Saisonausklettern am Hochwiesler


Publiziert von kleopatra , 18. November 2013 um 23:14.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:17 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VI+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 830 m
Abstieg: 830 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW nach Nesselwängle. Parkplatz bei der Talstation der Materialseilbahn des Gimpelhaus.

Nachdem mich mein Kletterpartner den halben Samstag damit beschäftigte Webcams aus Tirol und dem Allgäu abzusurfen um die aus der Nebelsuppe schwierige Frage zu klären, wo es eine trockene schneefreie Südwand gibt, wurde irgendwann ein Schlussstrich gezogen. Nach dem Motto, wer nichts wagt, der nichts gewinnt, setzten wir darauf, dass die Südwände rund um das Gimpelhaus hoch genug, sonnig genug und folglich trocken waren ... diesmal hatten wir gewonnen :)))

Bei der Anreise waberten noch Nebelschwaden und einige Straßenabschnitte wiesen bereits Glatteis auf, aber pünktlich bei Ankunt erfreute sich das Dörfchen Nesselwängle uneingeschränktem Gipfelblicks. Der Restschnee im Aufstieg zum Gimpelhaus störte kaum und zu den Südwänden des Hochwieslers konnten wir die Fusstapfen von Vorgängern nutzen.

Als Route hatten wir uns die Schusterführe vorgenomnen. Ein Topo ist ratsam, denn die Tour kreuzt oft mit anderen Routen. Nach der ersten leichten Aufwärmlänge geht es gleich zu 6 über und dies bleibt dann recht homogen bis oben, obwohl man die Schwierigkeiten immer nach wenigen Zügen bewältigt hatte. Da die Route zu den Klassikern im Gebiet zählt war sie auch an einigen Stellen schon recht abgeklettert bzw. war der Fels oft auch brüchig. Da im Kletterführer als sehr lohnend beschrieben wollten wir über den 'Verhau' in den oberen Teil der Nachbarroute wechseln. Dies erwies sich aber alles andere als einfach und meinen Kletterpartner, der leider diese Seillänge im Vorstieg gezogen hatte, hörte man bis ins Tal fluchen. Keine Ahnung was wir bei dieser Querung falch gemacht haben jedenfalls mussten wir an einem offensichtlich nicht zu unserer Route gehörenden Stand in die Nachbarroute abseilen. Die oberen beiden Seillängen dieser Route wären in ganz trockenem Zustand sicher schöner gewesen, so naja. Insgesamt kann man sagen hat sich das Turnmanöver in die Nachbarroute nicht ausgezahlt.

Vom Gipfel aus konnten wir uns einen exzellenten Überblick über die restlichen Wände der Gegend verschaffen. Hier gibt's tatsächlich einiges zu tun. Wir stapften dann über einen verschneiten Wiesenhang vorbei am Metallkasten zu den Abseilständen, wo wir wie im Topo angegeben den letzten Stand nahmen. Da geht es dann traumhaft freischwebend einen Überhang runter und nach nur 2 Abseilfahrten steht man wieder am Bergfuss.

Fazit: Klassiker, der bereits einige Abnutzungserscheinungen aufweist, Routenführung ziemlich kreuz und quer und Querung in die Nachbarroute nicht empfehlenswert. Für einen Sonnentag am Fels und Ausklettern aber allemal gut genug.

Material: 60m Halbseil, 9 Express, 1-2 Sanduhrschlingen
Manche Hakenabstände sind etwas weiter, dann können mittlere Friends und Keile von Vorteil sein. Die Schlüsselstellen sind sehr gut abgesichert (manchen Bohrhakenlaschen locker).


Tourengänger: kleopatra


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