Girenkopf


Publiziert von schimi , 11. Mai 2012 um 22:17.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 1 Mai 2012
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Nach einem wirklich leckeren Frühstück im Hotel Schwabenhof brechen wir heute bei herrlichem Sonnenschein auf, um den eher selten bestiegenen Girenkopf zu erklimmen. Im Tal sind bereits hunderttausende Krokusse am blühen und wir denken schon mal drüber nach, ob es "oben im Schnee" ebenso schön sein könnte wie hier unten.

Um nicht an der Straße entlang gehen zu müssen, entschließen wir uns zum Bach hinunter zu gehen und die ersten Schritte dort entlang zu gehen. Der Weg dort ist schön und erfreut uns mit vielen Sumpfdotterblumen. Wieder zurück an der Straße bleiben uns noch etwa 10 Minuten entlang der Selben, bis wir rechts ab biegen können um das asphaltierte Almsträßchen hinauf zur Unteren Balderschwanger Alpe zu erklimmen.

Bis dorthin ist der Weg nicht sonderlich erbauend. Zum Glück haben wir am Wegesrand viel Gelegenheit dem frischen Grün beim Sprießen zuzuschauen. Ab der Balderschwanger Alpe haben wir eine gute Schneedecke, so dass wir unsere Fußwerkzeuge, die Schneeschuhe, anlegen. Man umgeht die Alpe im Uhrzeigersinn und geht dann etwa dem Verlauf der Straße folgen bergan in den wenig ausgeprägten Geländekessel hinein.

Wir folgen dem Verlauf des Sträßchens (siehe auch Wegweiser; wenn er aus dem Schnee schaut) nach Richtung Südwest zwischen die Baumgruppen. Nach wenigen Schritten bergan macht der Weg an einer Geländekante eine Rechtskurve und wir kommen schon wieder an eine sonnige flache Stelle, wo wir die Schneeschuhe ablegen können. Der Weg schaut schon zur einem Drittel aus dem Schnee, und so können wir leicht auf steigungsfreiem Weg zur Spicherholdealpe gehen.

Schon kurz davor schwenken wir nach rechts in Richtung Berg um die große Senke bei der Alpe anzusteuern. Diese durchwandern wir nicht an der tiefsten Stelle. Auf der anderen Seite gehen wir über einen kleinen Bachlauf und wenden uns nach links um dem Spurverlauf in eine aufsteigende Senke nach Westen zwischen wenig ausgeprägten Felsrippen zu folgen.

Nach ein paar Steigungsmetern öffnet sich diese und wird flacher. Nach rechts öffnet sich der Blick nach oben und man meint fast eine Skipiste zu sehen, so glatt liegt der fast baumfreie Hang vor einem. Wir machen einen Bogen im Uhrzeigersinn um eine große frei stehende Baumgruppe und steigen weit westlich in den Hang ein.

Wir bleiben lange (zu lange) im westlichen Hangteil und steigen dort fast bis nach oben. Das war nicht die beste Route, denn sie wird oben immer steiler und schwieriger. (Besser: Etwa ab der Hangmitte in östliche Richtung schwenken und in die weiter recht liegende Senke einschwenken; als Orientierung nimmt man die Baumgruppen in der Mitte des Hanges, dahinter beginnt, zuerst nicht sichtbar, die Senke). Fast oben angekommen entschließen wir und rechts haltend wieder ein paar Meter abzusteigen um wieder in flacheres Gelände zu kommen. So arbeiten wir uns nach Osten und kommen etwas zu weit westlich auf den Gipfelrücken, der an manchen Stellen etwas schmal ist.

Wir gehen diesen entlang in Richtung Gipfel bis wir an einen schmalen Grat kommen. Hier müssten wir uns zumindest mit einer "Sicherungsleine" verbinden um ohne Fracksausen hinüber zu kommen. In Ermangelung der Leine steigen wir nochmals 10 Meter ab, wo eine flachere Stelle im Gelände hinüber Richtung Girenkopf zieht. So steigen wir dort hinauf, und kommen gut oben an.

Der höchste Punkt wird von uns heute zum Gipfel erklärt. Jedoch ein Schild keine 20 Meter vor diesem Punkt zeigt nach Norden am vermeintlichen Gipfel vorbei und zeigt die Zeit "Girenkopf 5 min." Heute ist dieser Weg nicht zu gehen (zumindest nicht von uns). Es liegt eine in der Höhe nicht erkennbare Schneemenge vor uns, die nach Nordosten mit breiten und tiefen Rissen droht abzubrechen. Auch ist der weitere Verlauf für uns nicht erkennbar auf jeden Fall geht es leicht nach unten. Wir vermuten den (etwas tiefer liegenden Gipfel) am Nordende der Anhöhe; sicher ist es eine im Sommer leicht zu begehende Klippe mit schönem Blick in die Nordabbrüche des Girenkopfs. Wir sind uns wortlos einig, dass wir solche Experimente nicht brauchen.

Für den Abstieg ins Tal wählen wir eine Route, ein paar Meter weiter in südwestlicher Richtung unseres Gipfels, um dann in die große Senke mit den Schneeschuhen abzugleiten.
 
Wir sind froh, dass unsere Schneeschuhe ausgeprägt scharfe Krallen in hoher Zahl aufweisen. Lieber kontrolliert und langsam gleiten als zu Tale sausen; wir sind ja keine 20 mehr...
Trotzdem sind wir sehr schnell (dann wieder auf gleichem Wege) unten und essen auf der Terrasse des Hotels einen Eisbecher, bevor wir den Heimweg antreten müssen. Ein schöner Tag; und oberhalb der Alm keinen Menschen getroffen:
 
Was für eine Maiwanderung!

Tourengänger: schimi


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