Wiggis, Höchnase und Rautispitz vom schönen Obersee aus


Publiziert von Marko1204 , 2. November 2012 um 21:50.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:16 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Obersee-Grappliwald-Grapplialp-Geissentritt-Geisskappel-P.2012-Rauti Furgglä-Höchnase-Wiggis-Höchnase-Rauti Furgglä-Rautispitz-P. 2012-Geisskappel-Geissentritt-Grapplialp-Grappliwald-Obersee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:St. Gallen - A1 Ausfahrt Wil - Ricken - Näfels - Obersee beim Obersee hat es einen großen kostenlosen Parkplatz ab Näfels fährt auch das Oberseetaxi (reservierungspflichtig)
Unterkunftmöglichkeiten:Berghotel Obersee: http://www.berghotel-obersee.ch/

Schon häufig habe ich Rautispitz und Wiggis bewundert. Sie erscheinen riesig von Näfels und Netstal aus, selbst vom Fronalpstock wirken sie sehr dominant. Bisher hatte ich es nie geschafft einmal hinaufzusteigen. Dies sollte sich an diesem strahlend schönen Sonntag im September endlich ändern.

Mit dem Auto fuhr ich in ca. 90 Minuten den Weg von St. Gallen zum schönen Obersee. Vor allem die Strecke von Näfels zum Obersee war eindrücklich. Die Straße ist sehr schmal, kurvenreich und teils sehr aussichtsreich, vor allem von den Brücken aus sieht man steil abwärts ins Tal. Es ist von Vorteil, wenn man keinen Gegenverkehr hat, da man sonst immer schauen muss die richtige Stelle zum Passieren zu erwischen.

Am Obersee angekommen war ich nicht alleine, die Parkplätze waren schon gut gefüllt und demnach waren bereits einige Wanderer auf dem Weg Richtung Gipfel.

Zuerst lief ich zum Ufer des Obersees. Es war absolut windstill und so spiegelten sich die umliegenden Berge wunderbar auf der Oberfläche des Sees. Das gab herrliche Motive und so war ich etwa 30 Minuten am See unterwegs, ohne wirklich vorwärts zu kommen.

Umso schneller lief ich anschliessend den ersten Teil des Aufstiegs durch den Grappliwald zur Grapplialp. Im Wald gab es nicht so viel Interessantes zu entdecken und der Weg war wenig schwierig zu begehen. 

Bei der Grapplialp bog ich vom Weg ab und nun ging es über Wiesen und später durch viel Buschwerk via Geissentritt Richtung Geisskappel. Hier war der Weg kurzzeitig ausgesetzt und steil. Einige Male brauchte ich auch meine Hände, zusätzlich war an einer Stelle ein Drahtseil zum Sichern angebracht. Ich würde die Schwierigkeit hier mit T3+ einschätzen.

Anschliessend wurde das Gelände felsiger und weiterhin recht steil. Beim Punkt 2012 konnte ich zum ersten Mal den schönen Wiggis erkennen. In schattigen Lagen hatte es sogar noch etwas Schnee.

Der Weiterweg erfolgte an der Flanke des Rautispitz, zuerst steil, dann weniger steil. Die Aussicht wurde zusehends besser, später konnte man herunter zum Obersee schauen und auch der Blick zum Wiggis wurde immer spektakulärer.

Vor mir hatte es eine große Gruppe Wanderer (etwa 20 Personen). Sie alle waren auf dem Weg zum Gipfel des Rautispitz. So entschied ich mich unterhalb des Rautispitz weglos zur Rauti Furgglä zu queren und zuerst den Gipfel des Wiggis zu erklimmen.

Bereits von der Rauti Furgglä hat man einen grandiosen Blick ins Tal, atemberaubend, wenn man das erste Mal am Grat ankommt. 
Die Traverse unterhalb des Wiggis ist mit Vorsicht zu begehen, da hier ein Absturz üble Folgen hat. Es geht teilweise sehr weit runter und man sollte schwindelfrei sein. Von Vorteil begeht man den Weg bei trockenen Verhältnissen. Heute war es an manchen Stellen bedingt durch den Restschnee noch feucht und daher umso gefährlicher. Schwierigkeitsgrad T4.
Vor mit lief eine Familie mit zwei Kindern, höchstens 10 Jahre alt und ich hatte teils richtig Angst um die beiden aber sie machten ihre Sache ebenfalls sehr gut. So kamen alle wohlbehalten bei der Höchnase an. 

Ich machte mich nun direkt an den kurzen Aufstieg zum Wiggis (T3) und war vom Panorama überwältigt. Einfach wunderschön hier oben. Die Sicht Richtung Walensee, Alpstein, Mürtschenstock, Pizol, Sardona, Tschingelhörner usw. einfach herrlich. Am schönsten fand ich den genialen Ausblick rüber zum Glärnischmassiv mit Vrenelisgärti usw. 
Lange verweilte ich dort oben und genoss die Ausblicke. Sogar Steinböcke konnte ich unterhalb vom Wiggis entdecken.

Beim Abstieg vom Wiggis entdeckte ich den türkisfarbenen Klöntalersee - ein weiteres Highlight heute.
Das nächste Highlight folgte, als ich auf der Höchnase ankam. Der Tiefblick Richtung Netstal und Glarus ist sensationell - wenn man schwindelfrei ist. Ich bin bis ganz nach vorne gegangen und hatte schon fast das Gefühl zu fliegen. Auch die Sicht zum Klöntalersee ist von der Höchnase genial schön.

Nun stand noch der Rautispitz aus. Wieder ging es über die ausgesetzte Querung unterhalb des Wiggis entlang. Teils hat es da wunderbare Felsstrukturen zu bewundern. Immer dem Grat entlang lief ich nun auf den Rautispitz. Auch hier herrliche Tiefblicke zum Obersee, nach Näfels und eine herrliche Rundumsicht auf die grandiose Bergwelt. Ich fragte mich, wieso ich hier nicht schon viel früher mal hoch gekommen bin.

Da ich sehr viel Zeit mit Fotografieren, Schauen und Pause machen zugebracht hatte wurde es allmählich eng mit meinem Zeitplan. Ich entschied mich daher wieder den gleichen Weg zurück zu gehen und nicht über Rautihütten abzusteigen. Der Abstieg war dann auch relativ schnell erledigt. Im Grappliwald konnte ich an diesem Tag die ersten Anzeichen vom Herbst 2012 entdecken. Die Blätterverfärbung startete also und ließ ein paar schöne Sujets zu.

Schnell war ich wieder beim Obersee, der nun nicht mehr so ruhig, wie am Morgen war. Trotzdem ein sehr idyllischer Ort, auch mal um einfach am See zu verweilen. Ein Gasthaus ist in der Nähe, wo man sogar übernachten könnte.

Ich hatte jedoch nicht vor zu übernachten und machte mich schnell an die Heimfahrt nach St. Gallen. Da musste ich über Sargans ausweichen, da die Rickenpassstraße nach einem Unfall gesperrt war. 

Ein wunderbarer Tag in wunderschöner Natur - gerne wieder. Beim Zeitbedarf habe ich alle Pausen, Fotostopps etc. eingerechnet. Ohne das würde man die gesamte Strecke auch gut in 5-6 Stunden schaffen.

Tourengänger: Marko1204


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