Nun ruhen alle Wälder ...

Vieh, Menschen, Städt’ und Felder,
es schläft die ganze Welt.

So ist es vielleicht jm 16. Jh. einmal gewesen, als Paul Gerhard diese Volksweise schrieb, die später von Johann Sebastian Bach vertont wurde.

Heute schläft die Welt nicht mehr, sie ist 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr aktiv. Auch wir  haben uns eingereiht in diese Aktivität und sind mit den Luzerner Wanderwegen auf eine Mondscheintour  von Wengen nach Grindelwald gegangen.

Start am 29.6. um 18.55 h in Luzern. Ankunft in Wengen um 21.44 h. Bevor die über 30 TN sich auf den Weg machen, gibt es noch einen Kaffeehalt und einige einleitenden Worte des Tourenleiters Hans Baumann.

Noch ist die Dunkelheit nicht endgültig eingetreten, so dass es möglich ist einige Fotos zu "schießen". Auf Grund des hohen ISO-Wertes ist die Qualität begrenzt.

22.30 h Start der Mondscheintour. Erstes Ziel, die Kleine Scheidegg. Der Mond meint es noch gut mit uns und schafft es, sich gegen die lückenhafte Wolkendecke durchzusetzen. Allerdings verschwand er vom Himmel so gegen ein Uhr nachts. Hatte wohl sein Soll erfüllt. So mussten wir unds mit dem wunderschönen Sternenhimmel zufrieden geben und unsere eigenen Monde (Stirnlampen) herausholen.

Zuerst begeht man einen relativ breiten Pfad zur Kleinen Scheidegg, später (bei Kneu) biegen wir auf den Bergpfad ab und einige Zeit vor der Scheidegg gehen wir weglos, das Ziel schon im Visier. Auf der Kleinen Scheidegg legten wir eine erste längere Pause ein, es gab genügend Sitzmöglichkeiten, hier war alles ruhig. Wohl die Ruhe vor dem "großen Sturm" am nächsten Tag, bei dem schönen Wetter.

Nächstes Ziel war die Bergstation Männlichen. Laut Karte führt ein schöner breiter Weg dorthin. Würde er auch, wenn nicht Teile abgerutscht und damit der Weg gesperrt wäre. So müssten wir noch etliche Höhenmeter Richtung Lauberhorn hinter uns bringen, ein schmaler Pfad nicht ganz ohne in dieser Dunkelheit. Das kostete natürlich Zeit und wir kamen erst mit Anbruch des Morgengrauens an der Station an. Auch hier eine längere Pause. Einige nutzten die Möglichkeit noch auf den Gipfel des Männlichen zu gehen.

Kurz nach Aufbruch Richtung Alpiglen konnten wir einen fantastischen Sonnenaufgang erleben. Da lasse ich die Bilder sprechen und spare mir die Worte. Ca. 1½ Stunden dauert der Abstieg nach Alpiglen und alle freuten sich auf das Z'Morge, dass uns dort erwartete. Nach einer ausgiebigen Frühstückspause ging es dann auf den letzten Abschnitt der Tour, der Abstieg nach Grindelwald. Zwischenzeitlich hatten die Temperaturen den saunamäßigen Wert des Vortages erreicht. Alle Kleidungsstücke, die zu erübrigen waren, verschwanden in den Rücksäcken. Der Abstieg sieht sich sehr in die Länge und  man geht häufig auf Asphalt. Besser wäre es, von Alpiglen die Bahn hinunter nach Grindelwald zu nehmen. Beim nächsten Mal.

Kurz nach zehn Uhr am 30.6. erreichten alle wohlbehalten das Ziel.

Danke an Hans Baumann für die hervorragende Leitung der Mondscheinwanderung.
Tour mit den Luzerner Wanderwegen.