Rheinwaldhorn (3402m) - Überschreitung von W nach E


Publiziert von Daenu , 20. Januar 2012 um 13:42.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:31 Juli 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Zapporthorn   Gruppo Cima Rossa 
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1930 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus nach Thusis
Kartennummer:1253, 1254

Von der Cap. Adula UTOE folgen wir dem Weg zum Beginn der Moräne bei P.2520. Über diese steigen wir hoch bis P.2642. Die Felsen sind kein Problem, der Weg nutzt die Bänder geschickt aus, nur an einer Stelle müssen wir die Hände zu Hilfe nehmen. Mit Hilfe von Steinmännchen finden wir den Weg durch das ausgedehnte Blockfeld unterhalb der Cima della Negra und schon bald stehen wir vor dem Gletscher. Es ist immer wieder schön, wenn man Seil, Steigeisen etc. aus dem Rucksack nehmen kann - er wird so angenehm leicht :-)

In der Hütte hat man uns gewarnt, nicht zu dicht unterhalb des Grauhorns zu queren - Steinschlag. Wir beginnen die Querung zum Adulajoch also in gebührendem Abstand. Die Route ist nicht zu verfehlen. Da sie sehr oft begangen wird, weist eine deutliche Spur im Schnee den Weg. Die letzten Meter aufs Adulajoch sind etwas steil, der Schnee ist jedoch recht weich und mit den vielen Tritten stellt dieser Stelle kein Problem dar. Oben im Joch begrüsst uns die Sonne. Nun gehen wir nach rechts in schönem Trittschnee den Gipfelaufschwung hoch, zuletzt über einige Felsplatten zum Gipfelkreuz.

Auf dem selben Weg gehen wir zurück zum Adulajoch. Kurz vorher biegen wir nach rechts ab und steuern über das Firnfeld gegen den Felsgrat bei P.3133 zu. Der hübsche Blockgrat ist nur stellenweise etwas ausgesetzt und lässt sich gut überwinden, die Steigeisen sind jedoch eher hinderlich. Nach dem Grat landet auch das Seil wieder im Rucksack. Im nun sehr weichen Schnee steigen wir zur Läntalücke ab - und versinken schon mal bis zu den Hüften.

Nun beginnt die Suche nach der besten Route hinunter in den Ursprung. Wir umgehen einen ersten Felsriegel auf der östlichen Seite und folgen dem Bach bis ca. 2840m, dann queren wir oberhalb eines zweiten Riegels auf einer Art Balkon gegen Südwesten bis zu dessem Ende (ca. 2820m). Hier steigen wir zuerst über Geröll, dann über Blöcke ab zum Bödeli bei P.2712. Im Augenwinkel sehe ich etwa 10-20m neben mir etwas davonfliegen - ein Adler. Ich weiss nicht, wer hier mehr erschrocken ist, der Adler oder ich... Die steiler werdenden Hänge unterhalb von P.2712 umgehen wir östlich, queren dann zurück zu den beiden Bachläufen und folgen ihnen in den Talgrund.

Nach einiger Zeit stossen wir auf Wegspuren. Kurz vor P.2312 gibt es noch einen kurzen Gegenanstieg, dann geht es abwärts zur Zapporthütte - wiederum mit einer schönen Terrasse. Der Hüttenweg ist zuerst spektakulär: Bei der Höll hilft eine Kette über die teils nassen und glitschigen Steine hinunter. Tief unten rauscht der junge Hinterrhein in der Schlucht. Weiter geht es auf gutem Weg über Alpen hinunter. Hier wird der Weg mühsam. Da der Weg vom Hochwasser mitgerissen wurde, verläuft er nun zum Teil am Hang oben. Heisst: Hinauf, hinunter, hinauf, hinunter... Wir haben das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen.

Der letzte Teil des Hüttenweges verläuft über den Schiessplatz Hinterrhein. Der Wackel über Kies und Beton ist nicht sehr interessant, aber immerhin geht es nun ungebremst geradeaus und es geht vorwärts. Der Zufahrtstrasse zum Schiessplatz folgen wir zum Nordportal des San-Bernardino-Tunnels. Das Restaurant ist vermutlich schon länger geschlossen, aber der Kiosk vorne beim Parkplatz freut sich auf durstige Wanderer.

Tourengänger: Daenu


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