Monte Midia (1737m)


Publiziert von sven86 , 11. November 2013 um 20:07.

Region: Welt » Italien » Abruzzen
Tour Datum: 7 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Strecke:23 km (inklusive Verhauer)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Tagliacozzo, ca 1:30h ab Roma Tiburtina, 6€ one-way, www.trenitalia.it, App: orari trenitalia
Kartennummer:Edizioni il Lupo 7 - Simbruini (1:25k)

Bei perfektem Herbstwetter war kurz vor dem ersten Wintereinbruch eigentlich ein höheres Abruzzen-Ziel geplant, eine erhebliche Zugverspätung machte dann aber ein kurzfristiges Umplanen erforderlich, sodass ich bereits in Tagliacozzo ausstieg, um den relativ unspektakulären Monte Midia anzusteuern. Diese am Nordrand der Simbruinischen Berge gelegene Erhebung ragt nur knapp aus den ausgedehnten Waldflächen dieser stillen Gebirgsgruppe empor, wodurch sowohl die Ausblicke während des Aufstieges als auch auf dem Gipfel eingeschränkt werden. Wegen des hohen Waldanteiles ist diese Tour im Herbst besonders reizvoll, wenn auch ziemlich schattig. Die Besteigung ist technisch einfach, allerdings muss die Orientierung als schwierig bezeichnet werden.

Der erste Aufstieg von Tagliacozzo hinauf auf die gewellte Hochebene im Südwesten ist noch unkritisch: Am besten vom Bahnhof aus gleich nach Süden (Schilder: "centro storico") halten, bis man den kleinen Bach (Imele) erreicht. An diesem entlang durch die Gassen hinauf, bis ein schöner, rot markierter Pfad vorbei an einem Wasserfall entlang zwischen Ortsrand und dem Wald hinauf zum obersten Ortsende führt. Dort vorbei an einer Kirche mit schönem Rückblick zum mächtigen Monte Velino zur Landstrasse und auf dieser entlang, bis diese einen Knick nach Süden einschlägt.

Jetzt beginnt der schwierige Teil: Die von mir verwendete Karte ist sogar noch phantasiereicher als das legendäre Kompass-Kartenwerk, viele eingezeichnete Wege existieren überhaupt nicht. Auch der Verlauf des CAI-Steiges 17 Richtung Monte Midia ist nicht korrekt dargestellt. Noch dazu sind sowohl Beschilderungen als auch Markierungen an vielen entscheidenden Stellen nicht vorhanden. Ich versuche zunächst dem eingezeicheten Verlauf zu folgen, verlasse also kurz nach der beschriebenen Strassenkurve diese Strasse in Richtung Südwesten. Im Wald wird der Weg aber immer undeutlicher, bis schliesslich gar kein Weiterkommen mehr möglich ist. Beim Rückmarsch erkenne ich aber eine weitere Pfadspur, die schliesslich zum markierten Wanderweg führt, und zwar auf einer kleinen Anhöhe etwa am P. 1012. Der Abstieg führt später auch problemlos zurück nach Tagliacozzo.

Dieser Weg führt nun ausreichend markiert und beschildert ("diretissima") durch den grossen Waldgürtel bis hinauf auf eine kleine, etwa 1500m hohe Geländestufe, wo auch jetzt noch einige Kühe grasen. Diese gewellte Hochebene besteht aus einer unübersichtlichen Wald-Wiesen-Mischung, bis auf einen Fahrweg sind hier keine weiteren Spuren mehr auszumachen. Teils auf diesem Fahrweg, teils im Gelände versuche ich also den CAI-Steig 13 zu finden, der angeblich über den Südostrücken des Monte Midia zum Gipfel führt. Zwei einheimische Holzhacker können auch keine belastbaren Informationen beisteuern, sodass ich im relativ übersichtlichen Wald (keine hohe Vegetation) weglos in Richtung des SO-Rückens gehe, da dort zumindest ein Waldrand eingezeichnet ist. Tatsächlich finde ich dort zwar keinerlei Wegspuren, aber gut gangbares Wiesengelände vor über das ich bald den Gipfel erreiche, der sogar durch einige Steinmandl und ein kleines Kreuz markiert wird.

Im Osten reicht der Wald bis kurz unter die Gipfelhöhe, wodurch die Rundschau etwas eingeschränkt ist, dennoch gibt es hübsche Weitblicke über die Simbruinischen Berge, über die Ebene von Lazio und zu einigen höheren Abruzzen-Gipfeln.

Schwierigkeit: Nur unterhalb des Gipfels im steinigen Wiesengelände und je nach Routenwahl im weglosen Waldgelände Tendenz zu T3, sonst T2. Wegen der grossen Entfernung, der Abgelegenheit des Gebietes und der vielfach schwierigen Orientierung mit kaum vermeidbaren weglosen Passagen aber eine doch ziemlich ernsthafte Bergfahrt und nicht zu unterschätzen! GPS absolut sinnvoll!

Tourengänger: sven86


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