Fronalpstock (2124m) durch die Nordwand
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Vertikal-Heidelbeeren am Jelmoliberg
Das Beste zuerst: Für diese Tour braucht man kein Essen mitzuschleppen. Die Nordflanke ist weit hinauf mit Heidelbeersträuchern bestockt und dank der Steilheit braucht man nicht mal die Hände zum Pflücken: einfach Mund aufmachen und direkt aus der Wand geknabbert schmecken die Beeren am leckersten. Man tut ohnehin gut daran, die Hände zum Festhalten zu verwenden.
Offizieller Start auf Oberruestel beim Naturfreundehaus. Nun einige Kurven aufwärts, bald den Weg verlassen und auf von zahlreichem Unkraut überwachsenen Wegspuren unter die Nordwand. Man quert ein ordentliches Stück auf knapp 1500m unter der Nordwand hindurch, bis man den schwach ausgeprägten Nordgrat –auf dieser Höhe ein vegetationsreicher grüner Rücken- erreicht.
Wo es geeignet scheint, besteigt man diesen herrlichen Brennesselrücken und folgt ihm –mal in Fels, meist aber in stachligem Kraut- immer steiler werdend hinauf. Stellenweise werden die magischen 60° erreicht, zuletzt flacht der Rücken wieder ab und das findige Auge erspäht durchgehende Tierspuren, die beinahe zwangsweise den Weg linkshaltend unter den massigen, felsigen Aufbau weisen. Man hält weiter linkshaltend auf eine auffällige Geländenische zu, wohin auch die Tierspuren führen. Diese Nische ist auch in PStraubs Alpinführer erwähnt.
Tobis Beine sehen mittlerweile nicht mehr ganz so knackig aus wie eine Stunde zuvor, das mit den kurzen Hosen war angesichts der Brennesselbüsche nicht so die ganz gute Idee: Pech gehabt, so kommt eben ossis Schönheit besser zur Geltung…
Eine auffällige grasige Rampe mit Schrofen führt aus der Nische hinauf in Richtung Nordostgrat. Wir folgen der Rampe, bis sie nur noch aus einem wenige Meter hohen Riss besteht. Den Riss umgehen wir in steilem Gras und schreiten in der Verlängerung der Rampe weiter aufwärts. Irgendwann erkennen wir eine Rippe, die uns die Überwindung eines Felsbandes erlaubt. Wir suchen uns weiter den Weg durch die eingangs erwähnten Heidelbeersträucher –exzellente Griffe übrigens- bis wir auch das nächste Felsband auf Tierspuren überwinden können und nun auf dem abschüssigen, von weitem sichtbaren Grasrücken der Fronalpstock Nordwand stehen. In wenigen Minuten hoch zum horizontalen Teil des Nordostgrates, direkt unter dem Gipfelaufbau.
Den Gipfelaufbau knacken wir direkt entlang der Kante, gut gestuftes Grasgelände erlaubt hier vergleichsweise entspanntes Grasklettern. Nach einigen Minuten ist das Gipfelkreuz erreicht.
Tourcharakter: „Kein Nachweis von Begehungen in den letzten Jahren“, gewissermassen Straubs Gütesiegel für eine T6-Tour, die Bioknospe der Biobauern…Die Anforderungen an Trittsicherheit und Orientierung, das Grasgelände, schlechte Sicherungsmöglichkeiten und vergleichsweise geringe Kletterschwierigkeiten (ca. I); all das sind Zutaten für eine echte T6-Beispieltour. Aus meiner Sicht eine anspruchsvolle Tour für den erfahrenen T6-Gänger, dennoch kein Himmelfahrtskommando. Angesichts der Alternativtouren auf den Fronalpstock aber auch nicht wirklich so die ganz einleuchtende Aufstiegsvariante, T6 eben…
Tourvergleich zu R1052 (Alpinführer Glarner Alpen, 10. Auflage 2004): Bis zur erwähnten auffälligen Nische identisch. Der Führer erwähnt einen 10m-Kamin, der durchstiegen wird. Auch auf dem Foto zieht die Route direkt aus der Nische hoch. Wir finden an der betreffenden Stelle ausser grimmiger Felsen nichts, weshalb wir die hier aufgeführte Route über die Grasrampe versuchen und tatsächlich einen Durchstieg finden. Die Bewertung T6 trifft den Nagel auf den Kopf.
Abstieg: Über den Wanderweg bis zum Kamin. Anstelle des Kamins steigen wir in einer Graskehle direkt über den Pultrücken des Fronalpstocks ab, bis wir die Wiesen oberhalb des Skilifts erreichen: schöne, direkte Route. Die Graskehle leitet von oben links nach unten rechts einer Felsfluh entlang und führt auf die offenen Wiesenhänge: T4(+).
Danke Tobi!
Das Beste zuerst: Für diese Tour braucht man kein Essen mitzuschleppen. Die Nordflanke ist weit hinauf mit Heidelbeersträuchern bestockt und dank der Steilheit braucht man nicht mal die Hände zum Pflücken: einfach Mund aufmachen und direkt aus der Wand geknabbert schmecken die Beeren am leckersten. Man tut ohnehin gut daran, die Hände zum Festhalten zu verwenden.
Offizieller Start auf Oberruestel beim Naturfreundehaus. Nun einige Kurven aufwärts, bald den Weg verlassen und auf von zahlreichem Unkraut überwachsenen Wegspuren unter die Nordwand. Man quert ein ordentliches Stück auf knapp 1500m unter der Nordwand hindurch, bis man den schwach ausgeprägten Nordgrat –auf dieser Höhe ein vegetationsreicher grüner Rücken- erreicht.
Wo es geeignet scheint, besteigt man diesen herrlichen Brennesselrücken und folgt ihm –mal in Fels, meist aber in stachligem Kraut- immer steiler werdend hinauf. Stellenweise werden die magischen 60° erreicht, zuletzt flacht der Rücken wieder ab und das findige Auge erspäht durchgehende Tierspuren, die beinahe zwangsweise den Weg linkshaltend unter den massigen, felsigen Aufbau weisen. Man hält weiter linkshaltend auf eine auffällige Geländenische zu, wohin auch die Tierspuren führen. Diese Nische ist auch in PStraubs Alpinführer erwähnt.
Tobis Beine sehen mittlerweile nicht mehr ganz so knackig aus wie eine Stunde zuvor, das mit den kurzen Hosen war angesichts der Brennesselbüsche nicht so die ganz gute Idee: Pech gehabt, so kommt eben ossis Schönheit besser zur Geltung…
Eine auffällige grasige Rampe mit Schrofen führt aus der Nische hinauf in Richtung Nordostgrat. Wir folgen der Rampe, bis sie nur noch aus einem wenige Meter hohen Riss besteht. Den Riss umgehen wir in steilem Gras und schreiten in der Verlängerung der Rampe weiter aufwärts. Irgendwann erkennen wir eine Rippe, die uns die Überwindung eines Felsbandes erlaubt. Wir suchen uns weiter den Weg durch die eingangs erwähnten Heidelbeersträucher –exzellente Griffe übrigens- bis wir auch das nächste Felsband auf Tierspuren überwinden können und nun auf dem abschüssigen, von weitem sichtbaren Grasrücken der Fronalpstock Nordwand stehen. In wenigen Minuten hoch zum horizontalen Teil des Nordostgrates, direkt unter dem Gipfelaufbau.
Den Gipfelaufbau knacken wir direkt entlang der Kante, gut gestuftes Grasgelände erlaubt hier vergleichsweise entspanntes Grasklettern. Nach einigen Minuten ist das Gipfelkreuz erreicht.
Tourcharakter: „Kein Nachweis von Begehungen in den letzten Jahren“, gewissermassen Straubs Gütesiegel für eine T6-Tour, die Bioknospe der Biobauern…Die Anforderungen an Trittsicherheit und Orientierung, das Grasgelände, schlechte Sicherungsmöglichkeiten und vergleichsweise geringe Kletterschwierigkeiten (ca. I); all das sind Zutaten für eine echte T6-Beispieltour. Aus meiner Sicht eine anspruchsvolle Tour für den erfahrenen T6-Gänger, dennoch kein Himmelfahrtskommando. Angesichts der Alternativtouren auf den Fronalpstock aber auch nicht wirklich so die ganz einleuchtende Aufstiegsvariante, T6 eben…
Tourvergleich zu R1052 (Alpinführer Glarner Alpen, 10. Auflage 2004): Bis zur erwähnten auffälligen Nische identisch. Der Führer erwähnt einen 10m-Kamin, der durchstiegen wird. Auch auf dem Foto zieht die Route direkt aus der Nische hoch. Wir finden an der betreffenden Stelle ausser grimmiger Felsen nichts, weshalb wir die hier aufgeführte Route über die Grasrampe versuchen und tatsächlich einen Durchstieg finden. Die Bewertung T6 trifft den Nagel auf den Kopf.
Abstieg: Über den Wanderweg bis zum Kamin. Anstelle des Kamins steigen wir in einer Graskehle direkt über den Pultrücken des Fronalpstocks ab, bis wir die Wiesen oberhalb des Skilifts erreichen: schöne, direkte Route. Die Graskehle leitet von oben links nach unten rechts einer Felsfluh entlang und führt auf die offenen Wiesenhänge: T4(+).
Danke Tobi!
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