Reitherspitze Westflanke - Traumfirn über Seefeld


Publiziert von algi , 16. März 2012 um 19:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:16 März 2012
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Mittenwald Richtung Seefeld fahren. 1,5 - 2 km hinter der Roßhütte zweigt links ein Weg zum Ichthyiolwerk ab. Gleich zu Beginn befindet sich ein Wanderparkplatz

Wenn man in Franken wohnt, hat man es mit Frühjahrsskitouren wahrlich nicht leicht: bereits um 3:30 Uhr klingelte der Wecker, um noch einigermaßen gute Verhältnisse zu erwischen. Heute hatte ich 3 Tourenvorschläge, und 2 Paar Ski im Gepäck, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Die sehr warmen Temperaturen ( Garmisch +5 Grad und Mittenwald +3 Grad so gegen 7:00 Uhr) sowie die rege Lawinentätigkeit in steilerem Gelände, ließen mir aber letzlich keine Wahl. Ich hoffte, dass die Reitherspitze noch einigermaßen vernünftige Verhältnisse anzubieten hat.

Um 7:30 Uhr geht es am Parkplatz los. Zunächst verfolge ich die Straße ein paar hundert Meter  Richtung Maximilianshütte bis zur Einfahrt in das Firmengelände. Dort zweigt links der ausgeschilderte Weg zur Reither Joch-Alm ab. Der Weg verläuft parallel zum Mühlbach, als der Weg scharf nach links abzweigt, halte ich mich an eine alte, kaum noch zu sehende Aufstiegsspuren. Einige Stellen ist es bereits aper, aber die sehr kurzen Passagen kann man im Moos auch noch mit Skiern bewältigen. Nach ca. 30 Min. stehe ich unter der Reither Joch-Alm, dem einzigen Berührungspunkt mit dem Skizirkus.

Nun verfolge ich den Weg zur Nördlinger Hütte und überschreite den Mühlbach. Nach einer schmalen Aufforstungsstelle folgen 2 Schilder die den Weg zur Nördlinger Hütte weisen. Hier geht es  "frei Schnauze", bestmöglichst die Lichtungen und Schneisen ausnutzend, weglos im Wald hinauf. Man bewegt sich auf dem Rücken zwischen Mühl- und Schartenbach. Nachdem ich den Wald verlassen habe, wird es schon ordendlich steil, und ich habe Mühe ohne Harscheisen weiterzukommen. Irgendwann habe ich von der Rutscherei die Nase voll, und lege nun doch die "Helferlein" an. Die Westflanke mausert sich langsam zu einem Sporn, der direkt vom Gipfel herabzieht. Die letzten 150 Hm ziehen stufenförmig nach oben, in den steilen Abschnitten der Stufen werden zwischen 35 und 40 Grad Neigung erreicht. Wer sich seiner Sache nicht ganz sicher ist, sollte hier besser die Ski abschnallen, und zu Fuß weiterlaufen.

Am Gipfel hat man eine sehr gute Aussicht in die Berge südlich des Inntales. Außer den Kalkkögeln kann ich die Gipfel leider nicht benennen.

Nach 50 Min. Wartezeit hoffe ich, dass der Schnee in der Flanke einigermaßen aufgefirnt hat. Vom Gipfel geht es gleich super steil, und bei noch nicht idealen Verhältnissen, über die erste Stufe hinab. Dann wird der Schnee immer besser, und ich kann bei traumhaften Verhältnissen bis auf Höhe der Reither Joch-Alm hinabschwingen.

Der sulzige Schnee im unteren Teil ist dann nicht mehr so toll, und da ich von der Aufstiegsspur abgekommen bin, habe ich Probleme, überhaupt noch eine durchgängige schneebedeckte Fläche zu finden. Irgendwann wird es mir zu dumm, ich schnalle ab, und laufe ca. 80 Hm zu Fuß hinab. Auf dem breiten Zustiegsweg kann ich die Ski dann nochmal anschnallen.

Mir hat die Tour trotzdem sehr gut gefallen.

Viele Grüße
Albert

Tourengänger: algi


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Kommentare (8)


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Winterbaer hat gesagt: Glückspilz Algi!
Gesendet am 16. März 2012 um 19:56
Hi Algi!
Da hast Du`s aber gut gehabt. Wir waren gestern auf einer wunderschönen einsamen Tour (Laubeneck), keine Sau getroffen, super Wetter, spiegelblanke, super einfgefrorene Hänge bis oben...wir haben auch gewartet und am Gipfel noch ein Schläfchen gemacht, aber der Nordhang taute auch mit Sonne nicht auf. Anders kann man die super schönen Hänge nicht runterfahren, nach Süden geht es senkrecht runter ins Graswangtal:-) Oben das war eine Plagerei im schneidenden Harsch, erst unten dann Sulz. Ich liebe Sulz! Mit den kurzen Skiern ein Genuss! Da wir aber wieder aufsteigen mussten, noch den Sonnenuntergang auf dem Teufelstättkopf anschauen "mussten", auf der Hütte noch ein Weißbier trinken "mussten" durften wir dann die gefrorene, hoppelige Forststraße bis zum Auto abfahren. Unten waren unsere Knie eingerastet. Wie gesagt, die Traumhänge haben fast immer die anderen:-)
Aber ich gönn`s Dir Algi! Bei uns war`s auch so schön!
VG Uschi Winterbär

algi hat gesagt: RE:Glückspilz Algi!
Gesendet am 16. März 2012 um 20:13
Hallo Uschi,

ja mei, wenn du so auf Sonnenuntergänge stehst, dann mußt du halt auch ein paar Nachteile in Kauf nehmen. Ich hab mein Weißbier auf der Sonnenterasse in Mittenwald bei gefühlten 20 Grad genossen. War auch nicht schlecht.

Liebe Grüße und noch viele schöne Sonnenuntergänge.
Albert

Winterbaer hat gesagt: RE:Glückspilz Algi!
Gesendet am 16. März 2012 um 20:19
Für Sonnenauf- und -untergänge mach ich, glaub ich,.....alles:-)
Aber eine gscheite Abfahrt wär schon mal was. Da schwitzt man beim Runterfahren fast mehr als beim Raufgehen:-) Angstschweiß auf Spiegelharsch!
Na es hat ja noch so viel Schnee, vielleicht ist die Abfahrt nachts dann in 2 Wochen sulzig:-) Tagsüber kann ja jeder abfahren:-)
Es lebe der Sulz! Prost Algi!

Dir noch viele schöne Traumfirntouren
Uschi

83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 16. März 2012 um 21:07
Hallo algi! Ich gratuliere dir zu deiner super Frühlingstour! Habe gar nicht gewusst, dass man auf dem Westrücken direkt bis zum Gipfel raufkommt... aber da der Gipfel ja im Sommer bestens durch Wege erschlossen ist, hab ich vielleicht auch einfach nie darüber nachgedacht ;-) . Wie dem auch sei - gewohnt mitreissende Bilder! Am Wochenende bist du ja sicher auch wieder "on tour" - bin schon gespannt, wohin!

algi hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. März 2012 um 11:58
Hallo Stefan,

ich hab's einfach mal ausprobiert, und es ging überraschend gut. Manchmal lang ich natürlich auch in die Sch..... Aber was solls, besser als zum 50-ten Mal die gleiche Tour zu machen.

Viele Grüsse
Albert

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 17. März 2012 um 11:26
Hallo Algi,

wieder ne KLasse Tour, müßte eigentlich auch gut mit Schneeschuhen zu gehen sein, muß ich mal ausprobieren, sieht jedenfalls recht Lawinensicher aus.

VG
Dirk

algi hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. März 2012 um 11:52
Hallo Dirk,

mich hat's auch gewundert, dass der Schnee so hart ist, obwohl es am Parkplatz auf ca. 1200 m Höhe bestenfalls -2 Grad hatte. Bei solchen Verhältnissen ist man auch mit Bergschuhen und Grödeln bestens ausgerüstet.

Viele Grüße aus Schnaittach
Albert

ADI hat gesagt:
Gesendet am 4. April 2012 um 00:00
Gratulation zu der schönen Tour, von dessen Existenz ich bisher noch nichts wußte....tja, Einfälle muß man halt haben.
Und Du hast sie!


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