Rund um S-Charl 24.-27. September 2006


Publiziert von saebu , 30. März 2008 um 13:23.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:24 September 2006
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Lischana Gruppe   CH-GR   I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto ab Scuol nach S-Charl
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto ab Il Fuorn bis Zernez
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in S-Charl Chamanna Lischana Sesvennahütte

Eigentlich hätte ja alles anders gehen sollen. Doch während unserer Anreise nach Scuol haben wir erfahren, dass alle Hütten ausgebucht sind. So machen wir in Scuol eine Beratungspause und besuchen Familie Bischoff um eventuell von ihnen noch alternative Wanderungen in Erfahrung zu bringen. Nach einem Dorfrundgang und diversen Telefonaten machen wir uns am späteren Nachmittag mit dem Postauto auf nach S-Charl, wo wir im Hotel Mayor Übernachten. Zum Znacht gibt’s Murmeltierragout…..nur nicht an die süssen, putzigen Tierchen denken; dann ist es sehr geniessbar :o)!

1.Tag Piz Lischana 3'105m

Nach dem reichhaltigen Frühstück geht’s los hinauf zur Alp Sesvenna 2’098m. Von hier auf einem steilen und schuttigen Rücken durch die Fora da l’Aua vorbei an Edelweissen zu einem Seenplateau. Die Durchquerung der Schutt-Mondlandschaft ist öd und dennoch irgendwie schön und vor allem imposant. Überall sind ganz verschieden farbige Steine und Geröllblöcke. Weil wir Zeitlich sehr gut im Plan sind und für Morgen ein Wetterwechsel angekündigt ist, machen wir schon jetzt den Abstecher auf den Piz Lischana 3’105m. Unterhalb vom Gipfel machen wir ein Rucksackdepot und nehmen nur noch das Nötigste mit. Auf dem Gipfel überrasche ich dann Hans zu seinem Geburtstag mit einem kleinen Geburichüechli. Ist doch herrlich: Geburtstagfeier auf einem Gipfel!

Dank einem Insidertipp können wir den Abstieg zur Chamanna Lischana 2’500m extrem verkürzen. Wir „rutschen" durch den ersten Schuttkegel unterhalb des Gipfels direkt zur Hütte runter. Dieser Abstieg ist nur zu empfehlen, wenn einem die Schuhe nicht zu schade sind :o). Wir übernachten dann in dieser super ausgebauten und gemütlichen Hütte.

 2.Tag Uinaschlucht

Heute Morgen ist es sehr kühl und windig. Ich bin sehr froh um meine Handschuhe und das Kopftuch ;-). Zuerst erfolgt ein Aufstieg von der Hütte zu den Lais da Rims hinauf. In unserem Rücken brodelt sich etwas zusammen und beim Abstieg zur Alp Sursass beginnt’s auch schon zu tröpfeln. Wir haben vielleicht etwas zu lange die Murmeltiere und den, über unseren Köpfen schwebende, Bartgeier beobachtet. Trotzt des einsetzenden Regens machen wir noch einen Abstecher zur imposanten Uinaschlucht. Der Weg wurde früher von den Schmugglern rege benützt und auch von ihnen in den Fels gehauen. Hier sind wir vom Regen geschützt, aber als wir die Schlucht wieder verlassen, ist ca. 1 Stunde Regenwandern angesagt. Völlig durchnässt, treffen wir in der gemütlichen Sesvennahütte 2’558m ein. Wir werden mit einem südtiroler Kräuterschnaps und einem „Grüässt öich" empfangen.

 3.Tag Piz Rims 3'067m

Heute regnet es nicht mehr doch überall hängen Nebelschwaden, welche durch den starken Wind herumgerissen werden. Wir starten in Richtung Lai Sesvenna mit der Hoffnung den Föllakopf zu besteigen. Doch er ist so stark eingenebelt, dass wir ihn links liegen lassen und weiter zu Fuorcla Sesvenna 2’819m aufsteigen. Es beginnt langsam aufzureissen und wir entscheiden uns via Schadler 2’948m noch den Piz Rims 3’067m zu besteigen. Wir können leider nur kurz einen Blick runter auf’s Rimsplateau erhaschen, denn es nebelt uns immer wieder ein. Den Abstieg wählen wir unterhalb des Gipfels quer durch den Hang runter zum Bergweg Pkt. 2’358m im Val Sesvenna. Wir folgen dann dem Weg nach S-Charl zurück, wo wir im Crusch Alba übernachten.

 4.Tag Val Mingèr

Heute gehen wir in den Nationalpark. Das „Röhren" der brünstigen Hirsche ist unser ständiger Wegbegleiter hinauf durchs Val Mingèr. Bei der Alp Mingèr 2’090m können wir am Gegenhang sogar welche beobachten. Bei Sur il Foss 2’317m verlassen wir dann den Nationalpark und können einen Blick in das wilde Val Plavna werfen. Mühsam durchqueren wir anschliessend den steilen Geröllkessel hinauf zur Fuorcla da Val dal Botsch, wo wir wieder in das Gebiet des Nationalparkes eintreten. Dank dem schönen Wetter können wir von hier den schönen Ausblick zu den bergeller Bergen geniessen. Durch das von Bächen zerfurchte Val dal Botsch steigen wir zur Ofenpassstrasse 1’876m hinab und weiter bis nach Il Fuorn 1'794m. Hier endet unsere spontane unterengadiner Tour!

 

Ursprünglich wollten wir den Nationalpark durchqueren, aber die Hütten waren ausgebucht. So haben wir das Gebiet rund um S-Charl durchstreift und hatten es so viel schöner, wilder und um einiges einsamer als im Nationalpark :o). Im Park sind die Wege fast zu Strassen abgelaufen!


Tourengänger: saebu, Steimandli


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