Castello Tiriolo (715m)


Publiziert von Tef , 1. Oktober 2012 um 22:54.

Region: Welt » Italien » Kalabrien
Tour Datum:27 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Tiriolo durchs Zentrum und nach der Ampel, die den engen Durchgang regelt, rechts am Platz parken

Heute hat es uns erwischt!
Feuerwehrmänner, die Feuer legen, weil sie nach Einsatz bezahlt werden, von der Mafia kontrollierte Aufforstungsfirmen, die zündeln, damit sie Aufträge bekommen, Bauern, die alles selbst verbrennen, auch bei Wind und nach monatelanger Trockenheit, wohin mit der brennenden Kippe beim Autofahren...? Das alles und noch viel mehr passiert jedes Jahr in Kalabrien.
Mehrmals während unseres Aufenthaltes fuhren wir auf Straßen, wo es links und rechts brannte, über uns das Löschflugzeug und wir mitten durch. Einmal auf der Autobahn, dichter Rauch, auf der rechten Spur Feuerwehr, weil der Hang brannte und dann hinein in den Tunnel, wo es oben drüber lichterloh loderte...da war es bisher ein Wunder gewesen, bei unseren Wanderungen noch auf eine (zumindest teilweise) "heile Welt" zu treffen.
Aber heute hat es uns erwischt: man will auf einen Berg, aber der Berg ist abgebrannt - der Monte Tiriolo gegenüber des gleichnamigen Ortes.
Irgendwie wollten wir es zunächst nicht wahr haben, parkten unser Auto und begannen den Aufstieg auf der Pflastertraße durch duftenden Kiefernwald. Mit jedem Schritt höher mehr und mehr verkohlte Baumleichen, Asche am Boden, Brandgeruch in der Luft. Als wir auch noch sahen, daß es am Boden an mehreren Stellen rauchte, zogen wir uns schnell zurück.
Wieder unten am Platz, beschlossen wir den Berg auf der anderen Seite hoch zum Castello Tiriolo zu versuchen, und es wurde eine schöne kleine Wanderung daraus. Dazu geht man beim Platz durch den Torbogen und erreicht so den Zugang zu den Gassen der den Hang empor steigenden Stadt. Wir halten uns im Anstieg möglichst rechts und gelangen so außerhalb der Häuser zur grünen, bäuerlich genutzten Rückseite des Berges.
Ein nur zu Beginn gepflasterter Maultierpfad bringt uns zu einem schönen aussichstreichen Eckpunkt - auch der abgebrannte Berg gegenüber ist gut zu sehen. Ums Eck geht es links auf einem zwar verwachsenen, aber trotzdem deutlich sichtbaren Pfad schräg nach links bergan, bei Verzweigungen bleiben wir immer am Hauptpfad. So peilen wir das felsige Eck an, wo oben drauf die Ruinen des Kastells sind. Die letzten Meter dürfen wir gar etwas kraxeln, dann stehen wir im weitläufigen Gelände.
Die Aussicht ist sehr schön, neben Bergen sieht man auch zwei Meere, das Thyrrenische im Westen, das Ionische im Osten.
Zurück geht es dann schräg nach links dirch die Gassen hinab zu unserem kleinen Platz, wo wir in der Bar noch nen leckeren Espresso nehmen, bevor wir den netten Ort verlassen.

Tourengänger: Tef


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