Hochgerach (1985) mit Händen und Füßen


Publiziert von Nordlicht , 11. Oktober 2007 um 22:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 7 Oktober 2007
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Schnifis/Bergstation Hensler - Dünserberger Älpele - Laternser Kreuz - Hochgerach - Äußere Alpila - Bergstation Hensel



Am vergangenen Sonntag wollten wir mal wieder etwas anderes sehen und fuhren zu unseren Nachbarn nach Österreich. Nachdem uns vor einiger Zeit bei einem Aufenthalt im Laternsertal der Hochgerach aufgefallen war, wollten wir ihn nun auch besteigen.
Los ging es mit etwas Hochnebel in Schnifis, einem kleinen Dorf in der Nähe von Bludenz. Jedoch versprach das Wetter besser zu werden. Nach einer halben Stunde Wartezeit fuhren wir mit dem süßen Schnifisberg-Bähnle (Gondel für 5 Personen) bis zur Bergstation auf etwa 1350 m Höhe. Von der Bergstation entschieden wir uns für den Weg über das Dünserberger Älpele und den Klettersteig zum Hochgerach. Gleich zu Beginn wurde unserer Kondition einiges abverlangt – es ging ziemlich steil durch einen kleinen Wald und Wiesen zum Gasthaus Alpele. Von dort folgten wir dem weiß-blau markierten Weg Richtung Hochgerach. Zu Beginn einfach, dann ein Aufstieg durch felsiger werdendes Gebiet. Den Nebel hatten wir inzwischen unter uns gelassen und konnten einen strahlend blauen Himmel und einen grandiosen Ausblick auf die Vorarlberger und Ostschweizer Gipfel genießen. Je höher, desto umwerfender. Als dann das Laternser Kreuz in Sicht kam, schwankten wir einen Augenblick, ob wir wirklich den Klettersteig nehmen sollten, entschieden uns dann aber doch dafür. Auf dem Steig schwankten wir dann im eigenen Interesse nicht mehr – der Steig ist ungesichert und nichts für schwache Nerven. Der Abgrund ins Laternsertal ist so tief wie steil, Schwindel-freiheit ist hier die Grundvoraussetzung. Diejenigen, die nicht absolut schwindelfrei sind, müssen jedoch nicht auf das Gipfelfoto verzichten. Etwas unterhalb des Grats verläuft ein Weg, der leichter und sicherer ist. Auf dem Steig brauchten wir an einigen Stellen schon die Arme, um vorwärts zu kommen, also dieser Abschnitt geht voll und ganz als T4 durch. Danach wurde der Weg wieder breiter, die letzten 100 m waren aber noch mal ein echter Konditionshammer. Außer Atem, aber glücklich kamen wir oben an. Der Panoramablick ist überwältigend: Aus dem Nebelmeer erhoben sich die Berggipfel wie kleine Inseln, darüber ein wolkenloser blauer Himmel. Dolle Sache!
Es folgten der obligatorische Gipfelkaffee (aus der Thermoskanne) und der Abstieg zur Bergstation über die Alpila. Als Abstieg ist dieser Weg zu bevorzugen, weil er etwas weniger steil ist. Nach einer knappen Stunde waren wir wieder an der Bergstation, aber leider nicht allein. Diesmal mussten wir fast eine Stunde warten, gelaufen wären wir wahrscheinlich schneller, allerdings wir hatten ja schon das Retourticket in der Tasche... Aber das Warten gab uns die Möglichkeit, die Wetterstation der Gastwirtschaft an der Bergstation zu bestaunen. Diese bestand im Wesentlichen aus einer herabhängenden Schnur und der Legende:

Schnur trocken – sonnig
Schnur nass – Regen
Schnur pendelt – Wind
Schnur vereist – Winter

Meteorologie kann ganz simpel sein. Fahrt einfach nach Schifis!

Tourengänger: Nordlicht


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