Vom Eriz durchs Seefeld zum Tropfloch


Publiziert von Mel , 3. November 2013 um 17:22.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 2 November 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Strecke:Inereriz - Grünebergpass - Seefeld - Tropfloch - Schluchhole - Innereriz (15 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:STI Bus 41/42 bis Endstation cff logo Innereriz, Säge
Kartennummer:1208

Ich habe mich schon oft gefragt, warum das schöne Hochmoor Seefeld so ein Schattendasein fristet. Ich denke, es liegt hauptsächlich daran, dass die Zugänge von allen Seiten relativ lange sind und nicht mit Bergbahnen abgekürzt werden können. Wer aber den Fussmarsch ab Habkern, vom Niederhorn oder - wie wir heute - aus dem Eriz auf sich nimmt, wird mit einer prächtigen und einsamen Landschaft belohnt. Besonders jetzt, wo sich alles in den buntesten Herbstfarben präsentiert!

Just als wir im Innereriz starten, reisst die Wolkendecke auf und lässt die Sonne durch. Sie soll uns den ganzen restlichen Tag begleiten. Beim Aufstieg zum Grünenbergpass heizt sie uns sogar regelrecht ein. Obschon der Pass im Wald liegt, können wir immer wieder schöne Blicke ins Eriz und Emmental erhaschen.

Wir steuern das Seefeld an und stapfen bald durch Schlamm und Tümpel, wie sich das für ein Hochmoor gehört. Wer vor den nächsten Lapplandferien gerne mal die landestypischen Wander-Gummistiefel testen möchte, fände hier die idealen Bedingungen. Ich vertraue da auf meine Bergschuhe und kann mich ungestört aufs Fotografieren konzentrieren.

Beim Pt. 1595 stehen zwei Holzhäuschen, von dem wir eines zu unserem Lunchplätzchen auserkoren und die schöne Aussicht auf die Berner Alpen geniessen. Beim nächsten Häuschen (Pt. 1649) ist nun das Tropfloch angeschrieben und eine halbe Stunde später stehen wir beim Höhleneingang. Ich verzichte auf eine allzu intensive Erforschung, da Höhlen nicht so meins sind. Für ambitoniertere Hobby-Höhlenforscher sei die Website des SGHI empfohlen, wo sich u.a. ein Höhlenplan downloaden lässt.

Wir steigen nun weglos zum Pt. 1777 ab, wo wir auf einen in der Karte eingezeichneten Pfad einmünden wollen. Diese „Offroad-Einlage" erinnert mich zeitweise an Hochtouren über arg verspaltete Gletscher: abermals müssen wir die Richtung wechseln, um eine „Ideallinie“ neben Geländeabsenkungen, Löcher oder Spalten zu finden. Unsere Variante bewegt sich wohl etwa im Bereich T3, was natürlich nach Belieben anspruchsvoller gestaltet werden kann. Auf die selbe Weise könnte man auch die Sieben Hengste anpeilen, wo das Gelände je höher, desto karstiger wird.

Ist der Pfad erst mal erreicht, folgen wir diesem bis ins Schluchhole, wo eine rudimentäre Markierung am Haus den weiteren Abstieg ins Eriz weist. Wir leisteten uns noch einen kurzen Verhauer, haben den Abzweiger rechterhand verpasst und sind stattdessen auf dem Pfad Richtung Ramsgrind weiter gezogen. Erst beim Zurückgehen haben wir die schon fast verblasste Beschriftung auf einem Stein entdeckt. Für Nachahmer sei also empfohlen, sich nach Schluchhole gut auf zwei grosse Steinblöcke zu achten. Dort zweigt der nicht immer durchgehend ersichtliche und ziemlich stotzige Abstiegspfad ab.

Bei Grüenebergli münden wir dann wieder auf den breiten Wanderweg, welchen wir schon im Aufstieg zum Pass benutz haben. Mittlerweile beginnt es bereits, einzudunkeln - die Tage sind merklich kürzer geworden. Eine schöne Abendstimmung begleitet uns in der Folge auf dem Reststück ins Innereriz zurück, wo ein wundervoller Herbsttag endet.

Tourengänger: Mel


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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. November 2013 um 22:17
eine echt schöne, eindrückliche Gegend!

lg Felix

Mel hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. November 2013 um 11:45
gell! vorallem jetzt im herbst finde ichs wunderschön :-)

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 6. November 2013 um 12:01
Ich war während fast 20 Jahren Obmann der Naturschutzaufsicht im Naturschutzgebiet Hohgant-Seefeld. Die Gänge ins Seefeld liebte ich ganz besonders. Ich war auch in die Überarbeitung des Schutzbeschlusses involviert und kenne deshalb die Situation bezüglich der kleinen Hochmoore.


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