Jochberg (1565 m) - lange Zwei-Gipfel-Runde am Kochelsee


Publiziert von 83_Stefan , 29. Juli 2013 um 22:01.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:12 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kochel; Parkmöglichkeit beispielsweise am Rathaus.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-52 Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Viele Jochberg-Touren sind schon beschrieben worden, was gibt's also noch zu sagen über diesen schönen, aber überlaufenen Gipfel zwischen Kochel- und Walchensee? Nun ja, er lässt sich entgegen der landläufigen Ansicht auch auf stillen Wegen besuchen und wenn man ihn mit dem benachbarten Hirschhörnlkopf kombiniert und dann auch noch die spektakulären Lainbachfälle auf Hin- und Rückweg "mitnimmt", dann erhält man eine Rundtour, die durchaus ihren Tribut an Schweißtropfen fordert und mit erstaunlich vielen Höhenmetern aufwartet. Landschaftlich ist diese Tour sicherlich das Schönste, was man am Jochberg erleben kann...

Start in Kochel am Rathaus. Man folgt der Straße "Am Oberried" bis zu ihrem Ende. Dort rechts ab in Richtung Lainbachfälle. Die imposanten Wasserfälle rechtfertigen den lästigen Gegenanstieg (hin und zurück jeweils deutlich über 100 Höhenmeter). Weiter, immer am Bach entlang, zu einem großen Firmengelände (dort alternativer Ausgangspunkt, wenn man sich den Gegenanstieg an den Lainbachfällen sparen möchte, aber so auch auf den schönen Wasserfall verzichtet).

Noch ein Stück in Richtung Urfeld beziehungsweise Alte Kesselbergstraße auf dem Wanderweg weiter (nicht auf der Forststraße hinauf zur Kotalm). Der Weg führt wenig oberhalb der B11 entlang und kreuzt ein Schottersträßchen; auf ihm nach links in den Wald hinauf, bis nach rechts deutliche Spuren abzweigen (Steinmann). Die Unsicherheit, ob man am richtigen Weg ist, zerstreut sich an einem Schild, das vor der weiteren Begehung des Steigs warnt. Außer ein paar zu überkletternden Bäumen zeigt der Steig aber keine Mängel. Er ist immer gut sichtbar, ab und zu zeugen Schilder ("Sonnenspitz") und alte Markierungen von der Richtigkeit der Route. Rechts haltend geht es schließlich steil hinauf zu einer deutlichen Einsattelung. Vorsicht, hier führt der Steig links hinauf weiter (alter Markierungspfeil, neues Schild) - nicht den Wegspuren geradeaus folgen! Der Hang schnürt sich zu einem Kamm zusammen und in teils unbarmherziger Steigung wird ein Aussichtsplatz erster Güte erreicht: Mitten im Wald steht man plötzlich an einer kleinen, geneigten Wiese unterhalb der der Kamm senkrecht abbricht. Die Blicke zum Kesselbergpass, zum Kochelsee und weit ins Oberland hinaus sind beeindruckend.

Weiter dem Kamm entlang, später die Hänge der Sonnenspitze querend (Abstecher nach links zur Sonnenspitze auf guter Spur möglich) zum breiten Sattel zwischen Sonnenspitze und Jochberg. Dort trifft der Steig auf einen alten Ziehweg. Nach ein paar Metern rechts ab und auf gut sichtbaren Spuren hinüber zum Jochberg. Abermals in unbarmherziger Steigung durch den Wald hinauf auf den Rücken, der zum Gipfel des Jochbergs hinaufzieht. Nach der Überquerung eines Weidezauns lichtet sich der Wald und durch latschendurchsetztes Weidegelände geht es, unproblematisch aber auf teils nur noch schwer erkennbaren Spuren, den Rücken bis zum Gipfel hinauf.

Der Jochberg bietet einen ausgezeichneten Rundblick, den man aber wahrscheinlich mit vielen anderen Wanderern wird teilen müssen, die vom Kesselberg heraufgekommen sind. Auf dem gut frequentierten Weg steigt man in Richtung Kesselbergpass ab, bis man an einem Gatter nach links zur Jocheralm quert. Dort folgt man, wieder deutlich einsamer, dem schwach ausgetretenen Weg zur Kotalm fast eben durch das Weidegelände. Der Wald wird erreicht und steiler geht es talwärts. Bei einer Wegverzweigung nach rechts hinunter zur Kotalm.

Auf der anderen Seite leitet ein Steig in den Wald hinein. Er quert in stetem Auf und Ab den Südhang des Hirschhörnlkopfs, bis er an der Pfundalm den breiten Gipfelrücken erreicht. Von dort nach links über freies Gelände am Rücken hinauf zum großen Gipfelkreuz. Die Aussicht vom höchsten Punkt ist erstaunlich umfassend. Auch der Jochberg zeigt sich nochmal recht schön.

Auf dem Anstiegsweg geht's zurück zur Kotalm. Dort beginnt der monotone Abstieg auf dem breiten Fahrweg zurück nach Kochel. Um zum Ausgangspunkt am Rathaus zurückzukommen, geht es entweder wieder mit Gegenanstieg über die Lainbachfälle, oder direkt durch den Ort. Wer am Firmengelände geparkt hat, spart sich den Rückweg zum Rathaus.

Schwierigkeiten:
Aufstiegsweg auf den Jochberg: T3 (teils ziemlich steile Hänge).
Abstieg über die Jocheralm: T2.
Abstecher zum Hirschhörnlkopf: T2.

Fazit:
Aufstieg über einen aufgelassenen, aber gut zu begehenden Steig. Wer den Einstieg erstmal gefunden hat, der wird sich wohl auch in der Folge nicht mehr verlaufen. Großartiger Anstieg, am schönsten am frühen Abend, wenn die Sonne tief über dem Kochelsee steht. Vorsicht bei Nässe in den recht steilen Grashängen! Der Abstecher zum Hirschhörnlkopf ist für Gipfelsammler lohnend. Der Abstiegsweg am Fahrweg ist monoton. Insgesamt eine richtig lohnende 4*-Tour, bei der nur der Forststraßenhatscher am Ende den Gesamteindruck etwas zu schmälern vermag.

Anmerkung:
Der Jochberg in all seinen Facetten:
- Rundwanderung von Kochel:
  *Jochberg (1565 m) - terra incognita?
- An- und Abstieg Kesselbergpass:
  *Jochberg (1565 m) - eine Tour für den Feierabend
- bike & hike von Kochel:
  *Jochberg (1565 m) - bike & hike vom Bahnhof Kochel

Touren am Hirschhörnlkopf:
- Wanderung aus der Jachenau:
  *Hirschhörnlkopf (1514 m) - ein Abend über dem Nebelmeer
- bike & hike von Kochel:
  *Hirschhörnlkopf (1514 m) - bike & hike vom Bahnhof Kochel

Kategorien: Bayerische Voralpen, 4*-Tour, 1500er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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