"Berge im Schweigen" 1. Tag: Tannheim - Landsberger Hütte


Publiziert von schwarzert , 3. November 2011 um 22:12.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 400 m

"Berge im Schweigen" - das ist eine 3-Tages-Tour mit Männern, bei der es nicht auf Tempo und Leistung ankommt, sondern auf den "inneren Weg", der während dieser Zeit zurückgelegt wird. Wir sind zu acht, einige waren schon mal dabei, für manche ist es das erste Mal. Die frühmorgendliche Anfahrt aus der Nähe von Heidelberg verläuft problemlos, die Wetterprognose war zunächst fürchterlich gewesen, hat sich dann aber gegen das Wochenende hin gebessert: immerhin war mit Schauer und Gewittern zu rechnen.
Wir starten in Tannheim (1099 m) und nehmen für das erste Stück die Seilbahn zu Hilfe. Sie setzt uns unterhalb des Neunerköpfles (1864 m) ab. Von hier führt der Weg ohne größere Steigungen nach Süden - mit Ausblick nach allen Seiten. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint - der für den Vormittag noch prognostizierte Regen ist ausgeblieben. So gehen wir los. Aufgabe: den eigenen Rhythmus finden und wahrnehmen, was um einen herum ist. Das Ganze im Schweigen. Mehr nicht. Und das ist eine ganze Menge! Das Mitteilungsbedürfnis ist zT noch immens, aber allmählich zieht sich die Gruppe auseinander und jeder geht innerhalb des gemeinsamen Weges seinen eigenen Weg. Vor der Gappenfeldscharte biegt unser Weg dann nach links ab, oben Rast mit herrlichem Tiefblick auf die Seen und die umliegende Bergwelt. Nun sehen wir auch, wo uns die ursprüngliche Tourplanung hingeführt hätte (Gaishorn, Rauhhorn etc.) - die Belegung der Hütten hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Der Schlenker zur Schochenspitze (2069 m) beschert uns zwar eine schöne Aussicht, aber der Gipfelbetrieb ist stark tagestouristisch geprägt: eine Gruppe hat ein Bierfass mitgebracht, es wird gequalmt etc. - wir bleiben nicht lange.
Kurz wird diskutiert, ob wir den Abstecher zur Lachenspitze gleich dranhängen oder erst das Gepäck zur Hütte hinunterbringen sollen - mit Aussicht auf ein vielleicht doch aufziehendes Gewitter entscheiden wir uns dann für die erste Alternative.
Und los geht es zum ersten Gipfel: Der Weg wird immer schmaler, führt über Geröll in felsiges Gelände. Ein plötzlich zurückkehrender, schon überwunden geglaubter Magen-Darm-Infekt zwingt mich zur Langsamkeit, so bekomme ich zunächst gar nicht mit, dass es vorn auf einmal recht luftig zugeht. Immerhin sind auch Leute dabei, die keine oder nur sehr wenig Bergerfahrung haben! Aber es wird nicht lang gefackelt, die ersten sind bereits im Gipfelanstieg, die anderen folgen - bis auf einen, der weiß, wo seine Grenzen liegen, und auch die innere Stärke hat, dazu zu stehen.
Der Abstieg dauert (jedenfalls im ersten Stück) - wie nicht anders zu erwarten - länger als der Aufstieg. Auf den letzten Metern überfallen uns Regenschauer und Gewitter - die Rucksäcke liegen gut verpackt in den Latschen unterhalb der Scharte. Noch im Abstieg zur Hütte zieht das Gewitter weiter, die Sonne kommt wieder heraus.
Auf der Hütte muss nicht geschwiegen werden! Wir haben ein paar kräftige Sänger dabei, die für alles zu haben sind! Klampfe von der Wand und los geht's! Als Begleitung zischen die Weizenbiere. Gut, dass der Zapfenstreich auf dieser Höhe nicht ganz so bier(!)ernst genommen wird. Die ersten von uns liegen schon längst in der Koje, als die Sänger kommen.
Schwierigkeit: Höhenweg T2, Lachenspitze T4, vor dem Gipfel kurze Stellen I.
Hier zum 2. Tag.

Tourengänger: schwarzert


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