Rundwanderung Arigscheis (2240m) - Ein wenig besuchter Aussichtspunkt oberhalb Täsch


Publiziert von Willem , 7. Januar 2013 um 21:43.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:12 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:
Täsch - Felsenweg - Arigscheis - Schaligletscherkessel - Arigscheis - Schalenäbi - Täsch

Zufahrt zum Ausgangspunkt:
Mit der Bahn nach Täsch

Kartennummer:5006 Matterhorn - Mischabel (Landeskarte der Schweiz 1:50 000)

Bis 2011 war Täsch bei uns nur bekannt als Ausgangspunkt für die Zugreise nach Zermatt. Ein Blick auf Hikr lässt vermuten, dass das nicht nur für uns so war: der Wegpunkt "Zermatt" wurde schon in mehr als 175 Tourenberichte eingetragen, der Wegpunkt "Täsch" hingegegen erst in knapp 10 Tourenberichte! Dann wundert es kaum, dass wir bei unserer Rundwanderung zum Aussichtspunkt Arigscheis - ausser am Talboden - keinen Mensch gesehen haben. Das hat aber nichts mit fehlender Attraktivität der Wanderung zu tun. Im Gegenteil, akka hat in seinem interessanten Bericht der Getschung-Besteigung auf die Schönheit des Felsenweges hingewiesen. Zudem hat mein Landsmann rojosuiza einen sehr spannenden Bericht geschrieben über seinen Mettelhorn-Versuch von Arigscheis aus. Für diese beiden Herrn war die Hütte von Arigscheis "nur" ein Zwischenziel für die Besteigung eines Gipfels. Wir gingen es gemütlicher an und hatten die Hütte als Hauptziel unserer Rundwanderung gewählt. Nach dem spannenden Aufstieg über den Felsenweg haben wir einen Abstecher zum Schaligletscherkessel gemacht und danach sind wir via Schalenäbi wieder zum Talboden abgestiegen. Eine einsame, wirklich lohnende Rundtour mit herrlichen Ausblicken!



Route: vom Bahnhof in Täsch liefen wir zunächst wenige Meter Richtung Zermatt, bis wir beim Eisenbahnübergang die Vispa überqueren konnten. Auf der anderen Seite liefen wir am Campingplatz vorbei talauswärts und so erreichten wir nach wenigen Metern den Wegweiser "Felsenweg", dem wir linkshaltend folgten. Durch den steilen Lärchenwald schlängelt sich der schön angelegte Weg aufwärts. Bei einer Ruhebank fängt der felsige Teil des Aufstiegs an. Gut gesichert führt der Felsenweg - mit äussert schönen Tiefblicken auf Täsch! - geschickt zwischen den steilen Felspassagen hindurch. Nach einigen Leitern und gut gesicherten Passagen stiegen wir erneut in vielen Kehren durch den lichten Wald weiter aufwärts. Erst beim Erreichen der Baumgrenze lässt die Steilheit endlich nach und bald darauf erreichten wir nach einer Traverse in nördlicher Richtung die Hütte von Arigscheis. Wir nahmen ausführlich die Zeit um die schöne Aussicht auf das Weisshorn, die Mischabelgruppe und das Monte-Rosa-Massiv zu geniessen. Auch die Tiefblicke auf Täsch sind eindrucksvoll.

Nach dieser Pause benutzten wir die Pfadspuren in westlicher Richtung zum Schaligletscherkessel, die zuerst leicht ansteigend, später nahezu flach auf die Pointes de Moming zu führen. Bei einem kleinen Steinmann hatten wir eine prächtige Sicht auf den Hohlicht- und Schaligletscher und auf dem gleichen Weg kehrten wir zurück zur Hütte von Arigscheis. Unser Abstiegsweg führte von der Hütte zunächst leicht fallend in nordwestlicher Richtung. Bei Schalenäbi wendet der gut angelegte Pfad sich in östlicher Richtung und nach einem letzten steilen Abstieg erreichten wir wieder den Talboden. Parallel zur Vispa wanderten wir zum Schluss auf einem Fahrweg nach Täsch zurück.



Facts: eine einsame und aussichtsreiche Rundwanderung zu einem hervorragenden Aussichtsplatz oberhalb Täsch. Der Felsenweg ist an einigen Stellen etwas luftig, aber überall gut gesichert. Beim Aufstieg hat man sehr eindrucksvolle Tiefblicke auf Täsch. akka hat diesen Abschnitt mit T2+ bewertet. Diese Bewertung geht m.E. in Ordnung, aber wenn ich zwischen T2 und T3 wählen müsste, würde ich den Felsenweg mit T3 bewerten. Deswegen habe ich die Wanderung insgesamt mit T3 bewertet. Bei der Hütte von Arigscheis hat man bei schönem Wetter eine äusserst umfassende Aussicht auf das Weisshorn, die Mischabelgruppe und das Monte-Rosa-Massiv. Der Abstecher zum Schaligletscherkessel ist nicht markiert, aber unproblematisch und der Aussicht wegen sehr lohnend. Der Abstieg nach Täsch via Schalenäbi ist einfacher als der Felsenweg und nicht zu verfehlen. Diese Wanderung ist im Rother Wanderführer "Oberwallis" beschrieben worden.

Reine Gehzeiten:

- Täsch - Felsenweg - Arigscheis: 2h30 (T2+/T3)
- Arigscheis - Abstecher zum Schaligletscherkessel und zurück: 0h45 (T2)
- Arigscheis - Schalenäbi - Täsch: 1h45 (T2)

Bei jeder Beschreibung etwas Musik: Red Hot Chili Peppers - Make you feel better

Tourengänger: Willem


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Kommentare (6)


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passiun_ch hat gesagt: Wollte ich schon immer mal hinauf
Gesendet am 8. Januar 2013 um 16:16
Eine sehr schöne Tour mit entsprechender Beschreibung, wie von Dir gewohnt :-)
interessante Wegführung, tolle Aussicht und ab sofort auf meiner Projekteliste zufinden
LG Michael

Willem hat gesagt: RE:Wollte ich schon immer mal hinauf
Gesendet am 8. Januar 2013 um 22:52
Vielen Dank Michael, ich denke dass die Wanderung auch Dir gefallen wird. Vor allem der Felsenweg ist sehr reizvoll!

LG Willem

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 8. Januar 2013 um 19:39
Es ist ja nicht unbedingt meine Art, Routen nachzugehen. Aber die Gegend von Täsch merke ich mir für 2013 vor. Das sind ideale eintägige Wanderungen ab Bern - und vielleicht mal in Gesellschaft von Willem und Nanet.....

LG Peter

Willem hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Januar 2013 um 23:04
Es ist aber bekanntlich meine Art, laponia41's Routen nachzugehen. Wenn ich mit einem Hikr-Bericht Dich dann auch mal zu einer Tour animieren kann, dann hat 2013 ja sehr gut angefangen!

Übrigens, erfahrene Leiterbezwinger wie Du werden am Felsenweg keine Probleme begegnen.

LG Willem

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 8. Januar 2013 um 19:41
....und weisst du, was arig Scheiss auf Berndeutsch bedeutet.....

Willem hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Januar 2013 um 23:12
Meine Vermutungen werde ich auf diesem Portal nicht preisgeben. Meines Erachtens wäre es besser, wenn Du mir die Bedeutung bei unserer nächsten gemeinsamen Wanderung erklärst...


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