Chörblispitz über den Ein-Esels-Grat


Publiziert von lorenzo , 4. Oktober 2013 um 20:50.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum: 2 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1045 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwarzsee Bad oder mit Pw
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Unterkünfte rund um den Schwarzsee
Kartennummer:LK 1262 Boltigen; M. Brandt, Guide des Préalpes Fribourgeoises, CAS 1991

Vom Chällihorn fiel mir kürzlich der eindrückliche Chörblispitz E-Grat auf, der in mehreren Stufen W der Ritzlialp zum Gipfel empor steigt. Eine Routenbeschreibung fand ich weder im Führer noch im Internet, aber vermutlich stiegen schon vor Jahrhunderten Wilderer zur Gems- und villeicht sogar Fuchsjagd, oder Älplerinnen und Sennen zur Edelweisssuche für ihre Geliebten dort hinauf - denn bekanntlich "gibt's auf der Alm ja koa Sünd" (Einheimische und Chroniken wüssten sicher Einiges zu berichten). Sie taten freilich gut daran, den Frevel nicht an die grosse Glocke zu hängen, galt doch gegenüber der Obrigkeit das Siegel der Verschwiegenheit als oberstes Gebot. Zum Wildheuen dagegen scheint aber zumindest der Gipfelgrat denn doch zu etwas steil zu sein. Und bei näherer Betrachtung droht sogar der wandering spirit damit, sich vollends zu verflüchtigen.
 
Zustieg: von Schwarzsee Bad auf dem weiss-rot markierten Bergweg über Wälschi Rippa und Stierenberg nach Untere Euschels und auf der Alpstrasse zum Euschelspass. Auf dieser nach W bis zur Abzweigung des Bergwegs Richtung Fochsen (ca. 1575m) und diesem kurz folgend zur nächsten Abzweigung. Auf einem unmarkierten Pfad nach SW und S, E an P. 1559 unter die gewaltigen, die Alp von Chörbli E begrenzenden Flühe, und diesen entlang weiter nach S bis zum Einstieg unter ein 1. Couloir WSW vom 2. Hochspannungsmasten (ca. 1550m), 1h 45min, T4.

Aufstieg: auf felsdurchsetztem Gras und Waldboden schräg Richtung SW hinauf unter ein paralleles 2. Couloir, dessen untere Hälfte über die südlichen Begrenzungsfelsen umgangen wird. Dann durch die obere Hälfte auf Gras zu einem steilen Grasfeld und über dieses und durch Wald Richtung NNW auf den E-Grat bei ca. 1750m. Entlang dem überwachsenen Grat auf Pfadspuren zu einem Einschnitt, wo ein Couloir von E einmündet (Aufstiegsmöglichkeit von P. 1559?). Kurz nach N steil hinauf zur Fortsetzung des E-Grats und über diesen, zuletzt ausgesetzt absteigend (Gemswechsel) zum Sattel (ca. 1870m) unter dem Gipfelgrat, T5. Direkt auf dem Grat über steiles Gras und Felsrippen (I-II) unter den felsigen Gipfelaufbau und links einer grösseren Tanne schräg nach SW hinauf (II) zum zentralen Gipfelcouloir. Durch dieses, einen brüchigen Schrofengürtel im unteren Drittel überwindend (III, délicat, Eisgerät benutzen) über steiles Grat hinauf zum N-Grat, und in wenigen Schritten auf den Chörblispitz, 2h 15min, T6+.

Abstieg: über den ausgesetzten SE-Grat (Pfadspuren, Stellen II) zur Combigabel, 45min, T6. Auf dem weiss-blau markierten Bergweg hinunter in den Kessel von Combi zur Einmündung NE P. 1636. Auf dem weiss-rot markierten Bergeweg zur Hütte 1550, auf einem Fahrweg hinunter zur Einmündung P. 1490 und auf der Alpstrasse durch den Breccaschlund zurück nach Schwarzsee Bad, 1h 30min, T3.

Material: zusätzlich altes Eisgerät und ev. 20m Reepschnur.

Bemerkungen: alternativ können der Einstieg von Jaun (1015m) über auch P. 1433 und der Einschnitt im E-Grat auch über Chörbli (1738m) und einen steilen Grashang erreicht werden.

Tourengänger: lorenzo


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