Knappstadir


Publiziert von Delta Pro , 18. Januar 2008 um 12:37.

Region: Welt » Island
Tour Datum:24 Juli 2007
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: IS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 830 m

Begehung eines grossen und farbigen Berges auf gut Glück – DIE Tour für Alpinwanderer in der Region Akureyri.

Im Nordwesten von Akureyri, der Metropole des Nordens, befindet sich ein Gebirge, das den Wanderer entzückt! Die isländische Bezeichnung passt: Heimat der Trolle. Wilde, einsame Gipfel, Grate, tiefe Fjorde und Täler, sogar kleine Gletscher hat die Region zu bieten – bei schönem Wetter eine unglaublich farbige Landschaft! Und genau solches Wetter erwischten wir – wohl eine unserer schönsten Touren in Island!
 

Auf dem Weg von Olafsfjördur nach Siglufjördur führt die Strasse ins Landesinnere und über einen rund 400 Meter hohen Pass. Nördlich dieses Passes erhebt sich ein Massiv aus mehreren Gipfeln. Den bestiegenen Gipfel bezeichne ich hier einfach als Knappstadir Süd; er erhebt sich mit einem langen, markanten NE-Grat über dem Pass. Die beschriebene Rundtour weist am NW-Grat eine steile, brüchige Schlüsselstelle auf (T5), liegt sonst aber im T3-Bereich. Probleme könnte die Orientierung bei Nebel – der hier wohl nicht selten ist – bereiten. Vom Gipfel bieten sich endlose Ausblicke auf Berge, Gletscher, Fjorde und das Nordmeer – wunderbar, unvergesslich, eine Reise wert!
 

Die Tour beginnt mit einer je nach Verhältnissen nicht trivialen Traversierung des Flüsschens rund 2 Kilometer vor der Passhöhe. Über blumige Moorwiesen visieren wir die Schulter im langen NE-Grat des Knappstadir an. Wollgras en masse – und viel blauer Himmel dazu! In Nord-Island ist die Vegetationsgrenze bei rund 500 Metern über dem Meeresspiegel erreicht. Das hellgrüne Moos leuchtet jetzt noch bestechender aus dem farbigen Geröll heraus – ein Feuerwerk der Farben! Nach der breiten Schulter kurz in etwas steilerem Gelände bergauf und auf dem täuschend langen Grat weiter gegen den Gipfel. Ohne Schwierigkeiten geht es begleitet mit immer grandioseren Ausblicken über einen Vorgipfel auf den Knappstadir. DAS ist ein Berg!
 

Abstieg in sehr brüchigem Gestein über einige Felsstufen über den NW-Grat. Es ist nicht eigentlich schwierig, doch alles droht zu zerbröckeln. Am besten bleibt man immer möglichst auf der Gratschneide, auch wenn es dort schwieriger erscheint. Dann steigen wir auf den kleinen Gletscher am Nordfuss des Gipfels. Unglaublich: Auf einer Höhe, in der gerade einmal die Zürcher Oberländer Voralpen beginnen, gibt es hier Gletscher und Blockgletscher wie aus dem Lehrbuch! Weiter durch das Tal zwischen unserem Gipfel und demjenigen nördlich davon (ebenfalls besteigbar, Steinmann, der richtige Knappstadir?) gegen NE auf Schneefeldern abrutschend. Schliesslich queren wir gegen rechts und steigen leicht gegen die Schulter im NE-Grat auf, um in der tiefstehenden Sonne, welche das Wollgras noch schöner leuchten lässt das Tal wieder zu erreichen.


Tourengänger: Delta, sglider


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