Wanderung Sentier Martel - Grand Canyon du Verdon

Der klassische Weg durch die Verdonschlucht - die Beschreibungen in den Reiseführern und Warnhinweise dienen wohl eher der Abschreckung. Wir brauchten mit Kindern von 9 und 11 Jahren einschließlich aller Pausen und Abstecher zur Mescla 6 h 15 min. Und so direkt schwierig ist eigentlich auch nichts, eher T2 als T 3, denn eine Treppe kann zwar steil sein, aber schwer beherrschbar ist sie ja nicht gerade.
Dennoch:  Dies ist ein Erfahrungsbericht, keine Tourempfehlung. Es bestehen Berg- und Wettergefahren. Eine Aktualisierung des Berichts erfolgt nicht - die Situation kann sich verändert haben. Jeder Wanderer und Bergsportler muss sein Können und die örtliche Situation und ihre Risiken selbst auch für seine Begleiter eigenverantwortlich einschätzen.

Von La Palud fuhren wir mit dem Bus zum Chalet de la Maline (teuer, 24 € für 2 Erwachsene und 2 Kinder). Dort ist dann der Einstieg in den Weg, auf dem es in einigen Kehren und auch schon mit einer Treppe zunächst hinabgeht in die Schlucht des Verdon. Unten noch eine Abzweigung, an der der eigentliche Sentier Martel beginnt, von dem es dann einige Stunden kein Entrinnen gibt.
Wir haben gestaunt, wie viele Bäume und Sträucher da unten stehen, so dass man nicht gerade durchgängig die steilen Wände bestaunen kann. Vorteil ist natürlich, dass es etwas Schatten gibt.
Denn während in alten Führern noch steht, es gebe 2 Wasserstellen, existiert davon heute keine mehr. Unsere 2 Liter/Person waren so gerade ausreichend und wir waren nicht traurig, dass es zum Schluss durch die Tunnel ging, parallel zum Couloir Samson.

Der Abstecher zur Mescla ist durchaus lohnend, auch wenn wir keinen der Fische gefangen haben.
Auf dem letzten Stück vor dem nordöstlichen Ausgang der Schlucht gibt es dann wieder mehr Publikum, das einen Abstecher hinein macht. Auch ansonsten braucht man Einsamkeit nicht zu erwarten.
Die lange Treppe ist schon eindrucksvoll, zumal sie an einer Stelle auch noch zur Wendeltreppe wird.

Nach den beiden Tunneln erreicht man einen Parkplatz und nun muss man noch aufsteigen zum Point Sublime, auch als GR markiert.
Da wir auf den Bus noch 1 1/4 Stunden hätten warten müssen, suchten wir nach einer Mitfahrgelegenheit für meine Frau, um das Auto aus La Palud zu holen. Das ist dort in der Saison keine Schwierigkeit bei den Mengen an Touristen aus allen Ländern. 

Wie schon ein anderer hier schrieb: Beeindruckender ist die Verdon-Schlucht eigentlich bei einer Autorundfahrt über die Corniche Sublime und die Route des Crètes sowie Halt am Point Sublime und Abstecher vom Parkplatz in die Tunnels am Couloir Samson, dazu noch eine Tretbootfahrt vom Lac de Ste Croix ins untere Ende der Schlucht. Die Schlucht (weitgehend) durchwandert zu haben, macht zwar etwas her - von den Bildern her ist es aber von oben eigentlich besser.