"anregend" über Spitz- und Fochsenflue
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Einmal mehr sind wir mit Rosmarie und Jumbo, unseren zwei Bergfreunden vom SAC Huttwil, unterwegs – wie immer eine gefreute Zusammensetzung und Unternehmung.
Nach dem Überholen mehrerer Kuhherden während des Alpaufzuges (das Auto musste sich danach einer Intensivreinigung unterziehen …) starten wir bei schönstem Wetter in Schwarzsee Bad. Gleich hinter dem Campingplatz geht es kurz in den Wald hinein, doch danach wandern wir auf dem Strässchen in der für uns neuen Gegend (Jumbo hat die Überschreitung vor Jahren schon absolviert) via Unteri Rippa genussvoll zur Alp Brecca. Hier richten die zwei Frauen eben die Alp ein: ein Teil der Kühe wird hier hinauf geführt – wir werden sie bei unserer Rückkehr antreffen. Stets im Angesicht des wuchtig aufragenden „spitzen“ Berges und mit sich stets weitendem Blick auf den Breccaschlund erfreuen wir uns der prächtigen Landschaft, des herrlichen Wetters und des fröhlichen miteinander Unterwegsseins.
Ab der Alp steigen wir Richtung namenloses Seelein (1502 Meter) unterhalb des Sattels, wo eine Wegspur von der Alp Unter Euschels hinaufführt, auf; nehmen bald einmal eine weglose Abkürzung in steilerem Gelände und über einen letzten Lawinenkegel und stossen bei der südlichen Spitzkehre des Weges wieder auf diesen. Der Weiterweg ist blau-weiss markiert – und führt beträchtlich steil hinauf; erst problemlos; noch kann ich die Hunderten von Flueblüemli bewundern, doch nach der kurzen Leiter beginnt für mich das „Knieschlottern“: das schmale, zwar nur kurze Band entlang des steilen Fels’ bricht für mein Gefühl zur Linken tief und wohl beinahe senkrecht ab … Und bei einer kurz darauf folgende Stelle ist die „Aussicht“ in die Tiefe auch „ungemütlich“ – glücklicherweise sind hier doch einige metallene Sicherungsstifte eingegraben … Doch bald sind die beiden (für mich anspruchsvollen) Passagen hinter mir und wir erreichen den Gipfel der Spitzflue – enorm schön, die Aussicht; hinunter zum Euschelspass, in den Breccaschlund, zum Schwarzsee und in die Berner und Walliser Alpen!
Eine erste, kürzere Gipfelrast halten wir ab; ein Tourengänger ist bereits oben (er hat uns im Tenü „light“ überholt), eine zweite Berggängerin kommt später an – und im Rückblick sehen wir, dass sich der famose Aussichtsgipfel zunehmend „bevölkert“. Noch stehen mir jedoch weitere luftige Abschnitte bevor – der Gratweg ist für meine Verhältnisse doch beidseitig sehr abschüssig; die Spur jedoch gut zu begehen. Bei der Abkletterstelle bin ich auf jeden Fall dankbar um die Seilsicherung; danach ist das weitere Fortkommen auch für mich unproblematisch … auf jeden Fall muss ich weiter „trainieren“ an der Vertigo!
Vor uns hat sich inzwischen die Fochsenflue immer mächtiger aufgebaut; sie ist im steilen Grashang bis zum felsigen Gipfelaufbau gut zu erreichen. Dieser wird auf nordöstlicher Seite umgangen und sodann der Aufstiegsweg vom Euschelspass erreicht.
Hier nun „zelebrieren“ wir die ausgiebige Mittagsrast – nur ungern steigen wir anschliessend zu Tale; verlockt doch die vorzügliche Aussicht (sogar Weiss-, Bis- und Matterhorn und der Mont Blanc sind zu sehen) zu längerem Verweilen …
Wenige Meter neben dem Gipfelkreuz geht es erst weglos, doch im guttrittigen steilen Grashang, problemlos hinunter zum Weglein, welches angenehm (teilweise rot-weiss markiert) zu einem harmlosen Altschneefeld leitet. Teilweise weglos marschieren wir über Weidegelände zur Alp Brecca, wo nun die Kühe eingetroffen sind – und Bier und Kaffee ausgeschenkt wird.
Auf unserem morgendlichen Aufstiegsweg schlendern wir zurück zur Unteri Rippa; dort nehmen wir einen schönen, gut ausgebauten Weg zur Wälsche Rippa und weiter zu P. 1210, wo wir uns auf dem Fahrsträsschen wiederfinden.
Schön präsentiert sich nun der Schwarzsee in der Nachmittagssonne; in Schwarzsee Bad angekommen, realisieren wir, dass der Parkplatz gebührenpflichtig ist …
Eine begeisternde Tour von „anregendem“ Charakter und aussergewöhnlichen Aus-, Weit und Tiefblicken!
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