Weissmies 4023 m - Südgrat


Publiziert von basodino , 11. April 2012 um 16:00.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 August 1995
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1140 m
Abstieg: 1140 m
Unterkunftmöglichkeiten:Almageller Hütte SAC (2894 m)
Kartennummer:1329 Saas

Als das Weissmies noch 4023 m hoch war oder zumindest offiziell diese Marke trug, da hatten wir das Glück diese Tour von Süden her angehen zu dürfen. 3 Tage nach der Besteigung des Bishorns waren wir gut akklimatisiert, das Wetter war nicht mehr so überzeugend, dafür war die Almageller Hütte nur halb voll und die Stimmung weit passender als auf ersterer Tour (vgl. Bishorn).
Zunächst ließen wir die meisten anderen beim Frühstück an uns vorbeiziehen und brachen so ziemlich als letzte von der Hütte auf. Noch in kompletter Dunkelheit ist es von Vorteil, dass der Weg zum Zwischenbergenpass (3268 m) recht einfach ist. Am Pass erwartete uns dann ein Spektakel, welches ich so nie wieder erlebt habe. Die Sonne ging gefiltert durch Nebenschwaden glutrot auf und tauchte alles in ein völlig unwirkliches Licht. Es kam einer Stimmung gleich, die ich auf den Schlachtfeldern vor Camelot erwartet hätte, wenn man die Toten zusammensammelt. Gleichzeitig unheilschwanger und doch auch mystisch schön. Tote gab es ja glücklicherweise nicht. 1 h 15 min, T4
1995 konnte man vom Pass in wenigen Schritten einen steilen Firnhang erreichen, den man stetig ersteigen konnte. So überholten wir einige, die es direkt über den Grat versuchten. Der Firn war hart und wellig gestuft, so dass ich keine Steigeisen brauchte, auch wenn ich diese Meinung an diesem Morgen exklusiv hatte. Knapp unterhalb des Vorgipfels stiegen wir nach links in die Felsen aus (ca. 3800 m). Dort begann eine kurze leichte Kletterpassage (I-II) bis zum Vorgipfel (3972 m). 1 h 35 min, WS-, II
Am Vorgipfel begann ein atemberaubend schmaler Firngrat, der allerdings keinerlei Wächten trug. Durch eine gute Spur konnte man ihm leicht folgen, wenngleich es auf beiden Seiten steil ins Bodenlose ging. Noch eine kurze Stufe war danach zu überwinden und wir standen auf dem Gipfel (als 2. Seilschaft). 20 min, WS.

Aussicht gab es leider keine, da überall Wolken hingen. Ich kannte den Ausblick von anderen Touren im Gebiet, meiner Begleitung blieb dieses Glück leider verborgen. Trotzdem hat sie diesen Gipfel sehr positiv in Erinnerung.
Im Abstieg konnten wir das große Firnfeld teilweise abrutschen, was uns noch etwas Zeit sparte. Schließlich stiegen wir am nächsten Tag durch Neuschnee ins Tal ab. Wir hatten es echt gerade noch erwischt!

Tourengänger: basodino


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