Kreuzjöchl (2650m) und Muttenkopf (2638m) bei Obernberg


Publiziert von foehnsturm , 17. Juli 2013 um 20:49.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:15 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Innsbruck Richtung Brenner - Gries am Brenner - Obernberg - letzter Parkplatz im Tal

Heut mal meine erste und gleich eine selten begangene Tour. Auf das Kreuzjöchl bei Obernberg.

Am Steig Richtung Tribulaunhütte, der gut markiert ist, der Steig selbst ist jedoch zum Teil schlecht ausgetreten, vmtl. wenig begangen. Zunächst folgt er dem Tal, ehe er in Serpentinen ansteigt. Eindrucksvolle Wände der Tribulaune, Schwarzen Wandspitze. Bei etwa der halben Strecke im Aufstieg fließt ein Bach, Möglichkeit um die Wasservorräte wieder aufzufüllen.
Am Steig bis zur Abzweigung Richtung Trunajoch, dort dann dem Steig Richtung Gstreinjöchl weiter folgen (also links). 
Nach einigen weiteren Serpentinen zweigt rechts ein kleiner Stein ab, mit MJ markiert. Hier bin ich weglos die knapp 100 HM zum Grat aufgestiegen und zum Steilaufschwung nach Norden. Dieser stellt den Südabfalles des namenlosen Gipfels südlich des Kreuzjöchls dar.
Nach einigen Versuchen war mir dieser jedoch zu ausgesetzt. Der Anstieg wäre - mit dem Wissen nun von der anderen Seite - über den rechten breiten Rücken wohl möglich. Auch dieser ist jedoch steil und ausgesetzt.
Also wieder retour zum Weg und dem Weg Richtung MJ folgend unter den Wänden durch das Kar bis zum von diesem namenlosen Gipfel herabziehenden SSE-Grat. Hier weglos über steile Schrofen nach oben, dann unter den Felsen nach Norden, über gut gestuften Fels und durch einen gutgriffigen kurzen Kamin (Stelle II) auf ein Grasband und nach N in die steile Grasflanke.
Diese Stelle könnte man umgehen, wenn man dem Steig weiter folgt und erst Südlich des Muttenkopfes nach NW über die Grasflanke ansteigt (steil und weglos).
Dann über steile Wiesen und einige Schrofen zum Gipfel. 
Von dort unschwierig am Grat nach N zum Kreuzjöchl, den Gipfelaufbau nimmt man am besten von der NW-Seite (I), Steigspuren. (bis hier ca. 2 Std. 30 min.).
Wunderschöne Aussicht und Tiefblicke zu den Tribulaunen, Feuersteinen, zum Habicht und ins Gschnitztal, Serles und Patscherkofel, Olperer bis weit hinein nach Südtirol.
Man kann nun direkt nach E absteigen, über Schrofen und zuletzt erneut gutgriffige Felsen (Stellen II, lassen sich umgehen) in die Scharte E des Kreuzjöchl.
Die folgende kleine Graterhebung südwärts umgehen.
MIt dem Wissen des Blickes von der anderen Seite kann man den folgenden großen Grataufschwung wohl überklettern, ohne gröbere Probleme.
Er lässt sich aber auch beidseitig auf steilen Wiesen und Schrofen umgehen, Steigspuren südseitig. Dann wieder nach oben in die Scharte W des Muttekopfes.
Über gutgestuften Fels nach oben (I), dann unschwierig über Gras auf den breiten Gipfel mit großem Kreuz und wunderschöner Aussicht. (ca. 30 MIn. ab Kreuzjöchl)
Am Weg über das Muttenjoch und die Kastenalm zum Ausgangspunkt. (ca. 2 Std. ab Muttenkopf).

Fazit: super Tour, tolle Ausblicke, auf einsamen Wegen mit schönen Kletterstellen, die den I Grad nicht übersteigen. Einzelne II Stellen lassen sich umgehen. Gutes Orientierungsvermögen nötig, beste Route nicht immer leicht zu finden. Grat im zweifelsfall seitlich umgehen.
Etwas aufzupassen auf den steilen Wiesen und den Schrofen mit zT lockeren Steinen und Geröll.
Nur bei trockenen Verhältnissen und guter Sicht zu empfehlen!

Fotos folgen noch

Tourengänger: foehnsturm



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