trotz steilen nordseitigen Restschneefeldern genussvoll auf's Stockhorn


Publiziert von Felix , 31. Mai 2012 um 19:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:30 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1535 m
Abstieg: 1535 m
Strecke:Oberstocken, Parkplatz - Nesselboden - Baachegg - Vorderälpital - Obere Baach - Baachegg - P. 2043 - Stockhorn; Abstieg identisch bis Baachegg, dort östlich nach Nesselboden - Abzweigung bei 995 Metern - Wasserfall Feissibach - P. 706 - Oberstocken, Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Konolfingen, Autobahn Kiesen - Thun-Süd, Amsoldingen nach Oberstocken
Kartennummer:1207

Wir wagen es, die Besteigung des naheliegenden Horns von der NW-Seite her; (das T3 bezieht sich nur auf die Schlüsselstelle im Schneefeld - ansonst T2-Gelände.)
 

Auf dem offiziellen, ausgeschilderten Parkplatz in Oberstocken, quasi mitten in der Landwirtschaftszone auf ca. 735 Metern, beginnt unsere höhenreiche und vielfältige Tour.

Erst kurz auf dem Strässchen an Feldern mit überaus hohem und blumengeschmückten Gras vorbei, dann lange auf dem Fahrweg den Wald hinauf. Hier wird mit grossem Material am Ausbau der Wasserversorgung der höher gelegenen Alphütten gebaut …

Länger zieht sich der Waldaufstieg hin, nach dem Nesselboden erreichen wir schliesslich offenes, Gelände – können unser Gipfelziel und seine „Trabanten auf (der unteren) Baachegg aus der Nähe betrachten. Und bald erreichen wir über blumengeschmückte Alpwiesen das Vorderälpital – eine traumhafte Aussichtsloge inkl. Tisch und Bank! Hier bietet es sich bestens an, eine erste Rast einzuschalten und die Sicht übers Gürbetal, Thun und seinen See Richtung Hohgant, zu geniessen.

 

Etwas weiter aufgestiegen, an immer vielfältiger Blumenpracht vorbei und bei traumhaften Wetterbedingungen, erreichen wir Obere Baach; hier können wir erkennen, dass bereits zum Sattel Schneefelder zu queren sind. So schön der weitere Emporstieg ist, so müssen wir auch feststellen, dass der Winter im steileren Grasgelände seine Spuren hinterlassen hat – so passieren wir wenige teilweise abgerutschte oder abrutschende Wegstücke; auch ist ein mit Treppenstufen befestigter Abschnitt zu sanieren – der Pickel liegt bereits parat …

Das Queren der zwei Schneefelder gelingt jedoch problemlos bei den wenigen vorhandenen Spuren und sicherem Gehen.

 

So gelangen wir bald einmal zum Sattel der Baachegg; hier ziehen wir eine zusätzliche Schicht an: aufkommender Wind und schattige Verhältnisse unterhalb des Felsaufbaus des Stockhorns lassen dies ratsam erscheinen.

Von hier an geht es nun steiler bergan, der Weg windet sich in vielen Serpentinen hinauf bis zum Felsaufbau – bis hier ohne Schneekontakt. Das ändert sich jedoch sofort bei der Traverse unter den beinahe senkrechten nordwestseitigen Felswänden des Horns.

 

Beachtlich steil fällt das Schneefeld ab, doch ist bereits eine Spur vorhanden – der mitgeführte Pickel leistet mir hier gute Dienste bei der Bewältigung meiner Angst vor dem Ausrutschen. So – und unter Mithilfe des Vorspurens von Ursula ist die heikelste Stelle bald einmal gut gemeistert – das zweite Schneefeld müssen wir nicht mehr betreten: der Bergweg ist bereits aper … So gelangen wir schnell zu P. 2043, wo der Weg dann auf die Südseite wechselt. Der bereits bekannte Aufstieg (ein Weg führt auch vom Strüssligrat her) ist nun nur noch Zugabe – so stehen wir, mit vielen andern Bähnlitouristen zusammen, bald einmal auf dem Gipfel des Stockhorns.

Zusammen mit den zutraulichen Bergdohlen geniessen wir unsere frühe Mittagsrast, etwas später ein Bier und Kaffe auf der Terrasse des Gipfelrestaurants – es ziehen verstärkt Wolken auf, welche uns zum Abstieg ermuntern.

 

Hatte ich ursprünglich mit der LSB zu Tale gondeln wollen, so schliesse ich mich den schnellen Frauen an – der Abstieg übers abschüssige Schneefeld gestaltet sich ebenso unschwierig wie beim Aufstieg.

So erreichen wir über die Baachegg bald auch wieder Obere Baach; schnell erreichen wir auch wieder Vorderälpital, hier lassen wir uns noch einmal nieder – das Wetter bessert wieder, die Aussicht geniessen wir von diesem Logenplatz aus noch ein zweites Mal.

Nach der (unteren) Baachegg begeben wir uns auf einer undeutlichen Spur rechts hinunter Richtung Feissibach. Wie wir den Fahrweg erreichen, folgen wir diesem und treffen auf unsere Aufstiegsroute. Diese benutzen wir bis auf ca. 995 Meter Höhe: hier würde der Bergweg oberhalb des Feissibachs beginnen – wegen der massiven Arbeiten ist der „Einstieg“ sehr unwegsam. Lange folgen wir der schmalen Spur entlang des tiefen Tobels des Baches abwärts, gelegentlich dschungelartig, oft mit nur erahnbaren Tiefblicken.

 

Zum Schluss dieses langen Abstieges präsentiert sich in Form des Feissibach-Wasserfalls das Dessert unserer Tour: über mehrere Felsstufen stürzt das Wasser des Feissibachs wuchtig zu Tale – wir bewundern den Ausgang der Schlucht und das dynamische „Spiel“ des Wassers enorm. Danach erreichen wir, oft über eben abgemähte Wiesen abkürzend, unseren Ausgangspunkt, den Parkplatz oberhalb Oberstocken. 


Tourengänger: Ursula, Felix, Freudenjuz


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