Gridone / Ghiridone / Monte Limidario 2188,1m

ZWEI KILOMETER ÜBER DEM LAGO MAGGIORE - EINE LANGE TAGESTOUR VOM SEEUFER AUF DEN GRIDONE.

Über die Ostertage wollte ich ursprünglich eine grössere Skitour in den Berner Alpen machen, aber wie so oft bei Touren auf höhere Berge kam es anders als geplant. Das garstige Aprilwetter in den Nordalpen liess keine sinnvolle Skitour zu weshalb ich auf eine Bergwanderung ins Tessin fuhr. Als Gipfelziel wählte ich den 2188,1m Aussichtsberg Gridone aus der nahezu 2000m über dem Lago Maggiore in den Himmel ragt. Der Aufstieg auf den Gridone, lokal auch Ghiridone oder Monte Limidario genannt, lässt sich nicht mit einem öffentlichen Verkehrsmittel abkürzen so dass man gleich am Seeufer loslaufen muss. Wenn man zudem wie ich von der Nordschweiz am Morgen anreist muss man auf der Bergtour schon etwas Gas geben um noch am gleichen Tag wieder nach Hause fahren zu können. Deshalb lief ich um halb zehn Uhr in Brissago (211m) ziemlich zügig los da ich noch nicht wusste wie viel Schnee es weiter oben in der Gipfelregion hat. Zuerst wandert noch durch das am steilen Berghang gelegene mediterrane Brissago, darüber weiter durch Edelkastanienwälder hinauf zur Alpsiedlung Rovere (900m). Hier kommt man auf ein Fahrsträsschen dem man bis zu dessen Ende auf 1060m oberhalb der Häuser vom Weiler Muragno. Wer mit dem Auto anreist kann bis Muragno hochfahren, verpasst aber dabei einen landschaftlich sehr schönen Fussaufstieg. Oberhalb vom Parkplatz bei Muragno beginnt der Bergweg zum Rifugio Al Legn (1875m) und das Landschaftsbild ändert sich. Zuerst begleitet den Wanderer Buchenwald, danach einen durch das Wetter gezeichneten Strauchgürtel und zuletzt alpine Heidelandschaft. Unterhalb der Hütte traf ich auf die ersten Schneefelder welche aber nicht hinderlich waren. In erstaunlichen drei Stunden inklusive drei kleinen Pausen erreichte ich die Schutzhütte wobei ich nun doch langsam merkte dass ich zu schnell unterwegs war. So drosselte ich das Tempo und wanderte weiter zum Sattel Bocchetta di Valle (1948m) wo ich eine Rast einlegte. Im besagten Sattel war ich erstaunt wie sich die Landschaft nun schlagartig ändert. In wenigen Schritten kommt man vom Frühling in den Winter und der Gridone mit seinem Südostgrat waren tief eingeschneit. Dank den vielen Quellwolken hielt sich die Sonneneinstrahlung in Grenzen so dass ich nicht so wie Vorgänger der letzten Tage tief im Schnee einsank. So kam am Schluss beim Aufstieg über den Südostgrat und den steilen Gipfelkopf auch dank den Wolken doch etwas Hochtourenfeeling auf. Nach einer gemütlichen Rast auf dem Gipfel stieg ich aber wieder rasch nach Brissago ab - diesmal jedoch mit einem Zwischenhalt im Rifugio al Legn wo ich mir ein Bierchen verdient hatte. Wenn's wieder einmal in den Nordalpen schlechtes Wetter hat, werde ich wohl wiederkommen um den etwas höheren Pizzo di Vogorno (2442,4m) in einer Tagestour zu besteigen denn so eine Tagesaktion wie auf den Gridone hat grossen Spass gemacht.

Genaue Route: Brissago - Incella - Poraa - Segnedú - Porbetto - Rovere - Corte di Mezzo - Pimpisnino - Mergugno - Pislone - P.1261m - Margozzone - P.1582m - Alpe Arolgia - Rifugio Al Legn - Bocchetta di Valle - P.1999m - P.2138m - Gridone - Abstieg wie Aufstieg.

Tour im Alleingang.