Rossstock: In 20 Minuten ist Sommer

Nach langer unfallbedingter Skitourenabstinenz ist Queribus wieder bereit für eine Testtour. Es gelingt uns, einen gemeinsamen Termin für eine Tour der Kniebeschädigten zu finden. Als Tagesziel haben wir uns den Chaiserstock ausgesucht. Aufgrund der aktuellen Lawinensituation und der Wärme, die bereits um 0745 im Tourengebiet herrscht, disponieren wir um und nehmen den Rossstock ins Visier. Ganz sicher eine kluge Entscheidung!

Bei bestem Wetter nehmen wir den Aufstieg in Angriff. Die Schneedecke ist nicht überall durchgefroren und die Lawinengefahr steigt im Lauf des Tages von mässig auf erheblich an. So werden wir wohl an eine schnelle Rückkehr denken müssen.

Queribus hält sich gut und einige Fotohalte helfen, das Steady-State zu halten :-) Problemlos erreichen wir das Skidepot und machen uns auf zum Gipfelsturm. Auch heute sind wir auf dem Gipfel nicht allein, aber die Leute verteilen sich gut und so geniessen wir in Ruhe unser Picknick. Die Aussicht ist heute phänomenal: wir sehen sogar die schneebedeckten Gipfel des Schwarzwalds. Unser Mitleid gilt allen, die heute arbeiten müssen, weil sie nicht Schicht arbeiten (wie Queribus) oder einen grosszügigen Chef haben (wie ich).

Nach einer eher kurzen Rast machen wir uns auf die Abfahrt. Dieser Entscheid wird im oberen Teil belohnt mit feinstem Sulz, der uns im Herzen jauchzen lässt. Das lautstarke Jauchzen überlassen wir denen, die es können.

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Wir geniessen jeden Schwung. Bis zum Mälchbödeli begleiten uns diese Superverhältnisse. Ab dann wird es leider etwas krampfig und wir mogeln uns mit weiten Kurven nach unten. Verstärkt wird die Bruchharst- und Wasserschneeproblematik durch meinen rechten Ski, dessen Bindung das Bedürfnis hat, sich mit Spontanauslösungen des Bindungskopfs an der Tourengestaltung zu beteiligen. Nachdem mich mein rechter Ski dreimal überholt hat, greife ich zu radikalen Mitteln: mit dem Schraubenzieher wird der Bindungskopf festgezurrt. Der eingestellte Z-Wert sprengt wohl jede Skala und dürfte dem SUVA-Verantwortlichen das Blut in den Kopf treiben, aber es hilft und morgen geht es dann halt zum Fachmann :-)

So erreichen wir wohlbehalten die Bergstation der Chäppelibergbahn. Schon bald steht unser Bähnli bereit. Unten werden wir von Taro, dem Bähnlihund freudig erwartet. Er riecht wohl unser Picknick und zeigt uns heftig wedelnd seine Liebe. Wir reissen uns schweren Herzens von seinen treuherzigen Hundeaugen los und sind nur 20 Minuten später in Sisikon mitten im Sommer. Nun beginnt also wieder die Zeit, wo man im Bahnhof mit der Skitourenausrüstung wie ein Ausserirdischer bestaunt wird und wo anstelle des Wechsel-T-Shirts eine Badehose eingepackt wird!

Tour mit Queribus: Test bestanden, Kompliment! Nun können wir wieder gemeinsame Projekte ins Auge fassen. Ich freue mich!