Über e Gufel i d Gufle jufle


Publiziert von Polder , 28. Mai 2012 um 21:29.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe   CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1950 m

Krönender Abbschluss(?) der FIGL-Saison mit 1450 Hm rauschender Abfahrt in bestem Sommerfirn. Etwas weniger berauschend war der meteorologische Auftakt: Einen wolkenlosen Vormittag verhiessen sämtliche Prognosen - als diese am Morgen durch unprognostizierte dichte Bewölkung samt und sonders zur Fehlprognose geraten waren, hiess es, die Wolken würden sich rasch auflösen. Leider wieder nein: in der Praxis lange grau in grau und sogar einige Tropfen, bevor sich die Wolkendecke dann gegen Mittag in ein halbwegs freundliches Gemisch aus Quellwolken und etwas Sonne umwandelte. Von Äugsten schlug ich den direkten Aufstieg übers Älpeli unter dem Hächlenstock ein ("a dr Hächle verbii hechle"), um den Heustock zu gewinnen. Der hübsche Grat / Rücken zum Gufelstock war weitgehend aper und angenehm zu begehen (einzelne Stellen T4). Auch auf dem Gufelstock noch kaum Sonne, dafür ein kühles Nordwindchen, das zur ersten Abfahrt gemahnte (zum Glück war der Schnee weich, da wenigsten auch schon die Nacht bewölkt war): Sommerfirntraum durchs steile Chlotel bis ca. 1900m, von dort mit Fellen bis oberhalb der Widdersteinfurggel, wo ich über Pt. 2136.9 hinweg dem aperen Gratrücken folgte. Vor dem Steilaufschwung erneutes Umsteigen auf Ski/Fell, um den Grat über die N-Flanke vor dem Gipfelaufschwung wieder zu gewinnen. Selbiger in den letzten Metern (von Süden) durchaus ausgesetzt und steil; im Abstieg mit den steifen Schalenschuhen nicht unheikel (T5). In Anbetracht derer traute ich mir den Bützistock nicht zu und machte mich an die "Zwischenabfahrt": Über eine steile Rampe westlich des Gipfelkopfes in die NW-Flanke von Schattenhalb bis ca. 2200m und von dort wieder hinauf an die Spitze des gleichschenkligen Dreiecks der Guflenplanggen (unterhalb Pt. 2396). Dort warteten die krönenden 700 Hm in allerbestem Sommerfirn bis hinunter in die Fussgängerkolonnen auf dem Murgseeweg. Der Massenaufmarsch im Murgtal hatte den Vorteil, dass Autostopp von Mornen heute kein Problem war und der Talhatscher - im Gegensatz zum Vorjahr - entfiel. Eine nahezu perfekte Figl-Überschreitung; abfahrerisch noch deutlich reichhaltiger als diese Variante.

Epilog:
Nachdem ich irgendwo beim Umsteigen von Fuss auf Ski oder umgekehrt am Rottor-W-Grat meine Schattenbrille liegen gelassen hatte, startete ich am 30. Mai eine Bergungsaktion - diesmal mit leichtem Gepäck ohne Figl und in der Absicht, auf den 13.09-Sprinter zurück in Schwanden zu sein . Ausgangspunkt Engi, mit Velo die (zu) steile Naturstrasse in Mülibachtal bis Üblital. Bei allerschönstem Wetter zu Fuss auf dem alten Alpweg auf's äusserst hübsche Usserbergli, wo Bergfrühling spriesst (Schwefelanemonen), rauscht und gleisst. Von dort nahm ich - ohne nochmals die Karte zu konsultieren - den einfachsten Weg auf den Grat, um oben nach insgesamt 2.5 h ab Engi merken zu müssen, dass ich auf dem Heustock gelandet war.... Da ich mit den profillosen alten Latschern keine Experimente in der Querung unter dem Bützistock eingehen wollte, wieder retour bis ca. 2150m, und über steilen Schnee rauf auf die Bütziegg, über die man den Grat an der "richtigen" Stelle erreicht. Erster Suchabstieg runter bis fast auf die Widersteinfurggel - ohne Erfolg. Suchaufstieg bis unter den Rottor-Gipfel - ohne Erfolg. Letzter Suchabstieg - und siehe da, diesmal sah ich die liebe Brille am offensichtlichsten Ort (Umstieg auf Ski oberhalb Pt. 2137), schön auf einem  Grashübeli ausgestellt. Nach insgesamt 2200Hm endlich unbeschwerter finaler Abstieg, im Widersteinertal bis 1600m auf komfortablen Schneefeldern rutschend. Für die Veloabfahrt unbedingt die Strasse auf der orographisch rechten Talseite benutzen; sie mündet auf 1032m in ein rassiges Asphaltsträsschen. Ziemlich k.o. erreichte ich nach immerhin erfüllter Mission kurz nach 3 Schwanden...
Da wir abends noch die Badesaison im See eröffneten, mag das Ganze(Figl-Tour + Epilog) zusammen immerhin  noch als Ski&Swim durchgehen :-)!

Tourengänger: Polder


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