Diagonale an der Hörnli Westwand


Publiziert von ossi , 20. März 2008 um 23:28.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:15 März 2008
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH 
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Gfell-Heiletsegg-Nideltobel-Bärtobel-Hörnligubelweg-Gipfelwand-Gipfel-Gfell
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus 809 ab Bauma oder Parkplatz in Gfell
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:ZAW Zürcher Oberland

Start in Gfell mit Familie und Eltern. Bis zur Heiletsegg wanderten wir gemeinsam und genossen den frühlingshaften Tag. Von der Heiletsegg aus stach ich dann auf einem nicht markierten, aber durchwegs sichtbaren Weg hinunter nach Nideltobel, mitten hinein in den Schoss des Alpin-Wanderlandes Tösstal!

unterer Wandteil: Von Nideltobel aus folgt man dem Bach hinein in die Einsamkeit des Bärtobels. Bei der ersten Bachverzweigung wählt man den nördlichen, verbauten Bach und folgt ihm bis unter die unüberwindbare Nagelfluhstufe. Kurz vor der Stufe, auf der rechten (östlichen Seite) des Bachs erhebt sich ein Sporn, den man recht einfach ersteigt (anfangs T4, dann einfacher). Anschliessend geht's weiter hoch durch den Wald bis auf eine Lichtung und schliesslich auf einen breiten Weg. Diesem Weg wird nun nach rechts (Osten) gefolgt. Zuerst führt er breit in den Wald hinein und vorbei an einem kleinen, romantischen Hüttchen. Bald wird der Weg zum Singletrail und schlängelt sich dem nun steiler werdenden Gelände entlang (T2, später T3 und abschüssig). Irgendwann verliert er sich ganz oder ist nur noch als schmale Spur erkennbar.

Kurze Zeit später traversiert man wunderschöne, längst vergessene Nagelfluhfelsen in wilder Einsamkeit (T4). Hier bieten sich verschiedene Sporne zum Ausstieg auf den Hörnligubelweg an. Ich wähle einen Sporn, der kräftige Kletterzüge an einladenden und solide scheinenden Wurzeln verspricht (T5, siehe Fotos). Der Sporn endet zu meinem Erstaunen auf einer deutlich sichtbaren Wegspur. Erst nach einigen Metern merke ich, dass ich die klassische Westwandroute erreicht habe. Kurz darauf ist auch schon der Hörnligubelweg gewonnen.

Diagonale an der Gipfelwand (T5, Z5): Der Einstieg ist dort, wo der Hörnligubelweg den Bach kreuzt, der direkt von der Gipfelwand herunterrauscht (also bei Erreichen des Hörnligubelweges einige Meter nach links). Unmittelbar bevor man den Bach nordwärts überquert, befindet sich der Einstieg. An dieser Stelle geniesst man übrigens freie Sicht in diese eindrückliche Wand.

Zuerst folgt man einige Meter einem lehmigen Sporn, um dann nach rechts (Süden) in ein Bachbett hinabzurutschen und den Sporn auf der andern, südlichen Seite  zu ersteigen. Diesem wird gefolgt, bis so etwas wie eine kleine Ebene (naja, eine sehr schiefe Ebene) erreicht wird. Ab hier traversiert man nach links (Norden) unter einigen Spornen hindurch. Einige der Sporne sehen besteigbar aus (lausiges Gestein mit schlechten Wurzeln!), ich verweile aber noch einen Moment auf dieser Höhe und gehe weiter nordwärts. Nun leitet eine recht breite, grasige Runse nach links oben. Das Gelände sieht gut gangbar aus und ich wähle diese Runse, bis ich den Sattel eines markanten Sporns erreicht habe. Da ich den erwähnten Sporn aus einer früheren Begehung kenne, traversiere ich weiter nordwärts bis zur nächsten Grasrippe und durchsteige diese in gut gestuftem und steilem Grasgelände bis auf den Wanderweg. Von hier geht's in zwei Minuten zum Gipfel.

Die Gipfelwand ist ein landschaftlicher Knüller. Es scheint, als seien hier noch einige Varianten möglich. Allerdings gilt es die gut zu prüfen, denn das Gestein ist hier alles andere als zuverlässig. Die wirkliche Überraschung der Tour waren für mich aber die Felsen im unteren Wandteil, da man diese aus der Ferne gar nicht sieht und plötzlich in dieser Welt aus Stein, Gras und Wald steht.

Auf dem Gipfel gab's dann ein Wiedersehen mit der Familie. Wusste gar nicht, dass es aufs Hörnli einen Wanderweg gibt ;)

Für die klassische Westwandroute und die andern schönen Touren am Hörnli siehe Alpinführer "Züri Oberland alpin".

Tour (nicht ganz) im Alleingang


Tourengänger: ossi


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