Nachdem ich die Vordernberger Griesmauer als eine schnelle Trainingstour häufig im Sommer nutze, wollte ich sie auch einmal im Winter "erleben". Auch hatten mich diverse Berichte im Internet dazu animiert, denn da war von schönen Schneeverhältnissen die Rede gewesen.
Nachdem Lucas Verletzung ausgeheilt ist, durfte er diesmal mitkommen. Er konnte es fast nicht glauben, als ich zu ihm sagte: "Na komm schon Großer, diesmal darfst du wieder mit!"
Wir starten kurz nach 8.30 Uhr vom bekannten Parkplatz bei der Kristallstube am Präbichl. Der große Parkplatz liegt noch ziemlich verlassen da, nur einige wenige Autos stehen auf dem demselben. Gemütlich geht es Richtung Leobnerhütte. Die Schneelage ist inzwischen ganz leidlich, nur scheint es ziemlich hart geworden zu sein. Der Anstieg auf die Leobnerhütte erfolgt durch den Lärchenwald und nach dessen Durchquerung wird die Schneeoberfläche ziemlich hart, dass ich beschließe mir den Aufstieg zu erleichtern und die Harscheisen zu verwenden.
Bei der Leobnerhütte bestaune ich die Schneewände, die der Wind vor der Hütte aufgetürmt hat.
Weiter geht es in gemütlichem Tempo zum Hirscheggsattel, der, o Wunder, diesmal keinen stürmischen Wind bereithält. Allerdings ist der Schnee am Sattel ziemlich verblasen und ich "stöckle" über die Wiese zum Einstieg Richtung Vordernberger Griesmauer. Im ersten Teil hat der Wind ganze Arbeit geleistet und ich schnalle kurz die Schi ab, um bei den herausschauenden Steinen nicht meine Felle total zu ruinieren.
Die Spur, die unter den Wänden des Fledermausgrates entlang zieht ist ziemlich steil und ich beginne meine eigene Spur auf den Berg zu "ziehen" - warum eine "Steirerspur", wenns bequemer auch geht ;-) Die Wände des Fledermausgrates sind dick mit Reif überzogen und bieten ein schönes Fotomotiv.
Wo der Anstieg flach zur TAC-Spitze führt lasse ich meine Schi zurück und steige zu Fuß zum Gipfel auf. Der Anstieg ist ziemlich heikel, da teilweise vereist und ein Ausrutschen ist hier nicht erlaubt. Das Wetter ist nicht wie versprochen schön, sondern bedeckt und kalt, aber zumindest bläst kein eisiger Wind. Nach dem obligaten Gipfelfoto geht es vorsichtig zurück zu den Schi.
Inzwischen sind noch einige TourengeherInnen nachgekommen, obwohl ich dachte hier und heute allein unterwegs zu sein.
Die Abfahrt ist alles andere als ein Genuss. Teilweise pickelhart, teilweise Harsch, teilweise Pulverschnee und im oberen Bereich muss man sehr bedächtig seine Spur wählen, denn die Steine sind nur von einer dünnen Schneedecke übertüncht. Ich bin froh, als ich wieder am Hirscheggsattel angekommen bin, aber auch die folgende Abfahrt ist eher eine mühsame Angelegenheit und die diffusen Lichtverhältnisse tun ihr übriges dazu :-( Bei der Abfahrt von der Leobnerhütte bis unter den Lärchenwald sind schließlich doch einige schöne Schwünge möglich. Während ich im Anschluss daran gemütlich talauswärts fahre, rollen "Kolonnen" von Tourengehern (es ist inzwischen 11.00 Uhr) Richtung Berg - aber jeder wie er mag ;-) Luca und ich leiden halt schon an "seniler Bettflucht" ;-) und sind deshalb immer etwas früher unterwegs, denn wie heißt es auch so schön: "Der frühe Vogel fängt den Wurm!" :-)
Fazit der Tour bei Erstellungsdatum: Ob die Schitour auf die Griesmauer so der große Hit ist, weiß ich nicht - für mich definitiv nicht. Die Schneeverhältnisse sind, derzeit, ziemlich schwierig und verlangen einen sicher und gut am Schi stehenden Fahrer. Absolut keine Einsteiger-Schitour bei den heutigen Verhältnissen.
Einige Tourdaten:
Gesamtzeit: 02:57:22
Zeit in Bewegung: 02:38:02
Zeit im Stillstand: 00:19:20
Strecke: 9,2km
Maximale Höhendifferenz: 865m
Aufstieg gesamt: 888m
Abstieg gesamt: 857m
Kommentare (4)