Hörnle-Überschreitung bei frühlingshaften Temperaturen


Publiziert von Gemse , 16. März 2012 um 08:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:14 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 701 m
Abstieg: 701 m
Strecke:Parkplatz Hörnlebahn - Hinteres Hörnle - Stierkopf - Mittleres Hörnle - Vorderes Hörnle - Hörnlehütte - Rodelbahn - Talstation Hörnlebahn (13,3 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bad Kohlgrub PKW: Über die B19 und B23 nach Bad Kohlgrub
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthöfe in Bad Kohlgrub - Hörnlehütte
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 7

Eindeutig: Die 4 Hörnle über Bad Kohlgrub haben ihre Anziehungskraft. 3 Begehungen alleine im März durch Hikr.org.
Entgegen des Berichtes von heutigen Tag von  Maxl - Frühlings-Rundtour aufs Hintere Hörnle, hatte ich noch winterliche Verhältnisse, da ich von der Nordseite aufgestiegen bin.

 
Ich habe mein Auto um 8 Uhr an der Hörnle-Seilbahn in Bad Kohlgrub abgestellt. Hier herrscht starker Nebel.
Hoffentlich hat der Wetterbericht recht, der da sagte: Schönstes Wetter in den Bergen.
Auf dem Parkplatz steht kein Auto. Auch auf dem Parkplatz am Hörnle-Schlepplift stehen nur 3 Autos. So entschließe ich mich für den Aufstieg über die Forststraße entlang der Rodelbahn. Die ersten 1,5 km ist der Weg aper. Erst nachdem der Weg steiler durch den Wald hochzieht ist er schneebedeckt. Da er auch Rodelbahn ist, ist er fest gewalzt und optimal begehbar.
 
Nach knapp 4 km biegt ein Weg links ab zum Hinteren Hörnle. Hier ist der Weg noch breit: Nach etwa 200 m endet die Präparierung. Die Wegespur ist nun schmal und ist gekennzeichnet durch tiefe Fußspuren, wenn man nicht genau die Tritte findet.
Da ich meine Schneeschuhe dabei habe, ziehe ich sie jetzt an. Es wäre nicht nötig gewesen, aber es erleichtert das Fortkommen, da man sich nicht so genau auf die Spur konzentrieren muss. 1 km nach der Wegeteilung komme ich an der Jagdhütte vorbei und stehe in der Einsattelung zwischen Hinterem Hörnle links und dem Mittleren Hörnle rechts.
Der Wetterbericht hatte recht: Traumwetter in den Bergen, kein Wölkchen am Himmel, nur ein wenig dunstig.
Ich schwenke also nach links (Osten) und starte den Aufstieg zum Hinteren Hörnle. Die Spur ist im unteren Bereich schneebedeckt, erst als er am Gipfelhang mäßig steil hochzieht, wird der Schnee weniger. Die Schneelücken werden immer größer. Nach einer knappen halben Stunde stehe ich oben auf dem Hinteren Hörnle (1.548 m), dem höchsten der 4 Hörnle. Die Aussicht nach Süden ist leider durch Bäume leider etwas einschränkt und so entschließe ich mich nach Süden weiterzugehen, zum vorgelagerten Stierkopf.

Ich lasse meinen Rucksack am Hinteren Hörnle zurück. Rasch geht es weglos den Hang hinunter und fast schneefrei den Hang hoch zum Stierkopf (1.535 m).  winterbaer hatte schon Recht: "Die Aussicht von hier vom Karwendel über den Wetterstein bis zu den Allgäuer Alpen ist traumhaft. Wer die Hörnle-Runde macht, muss den Stierkopf unbedingt mitnehmen".  

Ein Panorama muss her, aber wie: der Akku der Kamera ist leer und die Reserve-Akkus sind im Rucksack auf dem Hinteren Hörne. Mit einer mittleren Wut im Bauch kehre ich zum Hinteren Hörnle zurück und mache eine längere Rast.
Der Weiterweg zur Hörndlhütte ist vorgezeichnet. Als Gipfelsammler müssen die anderen 2 Hörnle auch noch mit.

Der Abstieg vom Hinteren Hörnle erfolgt nach Westen auf der Aufstiegsspur und weiter zur Hörnle-Alpe (1.431 m). Vor mir baut sich der Südosthang des Mittleren Hörnle auf. Steil geht’s auf einer Skispur und Schneeschuhspur hoch. Aber auch das wird geschafft und so stehe ich auf dem Gipfel des Mittleren Hörnle (1.496 m). Hier halte ich mich nicht lang auf und so steige ich nach Norden über den Hang auf einer Skispur ab, das schneefreie Vordere Hörnle immer vor Augen.

Im Sattel zwischen den beiden Hörnle ziehe ich meine Schneeschuhe aus, denn jetzt wären sie überflüssig, ja sogar lästig. Der schneefreie Südhang ist rasch überwunden und so stehe ich auf dem letzten der Hörnle, dem Vorderen Hörnle (1.484 m). Im Westen grüßt schon die Hörndlhütte. Der Westhang hinunter ist teilweise noch schneebedeckt, aber ohne Mühe und Probleme zu begehen und schon ist auch Die Hörndlhütte (1.390 m) erreicht.

Entgegen anderer Prognosen ist der Andrang an Wandern, Skifahrern und Liftbenutzern bescheiden. Es sind während meines Aufenthalts nur maximal 20 Personen hier. So kann ich meinen Russ’n gemütlich genießen, etwas Essen und mir die Sonne auf den Pelz brennen lassen.
Nach ausgiebiger Rast steige ich über die Rodelbahn (völlig alleine) wieder ab zum Parkplatz der Seilbahn im Bad Kohlgrub, ein Traumtag geht zu Ende.
 
Fazit:
  • Dafür , dass die Hörnle-Tour eine Modetour ist, war ich doch fast alleine
  • Auf dem Auf- und Abstiegsweg begegnete mir niemand
  • Am Hinteren Hörnle - 2 Skitourengeher
  • Am Stierkopf - alleine
  • Am Mittleren Hörnle - 1 Skitourengeher
  • Am Vorderen Hörnle - 2 Wanderer
  • Auf der Höndlhütte - höchstens 20 Personen
          So mag ich es.
  •  Die WT 2 – Bewertung nur wegen des steilen Anstiegs zum Mittleren Hörnle
  •  Die Tour kann ich jedem empfehlen. 
Reine Gehzeit:           3:56 Std – bedingt durch die teilweise winterlichen Verhältnisse
Pausen:                      3:32 Std
 
 Bergsteiger:  Karl solo

Tour 94 <--- Tour 95 ---> Tour 96    (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)



Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 9979.gpx 2012-03-14 Hörnle

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Kommentare (8)


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Alice49 hat gesagt: Hallo Karl
Gesendet am 16. März 2012 um 09:50
eine sehr schöne Wanderung hast du da gemacht. Aber man sieht ja auch bei euch, dass der Winter jetzt mit Macht weichen muss. Der Schnee wird langsam unschön und die Landschaft ist nicht mehr so unberührt und romantisch tie verschneit. Der Frühling sitzt eben in den Startlöchern. Bei uns ist er heute richtig losgerannt, Sonnenschein, blauer Himmel..........
Wie schön wäre es, wenn man den Rucksack packen könnte und auf und davon aber leider, die Arbeit ruft. An solchen Tagen halte ich es kaum aus!!
Wenn ich aus dem Fenster sehe, bauen auf einem grossen Baum 3 Elstern ganz eifrig an einem Nest. Ob das wohl eine 3-Gemeinschaft ist?????
Liebe Grüsse von Dorle

Gemse hat gesagt: RE:Hallo Dorle,
Gesendet am 16. März 2012 um 11:22
danke, es war ein Traumtag.

Auf der Südseite sind die Berge schon bis 1500m schneefrei. Das siehst Du auch am Bericht von Maxl, der am gleichen Tag wie ich oben war.

Nun ja, wir haben schon Mitte März, da weicht auch in den Bergen der Winter dem Frühjahr.

Jch habe Gott sei Dank das Glück, dass ich immer auf Tour gehen kann, wenn ich will.
Morgen steht eine 20km Talwanderung an, um Kondition zu blozen.

Viele lieben Grüße
Karl

maxl hat gesagt:
Gesendet am 16. März 2012 um 13:01
...mir sind auch nicht mehr Leute begegnet. Wenn man seine Zustiegswege mit Bedacht wählt, dann hat man dort tatsächlich seine Ruhe.... Auch ich mags so am liebsten:-)
LG, Maxl

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. März 2012 um 14:43
Da kann ich Dir nur beipflichten.
Aber immerhin bin ich die Forststraße hoch und davor hat mir winterbaer dringend abgeraten.

LG
Karl

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. März 2012 um 16:06
Ne Karl, ich hatte Dir nicht von der Forststraße (wir gehen übrigens nicht die Rodelbahn, sondern den steileren, aber kürzeren Sommerweg) "abgeraten", ich meinte nur auf der Nordseite könnte es eher kalt und eisig sein, die Aussicht auf der Südseite halt besser und wärmer. Ich hatte gemeint, auf der Hütte bei schönem Wetter, da ist mittags oft mal die Hölle los:-)
Wir waren schon unendlich oft am Hörnle, eher notgedrungen, wenn sonst nix, ging, es schon spät war oder abends zum Sonnenuntergang, weil wir doch den Trubel und Lärm gar nicht vertragen.
Bei schönem Wetter war`s auf der Hütte immer rammelvoll und laut, weil eben auch eine Bahn rauffährt. Schön, dass Du einen guten Tag erwischt hast. Z.Zt. sind halt auch keine Ferien. Am Pürschling war es gestern angeblich auch eher sehr ruhig. Wenn so viel los ist, würd ich am liebsten immer abhauen an einen Platz, wo keiner ist:-)
Sonnenuntergang mit Menschengeschrei oder lauten Reden von Laberköpfen ist unerträglich, finde ich. Beim Sonnenuntergang muss es nach unserem Geschmack ganz ruhig sein. Aber eigentlich überhaupt am Berg:-) Wir sind ständig auf der Flucht vor den Massen, weil mehre Menschen auf einem Haufen einfach immer laut sind.

VG Uschi

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. März 2012 um 16:37
Unter abgeraten hatte ich verstanden:
1. dass es kalt ist - es hielt sich in Grenzen
2. dass zu viele Leute hier unterwegs sind - es war niemand unterwegs
Auf der Hütte wars auch in Ordnung, bis 10 min. bevor ich ging sind 4 Italiener gekommen - ohne Worte, da bin ich gegangen.
Ich wollte ursprünglich bis zum Sonnenuntergang oben bleiben. Ich hatte Stirnlampe undTaschenlampe für den Abstieg dabei.

Jetzt der Gag:
Mit meinem alten Vista-NB läuft udeuschle, (mit Stick) aber sehr langsm und die Lupe macht nicht auf. Auf meinem Neuen NB mit Windos 7 läuft udeuschle immer noch nicht. Ich habe jetzt udeuschle angeschrieben.

LG Karl

Bergpoetin hat gesagt:
Gesendet am 18. März 2012 um 18:26
Irgendwie vermisse ich ein Beweisfoto vom Weißbier...

Gemse hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. März 2012 um 18:41
... das sollte schon kommen. Aber als die Italiener kamen und die Ruhe schlagartig weg war, bin ich geflüchtet, ohne Weißbier-Foto :-(


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