Wolfis - heute ein "schlechter Geselle"


Publiziert von Felix , 27. Januar 2012 um 16:04.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Emmental
Tour Datum:26 Januar 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Napf 
Aufstieg: 510 m
Abstieg: 510 m
Strecke:Bärau - Chammerhusschür - Witemoos - Grindle - P. 986 - P. 1008 - P. 1045 - P. 1052 - Guggernülli - Wolfis - P. 1062 - P. 973 - Hohstulle - Bachschwand - Obere Witebach - Geissschwändeli - Vordere Witebach - Churzegohl - Chammershusschür - Bärau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Wyssachen, Abzw. Roggengrat - cff logo Bärau, Dorf via Huttwil, Sumiswald, Ramsei, Langnau i. E.
Kartennummer:1168

Ein neuer "Gipfel" im Hikr – auf ihm wollte ich die Sonne antreffen; doch stets unter der Hochnebeldecke, und erst noch oft auf Absturzstellen unterwegs, war dann die Realität ...

 

Die relativ hoch über Bärau hängende Wolkendecke liess nichts Gutes erahnen; dass es keine sonnige Wanderung geben würde, war schnell einmal klar. So zog ich denn im Grau-Weiss vom Dörfchen los, der Strasse nach bis zum Schulhaus, wo das Strässchen in den Witebachgrabe abzweigt. Bei Chammershusschür beginnt der erste steilere Abschnitt, er ist unterhalb vom Witemoos zwar schneebedeckt, doch noch gut zu begehen. Auf schwarzgeräumten Strässchen setze ich meinen Anstieg fort bis zum Hof Grindle; hier ziehe ich die Gamaschen an – scheint doch die Schneehöhe anzuwachsen, und der signalisierte Wanderweg weist keine Spuren auf.

 

Ab hier wandere ich nicht nur mitten in der Wolkenschicht, sondern, bis zum späteren Eintreffen auf Hohstulle, immer Tierspuren nach – friedlich ist’s auf jeden Fall, wenn auch die Sicht minimal ist. Deutlich zum Ausdruck kommt dies bei der Rastbank nördlich des P. 1045; eine annährend identische Stimmung dann auch auf dem Guggernülli selbst, welches ab den beiden Häusern beim „G“ (des Guggernülli) dem Waldrand nach auf einer – heute – abschüssigen, da mit Nassschnee bedeckten, Spur erreichbar ist. Trotz fehlender Sicht, kühleren Verhältnissen (die Sitzbank eisbedeckt) lege ich hier eine kurze Verpflegungspause ein, bevor ich mich aufmache, einen noch nicht beschriebenen Gipfel zu erklimmen – und, wenn möglich, zu überschreiten.

 

An der Ecke des Waldes, wo der offizielle Wanderweg heraufführt, geht es dem Grat entlang etwas absteigend – bereits hier rutschig – zum breiten, unproblematischen Gegenanstieg Richtung zweitem Gipfelziel. Vor der wenig markanten Kuppe des Wolfis zweigt der Wanderweg in nördlicher Richtung nach Schwänd ab; ich nehme jedoch die letzten Höhenmeter unter die Füsse – diese der einfacheren Art …

Unmittelbar hinter, also südlich, der Kuppe, mit Scharrstellen der Wildtiere, erwartet mich ein Abstieg, welcher mich doch sehr fordert: ein erstes Mal verwende ich einen starken Ast als Ersatz für die fehlenden Stöcke oder Pickel. Nicht nur ist der Hang sehr steil - und die Flanken ebenso – sondern die schneebedeckte Unterlage geprägt von rutschigem Laub, nassen Nagelfluh- und Sandsteinbrocken. Ich brauche jedes Bäumchen als Sicherung, und gelange auf wenig kunstvolle Art schliesslich zum weiterführenden Grat. Gelegentlich ist trotz der Schneeauflage eine minimale Spur zu erahnen; ich folge dem länger sich hinziehenden Grat – zeitweise sind die Seiten sehr steil und von beachtlicher Höhe. Am anspruchsvollsten sind im weiteren Verlauf die Traversen knapp unterhalb des Grates oder weitere Abstiege im Rutschgelände der beschriebenen Art. Ich komme arg ins Schwitzen – und denke mir, dass dieses Weglein im Sommer bei trockenen Verhältnissen sehr behaglich sein müsste …

 

Sehr lange erscheint mir die Zeit, welche ich mich über diesen Grat abmühe – bevor ich kurz vor P. 973 einen letzten Abhang (hier rutscht das Laub auf dem Erdreich auch ohne Schneezusatz) meistere, wieder aus dem Wald trete und nun auf dem Wanderweg, spurlos und reichlich schneebedeckt, zum grossen Hof Hohstulle gelange. Kurz vor diesem betrete ich dessen (lange) Zufahrt aus dem Witebachgrabe. Ihr folgend gelange ich durch den Hochwald zu den zwei letzten Höfen, welche sie erschliesst: Bachschwand und Obere Witebach. Auf einem Fahrweg kann der letzte Abstieg zum Geissschwändeli relativ gut gemacht werden.

 

Ab hier folge ich abschliessend der geräumten Strasse zum Vordere Witebach und dem Witebach entlang zum Schulhaus nach Chammershusschür.

Die Schlussetappe bewältige ich, da ich Zeit bis zur Busankunft in Bärau habe, zu Fuss auf der Strasse, welche in den Gohlgrabe führt – auf dem ersten Stück direkt neben der Gohl. 


Tourengänger: Felix


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Kommentare (1)


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bidi35 hat gesagt: nun hat es auch dich erwischt...
Gesendet am 27. Januar 2012 um 19:42
...mit einer Nebelwanderung...kann halt allen mal passieren...dabei war es oben sooo schön.

LG Heinz


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