Bivakabenteuer unterhalb vom Wissmilenpass (1. Tag)

Ein lang ersehnter Wunsch soll heute in Erfüllung gehen. Einmal unter freien Himmel zu schlafen in den Bergen.

Ich treffe meinen Bruder in Ziegelbrücke und so fahren wir gemeinsam mit der Bahn nach Unterterzen und mit den beiden Gondelbahnen über die Tannenbodenalp auf den Maschgenkamm. Wir packen die Rücksäcke, geniessen ein Picknick auf einem Bänklein und dann geht's los.

Bei der Zigerfuggelen wählen wir den Weg Richtung Sächserseeli. Langsam steigt dieser hoch und schon bald müssen wir die ersten Schneefelder überqueren. Das Sächserseeli liegt noch etwas unter dem Schnee, die Stimmung ist mystisch mit den dunklen Wolken.

Wir verlassen den Weg Richtung Murgsee beim Walenbütz und steigen Richtung Spitzmeilenhütte ab. In der Ebene von Calans verlassen wir den Bergweg und steigen in Richtung Wissmilenpass weglos auf, bis wir beim Punkt 2318 m wieder auf den Bergweg stossen. Nun beginnt der Aufstieg durch viel Schnee bis auf den Pass.

Wir müssen zweimal leer schlucken, als wir auf der Glaner Seite die Ebene unterhalb vom Pass total mit Schnee bedeckt sehen. Nur kleine grüne Inseln schauen heraus. Aber bald haben wir von oben einen Platz im Norden der Ebene entdeckt. Wir steigen die steilen Kehren hinunter bis in die Ebene und traversieren weglos nordwärts über den Schnee.

Leider stellen wir fest, dass der Wind genau aus Norden bläst und wir dort trotz eines ebenen Platzes nicht bleiben können. So queren wir etwas tiefer nach Süden über Schnee und Wiesen bis wir den Bergweg wieder erreicht haben. Und da findet danski endlich einen Platz der auch etwas windgeschützt ist und flach ist.

Nun beginnt das Ausrollen der Matten und der Schlafsäcke. Wir geniessen die Sonne, obwohl sie immer wieder hinter dicken Wolken verschwindet und es schnell kalt wird. Bald meldet sich der Hunger und nach dem Wasser holen am Schneeende beginnt mein Bruder mit dem Kochen des Nachtessen.

Es schmeckt lecker, obwohl es nur irgendwelche gefüllte Teigwaren mit Sugo sind, aber so draussen in der Natur, traumhaft.

Wir schauen den Wolken zu und warten bis die Sonne untergeht. Es gibt wunderbare Stimmungen zu sehen, die minütlich ändern.

Aber sobald die Sonne weg ist, wird es kalt und vorallem auch feucht vom Tau. So schlüpfen wir in unsere warmen Schlafsäcke. Bald aber werden wir von einem komischen Geräusch geweckt, Es ist irgendwie ein Gurren ganz in der Nähe. Was ist das? Wir entdecken ein Schneehuhn ganz in der Nähe. Vermutlich sind wir in sein Revier eingedrungen...Auch ein Wetterleuchten macht uns etwas unruhig. Was ist wenn plötzlich ein Gewitter aufziehen würde? Aber bald klart der Himmel auf und über uns sind Sterne zu sehen in dieser eiskalten Nacht.