See Nr.1: Garichtisee, Mettmenalp - Elm (dann doch Matt)


Publiziert von 6beiner , 8. September 2013 um 23:05.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 3 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Chärpfgruppe 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:ca. 10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Bahnhof Schwanden mit Bus (oder Auto) zur Talstation Kies
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Bus, Haltestelle Matt
Unterkunftmöglichkeiten:Naturfreundehaus, Gasthaus Mettmenalp

Vorwort - Wanderbericht - Fazit - Bilder

Vorwort

Die Mettmenalp war der Startschuss unserer (Hund und ich) noch jungen Wandererkarriere. Während wir ein paar Wochen zuvor erstmal planlos um den See wanderten und uns etwas in die Höhe begaben, kamen wir also Anfangs August wieder zurück zur Mettmenalp, diesmal mit einem Plan: Mit der Bahn zur Mettmenalp, dann rüber Richtung Elm und mit der dortigen Seilbahn nach unten. Aber: obwohl Spontanität in unserer Gesellschaft hoch angesehen und immer nötiger wird, sollte man sich manchmal besser an seine Pläne halten!
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Wanderbericht

Früh aufgestanden und ein schnelles Frühstück intus düsten wir an diesem Samstag los, um den ersten Bus vom Bahnhof Schwanden aus zur Seilbahnstation Kies zu erreichen. Pünktlich um 7:32 fuhr dieser dann auch los, die enge und kurvige Bergstrasse empor, um die Passagiere des gut gefüllten Buses an der Haltestelle Kies auszuspucken. Für CHF 13.00 für eine einfache Fahrt (Hund kostenlos) brachte uns die Bahn zügig auf die Mettmen-Alp. Den Rundgang um den Garichtistausee sparten wir uns diesmal und begaben uns direkt zum Anstieg in Richtung Klettergarten. Der Anstieg lässt sich auf guten Wegen bewerkstelligen, ist allerdings mitunter etwas anstrengend. In einer guten halben Stunde haben wir diesen gemeistert (und Ahanu diente als "Zugpferd" für einen Jungen, der nicht mehr so recht konnte/wollte).

Beim Klettergarten angekommen erwartet einen eine Landschaft mit kleinen Bächen, noch kleineren Seen und grossen Felsbrocken, auf welchen eifrig herumgeklettert wird. Da das gros der Wanderer den Weg in Richtung Elm nahm, entschied ich mich kurzerhand um und nahm den weniger populären Weg nach Matt in Angriff. Dieser dauerte auch etwas weniger lang, und da dies Ahanus erste grosse Wanderung war auch ein Grund dafür, diesen Weg zu wählen. Im Kopf hatte ich dass die Bahn nach Elm in Matt die Talstation hat, insofern würden wir einfach den kürzeren Weg zu dieser Bahn nehmen.

Gesagt, getan. Der Plan wurde geändert und wir kraxelten weiter den Berg hinauf. In der Tat waren hier weniger Wanderer unterwegs und es war ein ruhiger, manchmal beschwerlicher Aufstieg. Einige wenige Male verpassten wir den markierten Weg und mussten Teils mühsam (ich) die Hänge emporklettern, um den Weg wieder zu erreichen. Alsbald gelangten wir zum Berglimattsee, welcher auch unsere erste Pause markierte. Der überschaubare Bergsee ist idyllisch eingebettet in eine kleine Senkeund lädt zum verweilen ein an diesem strahlenden Samstag. Ausser einer Familie auf der anderen Seite des Sees ist hier kein Mensch. Nach einer halben Stunde geht es dann weiter, die letzten paar Meter bergauf, um über den/die/das Gandfurggele die Seite zu wechseln. Weit in der Ferne ist das Martinsloch zu sehen.

Der Abstieg beginnt in einer wilden Landschaft aus Farnen und Blumen, dem einen oder anderen Sumpfgebiet und wird begleitet von Murmeltierpfiffen. Da und dort weiden ein paar Kühe, Pferde sind zu sehen und in einem ausgetrockneten Bachbett stehen tatsächlich zwei Esel. Wir schauen uns gegenseitig etwas verdutzt an (der kleine Hund bellt lautstark) und ziehen weiter, verfolgt von einem Esel, der Gefallen am Hund gefunden hat (sehr zu seinem Unwillen). Der Lärm ist dem Esel dann doch zu viel, und er bleibt zurück. Wir wandern an einem Alphüttli vorbei, bei welchem wir hätten etwas trinken können. Auch gibt es in der Umgebung einige Alphütten, in welchen sogar das eine oder andere Wellnessabenteuer angeboten wird. Es wird langsam Zeit für die zweite Pause, hinter einem kleinen Baum im Schatten, da die Sonne doch eher unbarmherzig brennt. Hund und ich entschliessen uns spontan zu einem Nickerchen und werden von einer Sirene keine 5 Meter entfernt geweckt: Ein Murmeltier schlägt Alarm! Wir rühren uns nicht, in der Hoffnung, dass die Pfiffe aufhören. Tun sie nicht. Also bewegen wir uns absichtlich auffällig, in der Hoffnung, dass die Pfiffe aufhören. Tun sie nicht. Nach gefühlten 10 Minuten ziehen wir weiter, immer noch begleitet von den Pfiffen.

In der Zwischenzeit haben wir schon ordentlich Höhenmeter vertilgt, und noch immer ist keine Bahn in Sicht. Ich erinnere mich an die Worte einer wenige Meter andauernden Wegbekanntschaft "... ja, da sind wir auch schon durch. Der Abstieg zieht sich und zieht sich, die Serpentinen wollen nicht aufhören, immer noch eine Windung und noch eine Windung". Wir geben nicht auf, wandern vorbei an einer Schulklasse, welche wohl in einem Lager ist, und uns freundlich das Tor für's Durchwandern offen halten (die dort plazierte Gepäckseilbahn kann wohl nicht gemeint gewesen sein).

Langsam macht sich die Befürchtung breit, dass da nirgends eine Seilbahn ist, die uns nach unten bringt. Die offene Landschaft geht über in Wald, und mit dem Wald geht der schöne schmale Gras/Erdeweg über in einen trockenen, steilen Schotterweg. Die Frage ist: nochmal eine Pause oder weiter? Da das Tal schon zu sehen ist, bewegen wir uns weiter. Die Beine sind schon langsam etwas schwach und wackeln wie Pudding, es wird heisser und heisser und die Zehen machen sich bemerkbar, da sie dauernd an den Rand der Schuhe stossen, weil der Weg so Steil ist. Und tatsächlich, Serpentine reiht sich an Serpentine, Windung an Windung, der Weg mag kein Ende nehmen. Beinahe rückt die Landschaft in den Hintergrund, etwa der kleine Wasserfall, oder die vielen unterschiedlichen, federleichten, spielfreudigen Schmetterlinge die sich in der Sonne aalen oder leichtflüglig umherschwirren.

Irgendwann ist es dann geschafft, der Wald öffnet sich und macht Feldern platz. Hund und ich schleppen uns die letzten, nicht enden wollenden Meter zur Busstation und warten sehnlichst darauf, an den Bahnhof Schwanden gebracht zu werden.
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Fazit

Eine schöne, anstrengende Wanderung in einer tollen Umgebung, mit allerdings dramatisch langem Abstieg und nachfolgendem einwöchigem Oberschenkelmuskelkater der ganz fiesen Sorte. Auf der Mettmenalp tummeln sich einige Wanderer mit Hunden, was zumindest für meinen kleinen Angsthasen nicht optimal ist.

PS: Tatsächlich habe ich mich bei der Planung nicht verlesen: Die Seilbahn nach Elm hat die Talstation in "Matt". Allerdings: dies ist nur eine Region/Bezirk/Quartier in Elm und hat nichts mit dem Dorf Matt zu tun.
PPS: Wichtige Erkenntnis: Vor jeder Wanderung immer die Zehennägel schneiden!
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Tourengänger: 6beiner


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Kommentare (7)


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Gelöschter Kommentar

6beiner hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2013 um 09:38
Danke für den Hinweis, tatsächlich, da sieht man gar nix. Da muss ich mal gucken ob ich das irgendwie besser hinbekomme... :)

Gelöschter Kommentar

6beiner hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. September 2013 um 12:39
Man kann mir vieles vorwerfen, aber wenn ich was falsch mache, dann konsequent immer! ;)

6beiner hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. September 2013 um 08:43
so, nun klappt es auch mit den GPS Daten!

Gelöschter Kommentar

6beiner hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. September 2013 um 11:19
ja klar! gruss stephan.


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