Herbstlich unterwegs am Schluchigrat


Publiziert von Frangge , 15. September 2013 um 15:29.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:14 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Stanserhornkette   CH-NW   CH-OW   Östliche Melchtaler Alpen   Ruch- und Walenstockgruppe 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:21km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo dörfli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Grafenort

In den letzten Wochen durfte ich einige schöne Tage in den Bergen erleben, anstrengen mussten ich mich nicht zu sehr. Meist gab es auf diesen Wegen auch grösseres Publikum. Das durfte sich gerne auch einmal wieder ändern. Für diese Tour war also eine weniger begangene Route, mehr Höhenmeter und ein interessanter Grat angesagt. Danke an Alex für den Vorschlag, die *letztjährige Wanderung in die Gegenrichtung fortzusetzen.

Wir sind an der Haltestelle Dörfli zu fünft gestartet, ein Stück die Strasse taleinwärts gelaufen und bei Fallenbach dem Wanderweg gefolgt. Der Aufstieg bis zur Alp Laucheren war der gleiche wie im Vorjahr. Wir folgen dem markierten Wanderweg abwechselnd durch Wald und Weide, kommen an verschiedenen Alphäusern vorbei und halten Ausschau nach Pfifferlingen und Co. Der Weg verläuft abwechselnd flacher und steiler, so dass zu den etwa 1500hm auch um die 10km dazu kommen. Den Gleitschirmfliegern bei Büelen beim Start zuzuschauen und der kleine Wasserfall nahe der Alp Bödmen sind die Highlights bis dahin. Und die Pilze natürlich.

An der Chälenhütte gibt es ein feines z'Mittag, hier entscheiden sich drei der Mitwanderer, den Aufstieg zu beenden und zurück nach Dörfli zu gehen (T3 bis dahin). So geht es dann zu zweit über den Schluchigrat. Ab kurz nach der Alp Laucheren ist der Wanderweg nicht mehr markiert und beschildert. Dennoch findet man auf dem Grat sporadisch alte rot-weisse Markierungen, die darauf hindeuten, dass dies (zumindest zum Teil) einmal ein offizieller Wanderweg gewesen sein muss. Der Weg ist ohnehin immer ersichtlich.

Das letzte Stück des Aufstiegs zum Schluchberg ist etwas ausgesetzt aber schön (T4). Der Gipfel läd nicht gerade zu Verweilen ein, hier haben Schafe den Boden aufgewühlt und 'bereichert'. Wir sind schon neugierig und gespannt auf die Spalte im Grat. Der Abstieg vom Schluchberg ist steil und bald kommen wir an der Scharte, die definitiv die Schlüsselstelle der Wanderung ist an. An die Scharte heran führen ein paar rutschige und leicht abschüssige Meter auf schotterbedecktem Kalkstein, die mit einer Stahlkette gesichert sind. Der erste Absatz nach unten ist einfach und schnell überwunden, für den weiteren Weg nach unten ist ein Stahlseil und ein Kletterseil parallel installiert. Eine Öse, an der das Stahlseil befestigt ist, ist herausgerissen, insgesamt scheint man dem Seil aber vertrauen zu können. Im Kletterseil gibt es zur Erleichterung des Abstiegs drei Handschlaufen. Das Seil selbst ist etwas lädiert und wird wohl nicht mehr ewig halten. Im Fels hat es grosse Griffe, die aber teils lose sein können, Vorsicht hier. Auf der anderen Seite geht es die Scharte an einem anderen Stahlseil wieder hinauf, dieses scheint gut zu halten.

Nach dieser durchaus kraxeligen Stelle (deswegen das T5-, der Rest deutlich einfacher) geht es auf oder kurz unterhalb des Grates auf einem nicht markierten Weg weiter. Den Gipfel des Steinbergs wollen wir uns dann doch nicht nehmen lassen und erklimmen die letzten Höhenmeter weglos. Mittlerweile bemerken meine Beine auch, dass sie heute etwas das doppelte an Höhenmeter machen müssen, als dies bei den letzten Wanderungen der Fall war. Nach dem Gipfel halten wir uns wieder an den Weg, der uns am Chrüzbödmer durch überreife Heidelbeeren führt (lecker!). Hier beginnt der Abstieg, auch weil wir das Storegghorn links liegen lassen.

An der Storegg kommen wir wieder auf den markierten Wanderweg, laut Schild haben wir noch 2,5 Std nach Grafenort abzusteigen. Ich würde aber gerne den Zug um viertel nach sechs erreichen, so haben wir im Vergleich zur angegebenen Zeit 40min aufzuholen. So geht es im Eiltempo zunächst wenig steil über die Hüethütte zur Alp Eggendössli. Kurz darauf wird es steiler und kurz nach dem Vogelsanggraben biege ich falsch ab und verliere den Wanderweg, worauf ich directissima nach Grafenort absteige. Wir kommen 10min vor dem Zug am Gleis an.

Zum Schluss noch ein paar persönliche Eindrücke zu dieser Tour: Ich habe es genossen, mal wieder etwas sportlicher unterwegs zu sein. Der Aufstieg zum Schluchberg hatte doch über 1500hm. Sehr gefallen hat mir auch, dass hier nicht besonders viele Leute unterwegs waren und es ein paar vom Weg her sehr interessante Stellen gab. Ein weiteres Highlight waren auc hdie Pfifferlinge und Steinpilze, von denen ein paar den Weg in unseren Kochtopf gefunden haben. Da das Wetter sich nach der nassen Woche auch versöhnlich gezeigt hat, kann man durchaus sagen, dass wir eine rundum schöne Wanderung gehabt haben. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung: Vermutlich Storegg - Juchli

Tourengänger: Frangge


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4
8 Okt 23
Wagenleis · kopfsalat
T4
T5 II
6 Jul 00
Vom Storegg zum Ächerli · Rophaien
T4+
20 Mai 07
Charrä (Wagengeleis) · Baergheidi
T4-
T3+
24 Jun 23
Vom Stanserhorn zum Storeggpass · raphiontherocks

Kommentar hinzufügen»