Eulengrat 6a die Einklettertour


Publiziert von Lulubusi , 18. Juli 2013 um 15:35.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:22 Juni 2013
Klettern Schwierigkeit: 6a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Kartennummer:LK 1:25000 BL1107 Balsthal

Eulengrat 6a die Einklettertour

 

Gemäss Wetterbericht sollte der Jura der einzige trockene Fleck der Schweiz sein. Ob das schlussendlich wirklich stimmen sollte, sei dahingestellt. Wir wollten uns allerdings nicht auf die Äste lassen und machten uns also für die nächsten zwei Tag auf den Weg in den Solothurner Jura.

 

Nach einer kurzen Absprache, während der Reise zum Jura, entscheiden wir uns für den Eulengrat. Den Eulengrat, eine nette Eingehtour für das zweite Projekt dieses Wochenendes, den Balmflue Südgrat.

 

Bei Sonnenschein treffen wir an unserem Ausgangspunkt ein und machen uns guter Dinge auf den Weg.

 

Ausgangspunkt / Zugang

Zu unserem Ausgangspunkt, das Reservoir „P.681“ etwas oberhalb und nordwestlich Oberrütenen, gelangen wir mit dem Auto. Erreicht wird dieser Punkt via Solothurn, Rüttenen P.516, Falleren P.554, Oberrüttenen P.605.

Über eine Forststrasse, bei den Verzweigungen links haltend, erreicht man im Wald eine Parkmöglichkeit. Die Platzverhältnisse sind allerdings beschränkt. An Wochenenden und bei bester Witterung sind Parkplätze sicherlich schnell Mangelware.

 

Vom Reservoir erreicht man den Einstieg in ca. 30 Minuten. Nordwestwärts geht es langsam an Höhe gewinnend, recht gemütlich durch den Wald hoch.

Der Pfad über den man den Einstieg erreicht, weisst Bergwanderweg ähnlichen Charakter auf. Zudem weisen Schilder und Steinmanndli einige male den Weg. Somit ist mit etwas offenen Augen der Weg zum Einstieg kaum zu verfehlen.

 

Gebiets (Routen) Info

Der Eulengrat ist nebst der Balmflue eine der schönste Mehrseillängen im Solothurner Jura und ist ohne grossen Aufwand zu erreichen.

Verschiedene Klettervarianten am Grat ermöglichen mehr oder weniger schwierige Kletterei. Westlich des Grates befindet sich die Glatti Flue und ein schlanker, freistehender Turm der Kapuziner. Beides zwei gern Besuchte Kletterziele. Nordöstlich davon, die längste Jurakletterei die Balmflue.

 

Routencharakter:

9 Seillängen im französischen Schwierigkeitsgrad von 3b bis 6a führen über den Grat. Schwierigere Passagen wechselt sich immer schön mit leichterer oder gar Gehpassagen ab. Die Kletterei führt meist durch gut griffigen, strukturierte und festen Kalkfels. Der Grat wird insgesamt von 4 Aufschwüngen unterbrochen.

Dank der tiefen Lage und der Südexposition, kann man hier beinahe das ganze Jahr Klettern.

 

Seillängen:

SL 1: 4b

Nette Seillänge zum aufwärmen. Über eine kleine mit besten Tritten und Griffen versehene Wand führt diese auf den schwach ausgeprägten Grat und zum ersten Stand.

SL 2: 5c

Hier stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Vom Stand in direkter Linie hoch, oder leicht rechts ausholend. Variante rechts ist deutlich einfacher „4c“

Direktlinie ist plattig, Griffarm und deshalb deutlich schwieriger. In den meisten auffindbaren Beschreibungen wird diese Passage eher als 5a bewerte. Hält man sich allerdings genau an die Route, das heisst folgt den Haken, ist ein 5c tollerierbar.

SL3: 3c

Führt durch eine leichte Rinne zum dritten Stand. Es folgt eine kurze Gehpassage zum Bosshard Wändli.

SL 4: 5b

Das Bosshard Wändli ist Aufschwung Nummer 1. 5b dirket, 4c wenig rechts ausholend. Wir wählen die direkt Variante eine toll zu kletternde 5b, gleich zu Beginn leider etwas speckig. (hab ich so empfunden)

SL 5: 6a- (kurze Seillänge)

Nun wenige Meter hoch, dann rechts haltend über eine Leiter abwärts steigen und durch eine abschüssige Rinne zum Pfaffengilet traversieren, Aufschwung Nummer 2.

Insgesamt führen drei verschiedene Routen durch den Aufschwung. Links 6a, Mitte 5b, Rechts 5c

Links soll es für uns sein. Reibungsstehen und wenige nur kleine Griffe, machen die ersten Meter etwas schwieriger. Nach dem zweite Haken überrascht diese Variante mit guten Griffen und Tritten.

SL 6: 5c

Direkt auf dem Aufschwung befindet sich der Stand. Es folgt eine weitere Querung an den Fuss des Föhrenwändli, Aufschwug Nummer 3. Die Traverse führt über leicht ausgesetzte Felsen, ist aber gut mit Haken ausgestattet.

Plattenkletterei ist hier angezeigt. Was entweder gefällt oder nicht. Für Platten Fans eine super schöne Seillänge.

SL7: 5b

Plattig geht es weiter hoch zum Beginn des Biwakriss

SL8: 6a

Der Biwakriss!

Im Führer aufgeführt: Direkt durch den Riss 6a oder rechts Umgehen 3b. Zwischenzeitlich wurde dies Seillänge mit weiteren Varianten aufgerüstet.

 

Wir entscheiden uns für eine Variante rechts neben dem Biwakriss 6a. Platte mit wenigen gute Griffen, aber gut zu bewältigen. Zumindest optisch nicht so abgespeckt.

Oberhalb des Risses vereinigen sich wieder alle Routen beim selben Stand. Praktisch, schneller Seilschaften können hier langsamere überholen, ohne dass sie sich gegenseitig in die Quere kommen.

SL9: 3c

Schon ist man bei der letzte Seillänge angelangt. Dies stellt keine nennenswerte Schwierigkeit dar. Gras und loses Geröll im oberen Teil der Seillängen trübt das Klettervergnügen etwas.

 

Es besteht aber auch die Möglichkeit via Sonnenplättli, eine plattige 6a zum Ziel hochzusteigen“

 

Absicherung:

Die Schlüsselstellen sind gut abgesichert. Die einfacheren Passagen weisen etwas längere Hakenabstände auf.

Stände sind mit zwei Haken oder einem Muniring ausgestattet.

 

Allgemein:

Zeit inklusive Zu-, Abstieg und Pausen.
Kletterlänge 200m.

 

Abstieg

Vom Wandbuch gehen wir erstmal rechts des auslaufenden Grates weiter hoch. Allmählich wenden wir uns nach links, bis wir auf einen von Ost nach West verlaufenden Weg treffen. Diesem folgen wir kurz westwärts. Nach wenigen Gehminuten biegt man nach links „Süden“ ab. Nun führt der Fussabstieg steil durch den Wald hinunter T4-T5.

Der Weg ist nicht immer ganz einfach zu finden. Nur einzelne Steinmanndli weisen den Weg. Im Zickzack führt der Weg durch den Wald hinunter, an dessen Ende man auf einen Forststrasse trifft, der man nordostwärts folgt und schliesslich wieder auf den Parkplatz trifft.

 

Fazit

Eine schöne sehr abwechslungsreiche, kürzere Mehrseillänge mit moderaten Schwierigkeiten. Sehr gut besucht, daher ist es zu empfehlen die Tour unter der Woche zu begehen.

Auf Grund der exp. Süden wird es in den Felsen schnell heiss, was es im Sommer zu einer durstigen Sache macht. Dafür kann hier beinahe das ganze Jahr geklettert werden. Ohne Anreise eine tolle Halbtagestour.

 

Material

  • 50m Einfachseil
  • Express 9 Stück
  • Mobile Sicherungen nicht nötig, nicht sinnvoll
  • Übliches Klettermaterial
  • Gute Schuhe (Trekkingschuhe) für den Fussabstieg
  • Schlüsselstellen lassen sich ohne grosse Probleme umgehen.

 

Zusätzliche Info

Rüttenen


Tourengänger: Lulubusi


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