Gatternock


Publiziert von Kik , 30. Juli 2012 um 22:14.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:12 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Kartennummer:Tabacco 1:25'000 Nr 035

Gleich am Anfang unserer Ahrntalferien haben wir uns im Touristenbüro für die wöchentliche Gipfeltour mit Bergführer angemeldet, für sage und schreibe 25 Euro pro Person. Wir sind deshalb in Erwartung einer mittleren Radiowanderung Donnerstags um 7 Uhr zum Treffpunkt gegangen, wo ein einsamer Bergführer, Günther, uns freundlich musterte. Es sollte auf den Gatternock gehen, im Prospekt als mittel bis schwierig bezeichnet.
 
Wir fuhren nach Rein, zum grossen Parkplatz der Kasseler Hütte, wo der sehr gepflegte Hüttenweg durch den steilen Wald beginnt. Günther legte gleich ein rechtes Tempo vor. Überall rieselt Wasser nach den täglichen Abendgewittern. Wir überschreiten nach der Hütte der unteren Terner Alm den Bach, der gewaltig stäubt, auf einer breiten Brücke. Kurz danach zweigt auf etwa 2000m Höhe ein schmaler Weg bergwärts ab, auf einem Block mit Pfeil und 12er N rot beschriftet. Wir folgen ihm zum einsamen Tälchen der oberen Terner Alp, die verlassen aussieht. Der Pfad führt bei etwa 2180m wieder über den Bach. Dieser ist aber hoch angeschwollen, es gibt kein Durchkommen. So folgen wir ihm am orografisch rechten Ufer über blockiges Gelände.  Kurz vor dem obersten Talkessel gelingt die Bachüberschreitung ohne nasse Füsse. Die weitere Route ist gut sichtbar, je nach Geschmack über gröberes oder feineres Geröll, zuletzt etwas mühsame Blöcke zur tiefsten Scharte im Grat zwischen Pt. 2835 und Pt. 2895.  Der S-Grat zum Pt. 2835 sieht auf den ersten Blick grimmig aus. Den ersten Aufschwung umgehen wir jedoch um eine Ecke und steigen über Platten wieder zum Grat. Der 2. Aufschwung wird direkt links der Kante mit ein paar Klettermetern im 2. Grad überwunden. Er könnte aber auch durch ein paar Meter Abstieg und wieder Aufstieg über plattiges Gelände in der Flanke umgangen werden. Danach sind die Schwierigkeiten vorbei, wir können alles dem schönen, teils schmalen Grat folgen und sind bald beim Gipfelsteinmann.
 
Kein Buch, kein Kreuz, die Reste liegen vom Blitz zerbrochen am Boden. Der Gatternock wird nicht häufig besucht, nicht einmal Dohlen erwarten hier Brosamen. Und doch ist der Tiefblick auf Sand und das Tauferstal einerseits und Rein im Reintal andererseits beeindruckend. Auch die Rieserfernergruppe wäre zum Greifen nah, besonders der Schnebiger Nock gleich neben uns, aber die Wolken lassen fast nur die tiefblauen Seen an ihren Füssen frei.
 
Hinab will Günther über die Ostflanke. Er ist auch erst das dritte Mal hier oben und wir sind jetzt Testpersonen. Wir traversieren schräg abwärts über Blöcke, nicht immer stabil, an einem Ort über eine kleine Stufe, gefolgt von einer Platte und wieder Blockgelände, bis wir wieder bei den Platten und der Felsecke des ersten Aufschwungs landen. Der Gratweg ist definitiv schöner!
 
Beim Abstieg zum oberen Talkessel halten wir uns mehr links zu den steilen grünen Rippen unter der Gatternockflanke. Im Kessel folgen wir dem bald erreichten Zwölfernockweg, der viel angenehmer ist als das Aufstiegsgelände, in der Hoffnung, dass das Wasser unterdessen zurückgegangen sei. Sowieso sind nasse Füsse im Abstieg weniger problematisch als im Aufstieg. Und tatsächlich, der Bach lässt sich beim Wegübergang überschreiten. Auf der Alp ist unterdessen eine Ziegenherde aufgetaucht mit gescheckten Tieren, aber ohne Hirt oder Hund. Nun geht es im Sauseschritt hinab nach Rein und mit Günthers Auto zurück nach Sand, wo die Tour mit einem Radler begossen wird.

Tourengänger: Kik


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