dominierte der Windeinfluss. Im Windschatten heisst das loser, oft bodenloser Triebschnee, luvseitig hartgepresste Schichten, auf denen die Schneeschuhe keinen Halt finden, sobald es steiler wird.
Zudem war es im Gegensatz zur Vorhersage doch schon recht windig.
 
In Stelli bin ich Richtung Obernäten weitergegangen und nicht dem markierten Weg Richtung Plättlispitz gefolgt. Was zwar noch windiger, aber technisch einfacher gewesen wäre.
 
Ab Obernäten bin ich zum Federigrat-Wegweiser aufgestiegen. Hier hatte die Sonne den Schnee tüchtig aufgeweicht. Man ist zwar ziemlich tief eingesunken, konnte dafür jedoch den Hang recht steil angehen.
Wo der Weg direkt auf dem Federigrat verläuft, war dieser gut zu begehen. An einer nordexponierten, steilen Stelle musste ich die Schneeschuhe jedoch ausziehen, um den "Deckel" durchtreten zu können. Unter jenem lag bodenloser "Zucker", das Fortkommen war eher mühsam.
 
So brauchte ich doch einige Zeit, um zum Punkt vorzustossen, wo sich die Wege vom Federigrat und vom Plättlispitz treffen. An der Senke unmittelbar vor dem Gipfel war dann doch Schluss: Eine steil aufgetürmte Verwehung machte es in diesem beidseitig sehr steilen Gelände eher heikel, selbst zu Fuss den Übergang zu versuchen.
 
Abgestiegen - oder eher abgerutscht - bin ich durch die recht steile Rinne, die vom Ende des Federigrates direkt hinunter nach Obernäten führt. Und ab dort weitgehend auf meinen Aufstiegsspuren zurück.
 
Der Federispitz ist zwar immer eine attraktive Tour. Heute glänzte er zudem mit einer eindrücklichen Fernsicht. Aber es war doch deutlich anstrengender als ich vorab angenommen hatte. 

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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Schlomsch hat gesagt: Du hast also den ..
Gesendet am 8. Dezember 2013 um 22:31
.. "kleinen Biancograt" zum Federispitz verschmäht! Hast wohl nebst der Kamera auch die Steigeisen zu Haus gelassen, stimmt's? Inzwischen hat der Sturm Xaver ja ganze Arbeit geleistet, was aber nicht heisst, dass die Tour dadurch einfacher geworden ist.

War selber heute auf dieser Route unterwegs. Die Schneeschuhe habe ich rauf und runter getragen, dafür kamen die Steigeisen schon vor Unternäten zum Einsatz. Dass Schneeschuhe oder die Eisen zum Einsatz kommen ist allerdings die Ausnahme.

Normalerweise ist Plättli/Federi einfach nur eine schöne und einsame Winterwanderung. Heute bin ich da oben meist allein. In früheren Jahren traf ich oft auch den Edi Bruggmann aus Niederurnen. Den müsstest Du eigentlich auch noch gekannt haben...

Jedenfalls sind wir nie mit der "Karre" möglichst weit hoch gefahren, sondern sind immer direkt von Ziegelbrücke auf der oben erwähnten Route aufgestiegen. Ausserdem haben wir den "kleinen Biancograt" nie verschmäht :)

Gruss Schlomsch

PStraub hat gesagt: Gegen den Gipfel zu wäre ..
Gesendet am 9. Dezember 2013 um 07:51
.. der "kleine Biancograt" noch gut begehbar gewesen, aber die kleine Senke davor war mit einer messerscharfen Verwehung aufgefüllt. Im Vergleich wäre der echte Biancograt eine richtige Strasse dagegen.
Normalerweise steige ich da auch aus dem Tal hoch, siehe zB. hier.
Doch in dieser Jahreszeit will ich an die Sonne, und die scheint schon am Rittersberg oben über 2 Stunden länger als im Tal.

Natürlich habe ich Edi gekannt - für den der sonst eher harmlose Federi zum Schicksalsberg wurde. Schliesslich ist er jahrelang jeden Morgen mit dem Velo bei mir vorbei an die Arbeit gefahren. Und Irène hat einmal eine Reportage über seine 4000er-Touren geschrieben.

Gruss Peter


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