Untersberg Überschreitung: Mittagsloch - Berchtesgadener + Salzburger Hochthron- Thomas-Eder-Steig


Publiziert von Tef , 10. November 2011 um 20:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 6 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 2100 m
Strecke:Ettenberg - Hochkamplschneid - Scheibenkaser - Mittagsloch - Stöhrhaus - Berchtesgadener Hochthron - Mittagsscharte - Salzburger Hochthron - Mittagsscharte - Thomas Eder Steig - Toni Lenz Hütte - Marktschellenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ausfahrt Salzburge Süd Richtung Berchtesgaden. In Marktschellenberg rechts hoch nach Ettenberg bis zum großen, kostenlosen Parkplatz. Soweit ich weiß, gibt es keine ÖV hierher.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Marktschellenberg mit dem Taxi zurück (Info im Gemeindeamt - auch wenns zu hat, gibt es Prospekte mit Nummern)
Kartennummer:Kompass Nr.14

Heute wollen wir eine weitere 5* Tour in den Berchtesgadener Alpen vorstellen.
Absoluter Höhepunkt der Tour ist der originelle Aufstieg über das Mittagsloch. Zusammen mit der Überschreitung der von  Latschen bewachsenen Karsthochfläche des Unterberges, dem schönen und ebenfalls originellen Abstieg über die Toni Lenz Hütte, den sehr schönen Ausblicken in allen vier Himmelsrichtungen und dem Steig über die schöne Hochkampschneid zum Scheibenkaser ergibt dies eine äußerst abwechslungsreiche Wanderung.
Es gibt zwei (verschmerzbare) Mankos: auf dem eigentlich geheimen und unmakierten Steig über die Hochkampschneid ist es nicht mehr einsam, seit es den Klettersteig zum Berchtesgadener Hochthron gibt, denn er wird anscheinend als Zustieg genutzt. Erst recht viel los ist dadurch auf dem Berchtesgadener Hochthron. Doch konzentriert sich die Masse auf diese neuralgischen Punkte.
Das zweite Manko ist, daß der Endpunkt der Wanderung in Marktschellenberg ist, gut 300 Hm tiefer und recht weit weg vom Ausgangspunkt. Wir haben das Problem durch eine Taxifahrt gelöst.
Los geht es beim Wanderparkplatz in Ettenberg. Auf einem Forstweg geht es in den Wald hinein und links vom (Trocken)bachbett des Ludlergrabens aufwärts.
Dort wo die Forststraße einen Linksknick macht gehen wir unausgeschildert gerade auf einem Forstweg weiter. Dieser Straße folgen wir ein Stück bergan, bis nach einer Rechtskurve nach links ein sehr deutlicher Pfad abgeht. Auf diesem geht es nun im Wald zügig bergan und man errreicht so recht schnell die Hochkamplschneid.
Auf dieser steigen wir nun weiter, dabei werden die Aussicht und die Landschaftseindrücke immer schöner: vor uns die Südabstürze des Hochthrons, hinten die ganze Watzmannfamilie. So geht es kurzweilig bergwärts, weiter oben weichen wir von der Schneid kurz nach rechts aus und erreichen zwischen Laubbäumen hindurch einen Brunnen. Von hier geht es nun schräg nach links zurück zur Schneid, dann quert der Weg durch eine weites Kar hinüber zum Scheibenkaser. Im Kar gibt es eine weitere Quelle.
Noch vor Erreichen der gut sichtbaren Scheibenkaserhütte steigen wir rechts den steilen Grashang hoch: ein deutlicher Pfad führt nach oben. Nach einer Weile kommen wir zu einer Verzweigung: rechts geht es zum Klettersteig, wir gehen auf der linken Pfadspur weiter bergauf und erreichen die Rippe, die vom Scheibenkaser bis an die Wände führt.
Der Pfad führt ebenfalls bis unmittelbar an die Felswand und dreht dann nach links (ab hier immer wieder Farbtupfer). In beeindruckender Landschaft geht es nun ein Stückchen quer in die mittelsteilen Schrofenhänge, bis der Pfad nach rechts hochzieht.
Nun kommen einige nette, teilweise versicherte Klettereien, die durchaus den T4 Bereich tangieren. Wir sind hier ganz alleine unterwegs, aber bei Betrieb sollte man auch auf Steinschlag achten. Wir nähern uns einer Höhle und erreichen den Eingang über eine letzte Kletterstelle (I+). Auch in der Höhle geht es steil weiter. Lampe braucht man nicht, denn man sieht gleich wieder das kleine Ausgangsloch. Man steigt über eine Leiter hoch, muß evtl den Rucksack abnehmen und kommt dann etwas unterhalb des Stöhrhauses auf der Karstfläche raus - echt witzig und originell!
Oben geht es dann in wenigen Minuten zum Stöhrhaus und weiter zum übervölkerten Berchtesgadener Hochthron. Wir halten uns auch gar nicht auf und gehen noch einige Minuten weiter zu einem ruhigen Nebengupf.
Der Föhn war heute sehr ungerecht: während östlich von uns sich den ganzen Tag eine stationäre Wolke hielt, war es westlich sehr sonnig. Wir waren grad so auf der Schokoladenseite und konnten die Sonne genießen. Neben den Ausblicken in die Alpen konnte man heute auch sehr weit ins Flachland rausschauen und auch da Woid war gut zu sehen.
Nach unserer Rast stand nun die Untersbergüberschreitung auf dem Program: im steten Auf und Ab führt der Pfad durch typische Karstlandschaft nach Nordosten; dabei müssen zalhreiche Dolinen ausgegangen werden. Ganz nett, aber kein Vergleich zum Höllen- oder Toten Gebirge.
Schließlich geht es steil hinab in die Mittagsscharte (1671m). Nun kann man gleich rechts auf dem Thomas Eder Steig ins Tal oder vorher noch zum Salzburger Hochthron. Dazu muß man auf der anderen Seite wieder einiges an Höhe gewinnen, bis das Gelände wieder abflacht. Hier lohnt ein kurzer Abstecher zu einem kleinen Kreuz - aber Vorsicht an der Kante, denn es geht senkrecht hinab. Wieder zurück geht es nochmal circa 15 Minuten rauf und runter, ehe man auf dem unscheinbaen Salzburger Hochthron steht.
Da die Bahn nicht geht, ist es recht einsam hier. Wir lassen uns zur Pause nieder und genießen den Rundumblick, nun auch mit Tiefblick auf Salzburg, bevor es zurück in die Mittagsscharte geht.
Hier beginnt der originelle und schöne Thomas Eder Steig. Über zahllose Treppen geht es durch einige Tunnel (ähnlich wie in Südtirol, doch sind es hier Höhlenforscher, die den Steig angelegt haben) quasi in der Wand abwärts und unten dann über Wiesenhänge links hinüber zu einer Schulter mit Kreuz und Bank. Hier läßt es sich nochmal in der Sonne mit tollem blick zum Dachstein rasten.
Hinter der Schulter steigen wir zur Toni Lenz Hütte ab, wo man sich an einem Brunnen nochmal mit Quellwasser eindecken kann. Dann beginnt der lange aber immer noch sehr schöne Abstieg nach Südosten. Weiter unten wird dann der Laubwald dichter. Der Weg führt in den Lochgraben und schwenkt dann nach links. Der Pfad wird zum Waldweg und kurz darauf zur Forststraße.
Und genau hier kann man nach rechts einem deutlich sichtbarem Pfad folgen und so sich Zeit und einen faden Forststraßenhatsch ersparen. So geht das, wenn man aufpasst, mehrmals und es lohnt sich wirklich, vor allem das letzte Stück auf einem Rücken ist auch landschaftlich sehr ansprechend.
So kommt man zügig dort raus, wo die Forststraße wegen des Rothmannbachtales nach Nordosten schwenkt. Wir folgen nun der Straße, die uns hinab ins Tal der Berchtesgadener Ache bringt.
Hier müssen wir leider noch einen halben Kilometer parallel zur B305 nach Marktschellenberg gehen. Hier ist der Hund begraben, kein offenes Wirtshaus, kein Café, gar nix, nicht mal die Tankstelle ist offen.
Immerhin finden wir beim Gemeindeamt eine Broschüre mit ner Taxirufnummer und 10 Minuten später geht es hoch nach Ettenberg

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»