Versuch Vanil Noir (2389 m)


Publiziert von jobi , 16. Juni 2008 um 11:24.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum:15 September 2003
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Gros Mont (1326 m) - Les Marrindes (1868 m) - Stelle des Morteys (2140 m) - Schlüsselstelle unterhalb v. Gipfel (2320 m) - gleicher Weg zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahn Freiburg/Breisgau - Basel - Bern - Fribourg - Bulle - Charmey - schmale, unbefestigte Straße nach Cros Mont
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Die Freiburger Voralpen (Préalpes Fribourgeoises) kennt man im Deutschland - wenn überhaupt - nur als Paradies für Kletterer. Dabei gehört dieses Gebiet zu den schönsten Voralpenlandschaften überhaupt: dichte Wälder, wasserreiche Täler und schöne Felsformationen. Der höchste Punkt des Kanton Fribourg, den 2389 m hohen Vanil Noir, haben wir uns als Ziel ausgesucht - obwohl in mehreren Büchern vor diesem Berg gewarnt wurde.

An diesem Tag waren wir zu zweit und trafen uns gegen 7:00 Uhr. Wir fuhren Richtung Genfer See bis zur Ausfahrt "Bulle". Von dort nach Charmay und letztendlich einem sehr schmalen Seitental hoch bis zum Ausgangspunkt Gros Mont in 1326 m Höhe. Dieses Hochtal liegt sehr reizvoll, und ist wie die ganze Gegend um den Vanil Noir Naturschutzgebiet. Der Anstieg verlief am Anfang sehr einfach durch ein kleines Hochtal Richtung der Hütte Les Marrindes (1868 m). Der Wegrand wurde von zunehmend niedrigen Bäumen und hohen Stauden, die größtenteils schon verwelkt waren, gesäumt. Zur Mittagszeit kamen wir dann an der (leider geschlossenen) Hütte an, und genehmigten uns erst mal eine ausgiebige Rast. Schon vom Rastplatz konnten wir das bedrohliche Massiv des Vanil Noir und der tiefe Einschnitt im Bergmassiv - die kritische Stelle beim Aufstieg - erkennen. Danach ging es über steile Grashänge bis zum Beginn des Gipfelgrates, der Stelle des Morteys (ca. 2140 m) weiter. Genau ab der 2000m-Marke konnte man erstmals die eisbedeckten Berge der Berner Alpen sehen, wo es die letzten Tage auch Neuschnee gab. Zum ersten Mal sahen wir auch Steinböcke, die vor uns keinerlei Scheu zeigten, und die wir fast zur Seite schieben mussten, um weiterlaufen zu können. Danach wurde der Weg um einiges schwieriger, und wir mussten teilweise ganz schön klettern und über größere Steine springen. So haben wir sehr schnell an Höhenmetern gewonnen, und hatten aufgrund der exponierten Lage des Weges auch "etwas Respekt" vor dem Abstieg. Schnell kamen wir auf einer Höhe von ca. 2320 m an, wo sich der tiefe Einschnitt im Bergmassiv befindet. Nach einer kurzen Besprechung waren wir uns einig, dass wir nicht weiterlaufen und lieber wieder umdrehen. Nicht umsonst wurde vor dieser Stelle gewarnt und wurde dieser Punkt als sehr heikel beschrieben. An diesem Einschnitt hat man nur einen ganz schmalen Felsen zum Weiterlaufen - und nur ein lockeres Seil als Sicherung. Dabei geht es mehrere Hundert Meter auf beiden Seiten in die Tiefe. Nach unserem Entschluss kamen wir leichter als erwartet wieder an der Stelle des Morteys zurück. Danach dauerte es ca. 2 Stunden, bis wir wieder am Ausgangspunkt waren.

Nach einer zügigen Heimfahrt ließen wir den Abend in einer Strauße in Efringen-Kirchen ausklingen. Dabei handelt es sich um den Reingerhof (www.reingerhof.de), wo man eine herrliche Sicht auf Basel und in den Sundgau hat. Gegen 21:00 Uhr kamen wir dann wieder in FR an.

Fazit: Obwohl uns nur 60 Höhenmeter bzw. 1 m Grat vom Gipfelglück trennten, war es eine herrliche Wanderung in einem bis dahin unbekannten Gebiet.

Nachtrag 2008: Ich komme wieder !  Denn im Laufe der letzten 5 Jahre konnte ich einiges an Bergerfahrung sammeln.

Bilder zu dieser Wanderung kann man unter http://straussenclique.com/bilder/vanilnoir abrufen



Tourengänger: jobi


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