Patteriol


Publiziert von gsiberger , 12. August 2013 um 21:27.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:10 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern

 

Hallo,

ich bin hier her innen erst frisch angemeldet und ich will keinen der hier angemeldeten Bergsteigern, die wahrscheinlich viel mehr hochalpine Erfahrungen haben als ich nicht zu nahe treten.

 

Eines gleich vorweg, ich halte diese Seiten hier für sehr informativ und ich lese immer gerne hier die Tourenberichte von den verschiedensten Mitglieder, vor allem über die Ziele die ich mir selber gesetzt habe.

 

Trotzdem hoffe ich das es in Zukunft bei dem einen oder anderen ein Umdenken geben wird auf Grund meiner Erfahrungen die ich beim besteigen des Patteriol gemacht habe.

 

Ich schreibe diese Zeilen auf Grund des tragischen Ereignis am 11.08.2013 am Patteriol und fühle mich dazu bewegt, weil ich mit meinem Bergkamerad am Tag zuvor auf dem Gipfel gestiegen bin.

 

Ja der Berg ist von unten ein wahrer Blickfang und auch mich hat er angezogen und somit entschlossen sich meine Kamerad und ich am 10.08.2013 diesen Gipfel zu besteigen.

 

Wir wählten die Süd-Ost-Variante und diese verlangte von uns beiden einiges ab. Das wir beide den Gipfel sicher bestiegen haben und auch ohne Probleme wieder runter gekommen sind verdanken wir eigentlich in erster Linie unserer sehr guten körperlichen Verfassung und unserer Ausrüstung.

 

Unter körperlicher Verfassung verstehe ich unserer Kondition und Ausdauer, unserer Kraft und Geschicklichkeit auch etwas heiklerer Situationen zu bewältigen und unserer, so glaube ich zumindest, gesunden Selbsteinschätzung.

 

Bei der Ausrüstung meine ich in erster Linie das Schuhwerk und die Bekleidung, dann natürlich die Verpflegung und was man sonst noch so alles braucht, je nach Ziel und Bedingungen.

 

Der Auf- und Abstieg sind auch von dieser Seite her kein Spaziergang. Man macht ca. 300 – 400 Höhenmeter im felsdurchsetzten Gelände. Dort muss jeder Tritt und Griff passen und man muss unbedingt konzentriert bleiben. Ohne Sicherungsseil verzeiht einem dieser Berg keinen Fehler und man sollte daher die Gefahr nicht unterschätzen.

 

Also ist meine Bitte an Euch Alle, die hier Ihre Touren beschreiben, etwas kritischer zu sein und vielleicht etwas genauer auf Ausrüstung und körperlicher Verfassung ein zu gehen.

 

Vielleicht stehe ich zu sehr unter dem Eindruck dieses Tragischen Ereignis aber ich hoffe das mich viele verstehen.

 

Für alle hier her innen in Zukunft ein Berg Heil.

 

Georg.


Tourengänger: gsiberger



Kommentare (7)


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gsiberger hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. August 2013 um 18:44
Hallo Florian!
Ich wollte keines falls Dir oder sonst jemanden eine gewisse Schuld oder Mitverantwortung bezüglich des Unglücks zu sprechen. Nein, so darf man mein Schreiben wirklich nicht verstehen.
So eine Aussage könnte ich mir und werde ich mir nicht anmaßen.

Ich wollte eigentlich darauf hinweisen das die technische Angaben zur Schwierigkeit nicht für jedermann verständlich sind, objektive Beschreibungen eher schon.

Ich werde demnächst einen Bericht über Tour auf den Patteriol schreiben und ich hoffe es gelingt mir die Tour so wieder zu geben wie ich sie, zumindest technisch und von der Route her, sie empfunden habe.

Ich will nochmals klarstellen das mein Eintrag kein Fingerzeig sein sollte und schon gar keine Anschuldigung irgendwelcher Art ist. Ich wollte nur darauf hinweisen das die Gefahr die in einer Tour steckt nicht immer objektiv dargestellt ist.

Ich wünsche Euch allen stets Unfallfreie Touren und ein Berg Heil.

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gsiberger hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. August 2013 um 20:26
Obwohl ich keine der Personen des Unglücks kenne ist es möglich das ich zu sehr unter dem Eindruck des Unglücks stehe oder stand.
Ich meine, als ich zusammen mit meinem Kameraden zurück zur Konstanzer Hütte kam, haben wir diese vierer Gruppe wahrscheinlich gesehen und eventuell auch gegrüßt, oder sie ist uns bei der weiter fahrt mit dem Bike nach St. Anton entgegen gekommen. Ich weis es nicht, aber trotzdem hat mich eben dann die Nachricht über diese tragischen Ereignisse sehr berührt. Und ich habe mich gestern und heute öfters gefragt ob es wirklich nur dieser Stolperer war der so weit geführt hat. Auf der anderen Seite hab ich ja gelesen das dies beim Abstieg passiert ist und somit die Gefahren ja vom Aufstieg ja schon bekannt waren, egal ob es unbedingt der selbe Weg war.

Mir kam dann eben der Gedanke das man hier auf dieser Plattform, die Interessierten die diese Touren nachlesen um sich ein Bild darüber zu machen, vielleicht noch etwas besser und eindringlicher darauf hinweisen sollte wo den die Gefahren dieser Tour oder Route sind, ob sie nun subjektiv oder objektiv sind.

Verstehe mich bitte nicht falsch Florian, aber da gibt es sicherlich etwas Nachholbedarf.
Mann könnte zum Beispiel ein Ranking einführen wie hilfreich eine Tourenbeschreibung war oder der gleichen.

Mir ist auch klar das Trotz aller Warnungen und genauesten Beschreibungen immer wieder was passieren wird aber vielleicht ist es möglich auch einige davon ab zu halten hier oder da ein für sie zu großes Risiko ein zu gehen.

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a1 hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. August 2013 um 22:38
Hallo gsiberger (bin i o)

Viele Schwierigkeitsbewertungen in hikr sind nicht richtig: Zu hoch, zu niedrig -> wie auch immer. Zudem gibt es aber auch absolute No Goes wie den letzten Bericht vom Alleingang auf den Mont Blanc mit eingeplanter Übernachtung auf der Vallothütte (nur für Extremfälle erlaubt). Solche Berichte sind wirklich gefährlich für junge Bergkollegen.
Für hochalpine Touren hat man einfach seine vertraute und angemessene Ausrüstung mit dabei, nachdem man sich hoffentlich über Alpenvereinsführer in Buchform möglichst objektiv informiert hat. Infos über Ausrüstung sucht man dann nicht im Internet, sondern weiss, was man macht. Kondition, Schuhe, Biwaksack, Seil, Karabiner, evtl Pickel, Steigeisen etc ... muss nicht im Netz recherchiert werden. Wenn ja, sollte man zuhause bleiben oder wissen, wann man umkehrt. Aber dann lieber früher als zu spät. Auch Gruppendynamik mit unfähigem Führer (der vor allem unter dem Gruppendruck steht) kann sehr gefährlich sein.

Ich denke immer noch, dass 98% der Bergunfälle vermeidbar sind, wenn man sich an die grundlegenden Regeln hält, die entsprechende Ausrüstung mit sich führt und mit dieser auch umgehen kann.

Liebe Grüsse, Joachim

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 13. August 2013 um 06:56
Vom tragischen Unfall am Patteriol habe ich gestern gelesen, sh. auch Artikel. Die Frau ist gestolpert, auch ein anderer Bergunfall die letzten Tage war auf Stolpern zurückzuführen. Das kann jedem passieren und hat nichts mit allfälligen Schwierigkeiten zu tun, allenfalls mit ungünstigen Geländeverhältnissen, die es auch am leichtesten Berg irgendwo geben kann und wo so ein Fehler nicht verziehen wird.

Richtig ist, dass Tourenberichte die zu erwartenden Schwierigkeiten wiedergeben sollen. Auch sollte man lieber mal umkehren, wenn es einem zu brenzlig wird. Das Restrisiko (z.B. Steinschlag) kann aber auch jederzeit zuschlagen, auch wenn man noch so aufpasst.

Allzeit unfallfreie Touren wünscht
alpstein


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