Touren um Ovronnaz 1; Châtillon - La Seya - Grand Garde

Wir fahren in Ovronnaz gleich hoch bis zum grossen Parkplatz des Jorasse-Sesselliftes - ausgestorben wie das Dorf selbst mit den wohl Tausenden von „kalten Betten“ wirkend, die Wintersportanlagen während der Zwischensaison. Mehr oder weniger direkt, auf nur schwacher Wegspur, steigen wir den ersten Teil auf der „Piste“ an über P. 1527 und weiter in der aus dem Wald herausgehauenen Schneise bis auf ca. 1720 Meter, wo wir bis zu P. 1780 dem Strassentrassee folgen. Bereits auf dieser Strecke können wir uns des „Lärchengoldes“ erfreuen - erst im Schatten, dann an der Sonne aufsteigend.

Ab dem letzten erwähnten Punkt folgen wir einem Fahrweg ins Tälchen hinein, auf welches nun La Seya ihre Schatten wirft - und zusätzlich eine dynamische Wolkenbildung gelegentlich die Sicht einschränkt. Doch wie wir auf die kleine Ebene bei der Alp auf Petit Pré heraustreten, entzückt uns das von der Sonne aufs Schönste angestrahlte Ambiente mit doch beachtlich eingeschneiten umliegenden höheren Berggipfeln.

Wir folgen nun erst dem Bergwanderweg Richtung Col de Forcle bis zu P. 2097; hier zweigen wir ab auf einen Fahrweg (im Winter den Skifahrern als schmale Piste dienend), welcher bis zum Skilifthäuschen auf P. 2157 führt.

Der nun folgende Abschnitt verläuft auf dem unterschiedlich, mehrheitlich nur mässig, ansteigenden Grasrücken, mit seltenem Schneekontakt weglos - so stehen wir bald einmal auf dem (im Hikr hier erstmals beschriebenen) Châtillon. Wenn auch die Sicht auf dem Gipfel wieder meist durch aufziehende Wolken beeinträchtigt ist, erkennen wir vor allem vis-à-vis den schroffen, sehr steilen Six Armeille.

Auf derselben Route steigen wir ab und kehren zurück zum Alpgelände von Petit Pré - hier scheint wieder die Sonne. Diese wird uns im nachfolgenden Gegenanstieg - wegen der sich zeitweise rasch ändernden Wolkenbildung - wieder verdeckt; bis zum Erreichen des angestrebten Grates begleitet uns dieses Phänomen heute konstant.

Doch auf dem Sattel bei P. 2168 angelangt, dürfen wir wieder die wärmende Sonne verspüren - an den höheren umliegenden Berggipfeln hängen die Wolken noch länger. Immerhin ist es uns, auf La Seya angelangt, vergönnt, sowohl Blicke zum Grand Muveran sowie zum markanten L’Ardève und ins Rhonetal zu werfen.

Nun machen wir uns auf die längere Gratwanderung über den sanften Rücken, stets einige der grossen Walliser und den Grand Chavalard vor Augen - doch Restwolken verbleiben auch hier. Im sanften Auf und Ab folgen wir dem Wanderweg (und lassen keine Erhebung - wenn auch weglos - aus) und erreichen so, nach zwei etwas anspruchsvolleren Passen, welche kettengesichert sind, und nach einem letzten kurzen Wiederanstieg, den Grand Garde.

Eindrücklich, wie hier - nach längerem Wandern in „gutmütigem“ Gelände - die Felswände ins Tal beinahe senkrecht und weit abbrechen; ein attraktiver Blick hinunter Richtung Martigny und rhonetalaufwärts über Sion hinweg, und ein „anziehender“ zum Grand Chavalard (steht er doch seit längerem auf der Wunschliste) ist uns beschieden.

Für den Rückweg nach Ovronnaz wählen wir die direkteste Variante: so nehmen wir den Wanderweg unter die Füsse, welcher uns abwechslungsreich, mal über Wiesen, mal im Wald, über Quieu zum grossen Alpgebäude nach Odonne führt.

Nach P. 1585 steht uns ein letztes, etwas steileres Wegstück im Wald bevor, bevor wir am Centre Sportif Cantonal wieder zum Ausgangspunkt zurückgelangen.